Zeitenschrift ist eine seit 1993 viermal jährlich erscheinende Publikation, die sich hauptsächlich der Propaganda totalitärer und brauner Esoterik verschrieben hat. Sie wird in der Schweiz produziert. Herausgeber sind Benjamin und Ursula Seiler-Spielmann. Die Zeitenschrift wurde in der Vergangenheit als antisemitisch-rechtsextrem bezeichnet [1][2].

Themen

Themen der Zeitenschrift sind Esoterik, Verschwörungstheorien, Okkultismus, Theosophie, "Hitlers Fluchtweg nach Argentinien", die Illuminaten und die Neue Weltordnung, "Juden: Ihre Rolle in der Welt von heute - ihre wahre Herkunft" und Nazi-Apologetik. Schon die Titelgeschichte der ersten Nummer aus dem Jahr 1993 hatte den okkulten Mythos von den Übermenschen und der unterirdischen Stadt Shambala im Himalaya-Gebiet zum Thema. Auch in den Folgeausgaben wird immer wieder behauptet, dass die Welt innen hohl sei und im Erdinnern deutsche Nazis samt ihren Flugscheiben wohnten. Angereichert werden diese Themen von antisemitischen Anspielungen und dem ariosophischen Gedankengut des Jörg Lanz von Liebenfels. Die Nazis, so Seiler-Spielmann, hätten das "hohe geistige Geheimwissen der Thule-Gesellschaft missbraucht.

Seit Anfang des Jahres 2001 ist die ZeitenSchrift auch mit einer eigenen Website im Internet vertreten. Angegeben ist eine Postfachadresse in Bautzen samt Telefon- und Faxanschluss.

Die ZeitenSchrift wird gerne von publizierenden Verschwörungsphantasten zitiert, darunter finden sich Jan van Helsing alias Jan Udo Holey, Jo Conrad und andere. In der Ausgabe des 1. Quartals 1997 wird Jo Conrad im Impressum auch als Mitarbeiter aufgeführt.

Zeitenschrift und Germanische Neue Medizin

Die Zeitschrift fungiert ausserdem als ein Sprachrohr von Helmut Pilhar.

Verbindungen der Zeitenschrift zur Universalen Kirche

Die Zeitenschrift steht der UK nahe. Die Herausgeber der „Zeitenschrift“ wurden wegen des Abdrucks eines Interviews mit dem „Patriarchen und Erzbischof“ Peter Leach-Lewis im Heft 13/97 wegen Volksverhetzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt [3]. Der Artikel in Zeitenschrift enthielt ein 24-seitiges Interview mit dem Sektenführer Peter Leach-Lewis, in dem er sich zu der Verurteilung seines Schweiz-Statthalter Reimer Peters sowie des Leiters des UK-Ablegers "Weltfundament für Naturwissenschaft" nach der Rassismus-Strafnorm äußert. Beide hatten einen von Leach-Leach verfassten Rundbrief verbreitet, in dem dieser sich unter anderem auch auf das antisemitische Falsifikat der "Protokolle der Weisen von Zion" bezog. Sie waren nicht bereit, vor Gericht von diesen Aussagen abzurücken. In dem ZeitenSchrift -Interview wiederholt der Sektenführer nicht nur die menschenverachtenden antisemitischen Invektiven, wonach "die Juden in ihrer satanischen Gier" den Zweiten Weltkrieg angezettelt hätten, sondern er meint auch, es wäre besser gewesen, wenn die Nazis in die Schweiz einmarschiert wären.

Der häufige Gebrauch des Begriffs "ICH BIN" in der Zeitschrift deutet übrigens auch auf die amerikanische theosophische I-AM-Bewegung hin, auf die sich die Universale Kirche explizit beruft und die über ihren Ableger "Bridge to Freedom" einen Ableger in Berlin unterhält ("Brücke zur Freiheit").

Weblinks

Quellennachweise

  1. Tobias Jaecker: Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. LIT Verlag, Berlin 2005. S. 80.
  2. Stefan Meining: Rechte Esoterik in Deutschland. Ideenkonstrukte, Schnittstellen und Gefahrenpotentiale. Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz, Tagungsband zum Symposium 2002. S. 74.
  3. Ingolf Christiansen, Rainer Fromm, Hartmut Zinser: Brennpunkt Esoterik: Okkultismus, Satanismus, Rechtsradikalismus. Hg. Behörde des Inneren - Landesjugendbehörde, Hamburg 2006. S. 164-65.