typisches Alfalfa-Produkt

Alfalfa ist ein Nahrungsergänzungsmittel (NEM), das aus dem Presssaft der Luzerne (Medicago sativa, auch Alfalfa-Pflanze, Schneckenklee oder Ewiger Klee genannt) gewonnen wird. Alfalfa-Produkte werden meist in Tablettenform angeboten, hergestellt aus dem getrockneten Presssaft. Alfalfa gibt es auch in Form homöopathischer Zubreitungen.[1]

Beworben wird Alfalfa mit der Angabe, reich an Aminosäuren, Enzymen, Vitaminen, Mineralstoffen und Chlorophyll zu sein. In der Werbung kann auch die Rede davon sein, dass in diesen Produkten etwa „geballte Ladungen“ an Vitalstoffen zu finden seien. So soll Alfalfa die Verdauung positiv beeinflussen und stark entwässernd wirken, so dass das Risiko für die Entstehung von Cellulite und Übergewicht verringert werden soll. Ferner soll Alfalfa als Antioxidans wirken, entgiften, die Leber reinigen, Beschwerden bei Arthrosen und Rheuma lindern und vieles andere mehr.[2] Diese Behauptungen sind jedoch allesamt nicht belegt.

Alfalfa enthält, wie alle grünen Pflanzen, Chlorophyll. Dieses wird in der Alfalfa-Werbung auch als „Blut der Pflanzen“ bezeichnet. Das Chlorophyll habe einen ähnlichen chemischen Aufbau wie das menschliche Hämoglobin. Der Unterschied bestehe lediglich darin, dass Chlorophyll Magnesium und Hämoglobin Eisen enthält. Die Umwandlung von Chlorophyll zu Hämoglobin sei dann laut Werbung ein gesundheitsrelevanter biochemischer Vorgang. Allerdings unterscheiden sich Chlorophyll und Hämoglobin nicht nur im Magnesium/Eisen, sondern auch in anderen strukturellen Bereichen. Eine Umwandlung von Chlorophyll in Hämoglobin gibt es nicht; Chlorophyll wird nach Entfernen eines großen Anteils des Magnesiums aus dem Chelatkomplex größtenteils unverdaut in Form von Phäophytin wieder ausgeschieden.

Alfalfa wird auch zur Behandlung von ADHS beworben.

90 Kapseln a 300 mg kosten beispielsweise 21 Euro.

Luzerne

Die Luzerne gehört als immergrüne und winterresistente Nutzpflanze zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae). Luzerne wird seit langem als Viehfutter genutzt, aber auch als Lebensmittel (dann bei Verwendung der Sprossen) angebaut.

Luzerne enthält auch Phytoöstrogene[3] und diese Tatsache führte zur Vermutung, dass das Fressen dieser Pflanze bei Schafen zur Unfruchtbarkeit führt.

Quellennachweise

  1. http://www.merkur-apotheke-leipzig-shop.de/productimages/hashed/7/2/4/7245934p.pdf
  2. http://www.naturalpower.at/index.php?moduleshop&event=showprod&itemid=151
  3. Saloniemi H, Wähälä K, Nykänen-Kurki P, Kallela K, Saastamoinen I., Phytoestrogen content and estrogenic effect of legume fodder., Proc Soc Exp Biol Med. 1995 Jan;208(1):13-7. PMID 7892287