Hopi-Prophezeiungen

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Die Hopi leben in einer der abgeschiedensten Regionen der Welt, in der Wüste im Südwesten der USA. Die Hopi-Kultur und insbesondere die Spiritualität der Hopi zu verstehen ist sehr schwierig. Die Hopi haben als eigenständige Kultur seit Tausenden von Jahren überlebt, indem sie sich zurückgezogen haben, um Konflikte mit Außenstehenden zu vermeiden. Dazu gehört auch, die spirituellen Traditionen vor Nicht-Hopi so verborgen wie möglich zu halten. Die Praktiken der Hopi werden so geheim gehalten, dass den Angehörigen des Volkes heute durch Gesetze verboten ist, ihre Religion ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Stammesrates zu diskutieren. Außenstehenden ist die Teilnahme an Hopi-Zeremonien und der Zugang zu religiösen Stätten nicht erlaubt und es ist Nicht-Hopi ausdrücklich verboten, sich in Angelegenheiten der Hopi einzumischen [1].

Im Jahr 1997 beschloss ein Treffen der religiösen Autoritäten der Hopi, den Zugang zu den Dörfern der Hopi zu begrenzen. Das Treffen missbilligte „New-Age-Interpretationen und Aneignung religiöser Praktiken der Hopi [und] … selbsternannte Führer und Sprecher“[2]. Daher unterliegt jeder Außenstehende, der behauptet, die Hopi zu repräsentieren, Hopi-Traditionen zu lehren oder Hopi-Prophezeiungen auszulegen, entweder der Täuschung oder begeht mit den Äußerungen Betrug oder Täuschung. Einige der Personen, die sich zu Unrecht als Sprecher der Hopi ausgeben, leiden tatsächlich an psychischen Erkrankungen.

Der hauptsächliche Grund für diese Zurückhaltung der Hopi liegt darin, dass häufig Lügen und Entstellungen verbreitet und ihre spirituellen Traditionen missbraucht wurden. Ihre Isolation und der Semi-Pazifismus (die meisten Hopi kämpfen nur, wenn sie direkt angegriffen werden) veranlasst viele Außenstehende dazu, die Traditionen der Hopi zu romantisieren und exotisieren und ihre eigenen Fantasien von einer reineren und besseren Welt auf diese zu übertragen. Spirituelle Ausbeuter und Betrüger nutzen diese Sehnsucht von Suchenden häufig aus und versuchen, sektenartige Strukturen aufzubauen und sich Einfluss und Macht zu sichern, sich Geld anzueignen oder ihre Anhängerinnen sexuell auszubeuten.

Im Jahr 2002 gab die Hopi-Nation eine Warnung mit dem Titel „Kultureller Diebstahl und falsche Darstellung“ heraus: „Im Laufe der Jahre haben viele Personen – sowohl Hopi wie auch Nicht-Hopi – vorsätzlich die Spiritualität und die Lebensweise der Hopi entstellt und ausgebeutet, um sie ihren eigenen Zielen anzupassen. Die Gründe für diese Entstellungen variieren dabei so sehr wie die Personen, die diese in Umlauf bringen. Die häufigsten Motive sind jedoch Ruhm, Profit oder politische Manipulationen. Ungeachtet der Absicht bedeutet dieses eine unerwünschte Einmischung in die Lebensweise der Hopi durch Außenstehende.“

Viele – und vielleicht die meisten – Hopi sind der Ansicht, dass Religion eine private Angelegenheit ist und Nicht-Hopi bereits zu viele Informationen über die Hopi-Spiritualität zugänglich sind. Ein Großteil dieses Wissens, das vielleicht einmal Gästen aus Höflichkeit oder als Privileg und manchmal in unangebrachtem Vertrauen mitgeteilt wurde, ist später veröffentlicht worden. Diese Publikationen – seien sie akkurat oder irreführend – wurden wiederum dazu missbraucht, die Zeremonien und die Spiritualität aus Profitgründen zu reproduzieren. In vielen Fällen wurden Informationen auf eine Weise verändert, die den spirituellen Kontext und die religiöse Bedeutung ignoriert.

Es muss vor jeder Person und Organisation gewarnt werden, die den Namen der Hopi benutzt, um spirituelle Workshops, Seminare oder andere „religiöse“ Aktivitäten zu bewerben. Es gehört nicht zu den kulturellen Werten der Hopi, andere zum Konvertieren zu ihrer Religion zu veranlassen oder zur Annahme ihrer Kultur zu bewegen. Das Lehren religiösen Wissens aus Profitgründen ist für die meisten Hopi inakzeptabel.

Die Religion der Hopi ist so komplex, dass es für einen Hopi und sogar eine traditionelle Gruppe oder politische Fraktion innerhalb der Hopi unmöglich ist, sie vollständig zu kennen. Die Kultur und Religion der Hopi als Ganzes ist vielfältig, es gibt aber von Dorf zu Dorf Variationen, und vieles aus dem Zeremonienkreis der Hopi ist selbst innerhalb der Nation geheim. Spezielle Clans oder Societies sind für unterschiedliche Aspekte des Zeremonienkreises verantwortlich, die erst zusammen genommen ein komplementäres Ganzes ergeben.

Weiterhin muss ausdrücklich vor jeder Person gewarnt werden, die vorgibt, ein traditioneller Sprecher der Hopi oder auch „traditioneller“ Hopi zu sein. Eine einzige Person kann unmöglich für alle Hopi sprechen. Einige derjenigen, die dieses behaupten, praktizieren die Religion der Hopi selbst nicht und gehören nicht den Priestergemeinschaften an. In der folgende Aufstellung sind Nicht-Hopi zusammengefasst, die dafür bekannt sind, dass sie aus der Hopi-Spiritualität und Kultur Profit schlagen. Im Gegensatz zu ihren Behauptungen handelt es sich bei keiner der Personen um Hopi (weder durch Geburt, noch durch Adoption), sie repräsentieren die Hopi nicht und sprechen auch nicht für Hopi-“Älteste“. Es ist dringend anzuraten, diesen Personen kein Geld zu spenden, ihre Literatur nicht zu kaufen und nicht an ihren Veranstaltungen teilzunehmen.[3]

Falsche Propheten

Die Warnung der Hopi-Nation bezieht sich insbesondere auf die folgenden Personen, die zu Unrecht behaupten, Hopi-Prophezeiungen zu kennen und zu lehren:

Katherine Cheshire alias Dep See Mana oder Dee See Mana und die Stiftung Touch the Earth: Die Warnung verurteilt ihre Programme und Workshops über indigene Spiritualität.

Warren Goodman: Die Warnung missbilligt ihn aufgrund seiner unzutreffenden Behauptung, er sei der Pahana der Hopi-Legenden und im Besitz einer Heiligen Steintafel, die Teil der mündlichen Hopi-Tradition sei. Außerdem verkauft er so genannte „Armageddon-Versicherungen“ und gibt fälschlicherweise versteinerte Holzstücke als Medizinräder aus, die überhaupt nicht zu den Traditionen der Hopi gehören.

Thomas Mails ist katholischer Priester und Autor des „Hopi Survival Kit“ und anderer Werke. Die Warnung der Hopi kritisiert ihn für die falsche Behauptung, der verstorbene Dan Evehema sei ein Ältester der Hopi gewesen. Evehema hatte keine Berechtigung, für bzw. über die Hopi zu sprechen. Die Warnung verurteilt Mails ebenfalls dafür, dass er die Hopi-Traditionen nicht in ihrem Kontext, unvollständig und nicht akkurat darstellte. Die Nation der Hopi forderte Mails auf, damit aufzuhören; Mails verweigert dies.

Roy Steevensz alias Roy Little Sun, der Indonesier ist, sich jedoch als Hopi-Ältester ausgibt. Steevensz wurde bereits 1995 auf Lebenszeit der Zutritt zur Hopi-Reservation untersagt, nachdem er die Namen einiger Hopi-Ältester im Rahmen einer betrügerischen Wohltätigkeitsorganisation missbräuchlich benutzt hatte. Seine frühere Ehefrau beschreibt, er leide an einer psychischen Erkrankung, die durch Drogenmissbrauch verstärkt werde.

Christopher Walker, der zu Unrecht vorgibt, er habe die Erlaubnis der Hopi zur Durchführung von Zeremonien, von denen viele jedoch gar nicht bei den Hopi praktiziert werden, wie z.B. Sonnentänze und Schwitzhütten.

Der verstorbene Craig Carpenter war teils Mohawk, teils weiß und gab vor, ein Hopi-Prophet zu sein. Trotz der Kritik des Stammesrates der Hopi hielt Carpenter häufig Vorträge in Europa. Der mit Carpenter bekannte Gary Morris erläuterte, Carpenter habe bis zu seinem Tod im Jahr 2006 erheblich unter einer psychischen Erkrankung gelitten.[3]

Robert Stoup alias Limping Snow Wolf gibt sich abwechselnd als Lenape, als Seneca oder als Hüter der Hopi-Prophezeiungen aus. Die Hopi-Nation hat gegen ihn eine Unterlassungsanordnung erwirkt, aber Stoup fährt mit seiner betrügerischen Darstellung fort.[4]

John Kimney ist ein Weißer, der sich selbst Eesawu nennt. Die Hopi-Nation hat ihn aufgefordert, künftig nicht mehr als Hüter der Hopi-Prophezeiungen aufzutreten. Das Tribal Preservation Büro war insbesondere darüber verärgert, dass Kimney mit seinen Behauptungen über Prophezeiungen Geld verdient. Kimney sagte zwar zunächst zu, dies einzustellen, hat seine Zusage jedoch nicht eingehalten.[5]

Robert Morning Sky gibt sich als Hopi und Apache aus. Er wurde mit den so genannten „Blue Star-Prophezeiungen“ bekannt. Jedoch räumt Morning Star selbst ein, dass er diese Prophezeiungen erfunden hat und sie nicht Teil der tatsächlichen Hopi-Tradition oder Prophezeiungen sind. In einem „Blue Star-Schwindel“ betitelten Artikel, der im LEADING EDGE Nr. 95 erschien, heißt es unter anderem: „Weiterhin erklärte Morning Sky, ein Hopi, die erdichteten „Blue Stars“ gebe es in den Hopi-Legenden, Prophezeiungen oder der Mythologie nicht. Es handele sich um einen Begriff, den er in den frühen 1970er Jahren erfunden habe und dessen sich seither Personen bemächtigt haben, die zu Unrecht in Anspruch nehmen, bei Hopi-Ältesten die Geheimnisse des Blue Star-Kachina gelernt zu haben (des Kachina, das laut Morning Star nicht existiert) und von Medien und Hellsehern, die vorgeben, von ihren Geistern Offenbarungen dazu erhalten zu haben.“ Trotzdem bewerten viele diese Blue Star-Prophezeiungen als authentisch.[6]

Zu diesen gehört Miriam Delicado, die auch eine der führenden Figuren in UFO-Kreisen ist. Sie setzt nicht nur die falsche Blue Star-Prophezeiung ein, sondern gibt auch vor, für Martin Gashweseoma zu sprechen. Gashweseoma ist keine Autorität bei den Hopi und wird insbesondere von tatsächlichen spirituellen Führern der Hopi kritisiert. Delicado wurde vom Stammesrat der Hopi ausdrücklich aufgefordert, sowohl ihre falsche Wiedergabe des Status von Gashweseoma als auch der Hopi-Prophezeiung einzustellen. Sie verweigert dies.[7]

Nur in einem Fall wünschten die Hopi-Ältesten, der Welt eine Prophezeiung mitzuteilen und benannten hierfür einen eigenen Sprecher: Thomas Banyacya war Hopi und verweigerte im Zweiten Weltkrieg den Kriegsdienst aus Glaubensgründen. Wegen der Weigerung, in der US-Armee zu dienen, war er mit Amish, Mennoniten, Quäkern und anderen religiösen Pazifisten zusammen im Gefängnis. Als die USA Atombomben über Japan abwarfen, sahen die Ältesten der Hopi dies als Erfüllung der Hopi-Prophezeiung über einen „aschegefüllten Kürbis“, der Gift aus der Luft verteile und damit die Welt zerstören könne. Die Hopi-Prophezeiungen sprechen auch von einem „Gebäude aus Glimmerschiefer an der Ostküste“. Die Hopi-Ältesten waren der Ansicht, diese Prophezeiung beziehe sich auf das damals neue Gebäude der Vereinten Nationen. Banyacya wurde zum Sprecher des Stammes ernannt und bekam den Auftrag, die Welt vor den Gefahren nuklearer Waffen zu warnen und für den Frieden zu wirken. Nach vierzig Jahren, in denen er immer wieder Stellung gegen Krieg, Materialismus und Umweltzerstörung bezog, sprach Banyacya schließlich vor der Versammlung der Vereinten Nationen. Banyacya sprach auf traditionelle Weise, ohne Notizen und spontan, beschrieb die Prophezeiung und rief zum Frieden in der Welt auf; außerdem führte er einen Hopi-Segen mit Maispollen in der Allgemeinen Versammlung durch. Seit seine Mission erfüllt ist, hält die Hopi-Nation daran fest, dass die einzige Prophezeiung, die der Welt mitgeteilt werden sollte, erfolgreich war, da ein Desaster für die Menschheit abgewendet werden konnte. Sprecher der Hopi-Nation bestreiten energisch, dass es weitere Prophezeiungen gebe, die Außenstehenden mitgeteilt werden sollen.[8]

Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellenverzeichnis