Ozontherapie

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Ozontherapien bezeichnen therapeutische Anwendungen des aus drei Sauerstoffatomen bestehenden Ozonmoleküls sowie so genannte "ozonisierte" Lebensmittel und Produkte.

Ozon wird als starkes Oxidationsmittel in der Industrie zur Wasseraufbereitung, in Medizin, Zahnheilkunde und in anderen Bereichen zu Desinfektionszwecken verwandt.

Darüberhinaus ist es im pseudomedizinischen Bereich eine Art Wundermittel für alle möglichen Zwecke und spielt eine Rolle bei den so genannten Sauerstofftherapien. Nach Anwendung von Ozontherapien kam es bereits zu Todesfällen, so durch Behandlungen durch den österreichischen Arzt ohne Zulassung Hellfried Erwin Sartori (Professor Abdul-Haqq Sartori).

Ozon

Ozon (O3, auch aktiver Sauerstoff genannt) ist ein sehr reaktionsfreudiges Molekül, das bei Raumtemperatur als Ozon-Gas vorliegt. In der Luft zerfällt es innerhalb einiger Tage zu dimerem, ebenfalls gasförmigen Sauerstoff (O2).

Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel, welches bei Menschen und Tieren zu Reizungen der Atemwege führen kann. Als EU-Richtwert für schädliche Ozonkonzentrationen gelten derzeit 110 µg/m3. Ozon kann sich in Bodennähe bei starker Sonneneinstrahlung bilden (neben stratosphärischem Ozon). Ab einem Ein-Stunden-Mittelwert von 180 µg/m3 muß eine Unterrichtung der Bevölkerung erfolgen, da bei dieser Konzentration die Leistungsfähigkeit empfindlicher Menschen bereits beeinträchtigt werden kann. Ab ungefähr 200 µg/m3 Ozon können Symptome wie Tränenreiz, Schleimhautreizungen in Rachen, Hals und Bronchien, Kopfschmerzen, verstärkter Hustenreiz, sowie Verschlechterung der Lungenfunktion auftreten. Ab einem Ein-Stunden-Mittelwert von 360 µg/m3 werden Warnungen ausgesprochen, da ab dieser Konzentration Gefahr für die menschliche Gesundheit bestehen kann. Eine langanhaltende Erhöhung der Ozonkonzentration in der Atemluft führt zu einem erhöhten Risiko, an Atemwegserkrankungen zu sterben.

Ozon greift insbesondere Doppelbindungen von Molekülen aus der organischen Chemie an. Reaktionen unter Beteiligung von Ozon führen zur Bildung von reaktionsfreudigen Sauerstoffverbindungen, den so genannten "freien Radikalen".

Anerkannte Ozon-Anwendungen

Ozon wird industriell zur Wasserdesinfektion, Beseitigung von Geruchsbelästigungen, zur Desinfektion (z.B. Wäsche, Operationsräume) und zur Papierbleichung eingesetzt.

Andere Ozon-Therapien, Ozonanwendungen und ozonisierte Produkte

Ozonproduzierende Geräte werden mitunter zur Beseitigung von Geruchsbelästigungen und zur privaten Desinfektion im häuslichen Bereich angeboten. Allerdings hat sich dabei als Problem herausgestellt, dass zu einem effektiven Betrieb Ozonkonzentrationen notwendig sind, die als gesundheitsschädlich anzusehen sind.

Weitere Ozonanwendungen in der Alternativmedizin sind die intraperitoneale Ozontherapie, bei der Ozongas in die Bauchhöhle geleitet wird, sowie die "Rektale Ozon-Sauerstoff-Insufflation" in den Enddarm. Ozon spielt auch eine Rolle bei der SanaZon-Therapie, einem Mix aus Isopathie, Homöopathie und Ozonanwendung.

Ozonisierte Produkte

Im Handel sind eine Reihe von ozonisierten Produkten wie:

Ozon-Infusionen

Eine weitere Anwendung von Ozon ist die intravenöse Ozontherapie.

Intratumorale Ozoninjektion

Bei von aussen zugänglichen Tumoren wird in der Alternativmedizin zuweilen auch ein Ozon-Sauerstoff-Gasgemisch direkt in den Tumor gespritzt, was als "intratumorale Ozoninjkektion" bekannt geworden ist.