Kozyrev-Spiegel
Ein so genannter Kozyrev-Spiegel ist eine aus Aluminium (manchmal aus Glas) hergestellte röhrenförmige Vorrichtung, die nach einer Hypothese funktionieren soll, die mit dem russischen Physiker und Astronom Nikolai Kozyrev in Verbindung gebracht wird. Der Kozyrev Spiegel spielt eine Rolle auf dem Esoterikmarkt und in Bereichen der Alternativmedizin. Anwender des Kozyrev Spiegels soll es laut Behauptungen von Spiegel Herstellern und Anbietern von entsprechenden Dienstleistungen möglich sein, eine Bewusstseinserweiterung zu erleben, da sich ihnen ein "physikalisches Raum-Zeit-Tor" öffne, das der wissenschaftlichen Physik bislang unbekannt geblieben sei.
Nikolai Kozyrev ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Erfinder. Eigentliche Erfinder sind offenbar die Russen Alexander V. Trofimov und Vlail P. Kaznacheev.
Ein Anbieter von Kozyrev-Spiegeln ist die auf Scharlatanerieprodukte aller Art spezialisierte Schweizer Firma Fostac. Fostac bietet einen Kozyrev-Spiegel für etwa 8700 Euro an.
Kozyrev Spiegel
Kozyrev Spiegel sind in verschiedenen Baugrößen erhältlich. Eine häufig anzutreffende Variante sind menschengroße Spiegel, in denen sich ein Anwender liegend aufhalten kann. Laut Ansicht von Verbreitern und Vermarktern soll im Inneren eines Kozyrev Spiegels das Gravitationsfeld der Erde abgeschirmt sein. (Allerdings sollen aus unbekannten Gründen Gegenstände und Lebewesen im Inneren weiterhin am Boden des Spiegels verbleiben und nicht schweben) Die das Schwerefeld der Erde abschirmende Wirkung soll nach einer Hypothese die Nikolai Kozyrev zugeschrieben wird, auf das Element Aluminium (sowie auch Granit) zurückzuführen sein. Zusätzlich soll auch das Magnetfeld der Erde abgeschirmt werden, genauso wie im Inneren des Spiegels keine elektromagnetischen Felder vorhanden sein sollen. Gleichzeitig soll der Spiegel auch eine angenommene "körpereigene Strahlung" konzentriert und reflektieren. Die gekrümmte Oberfläche soll dabei "Energie" fokussieren.
Literatur
- Peter Conrad: Der Kozyrev-Spiegel in der Praxis. Masterarbeit Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften, Masterstudiengang "Komplementäre Medizin - Kulturwissenschaften - Heilkunde". Gutachter: Prof. Dr. Dr. Harald Walach, Prof. Dr. Stefan Schmidt. Berlin, 15. März 2011