Nina Hagen
Nina Hagen (geboren 11. März 1955 als Catharina Hagen in Ost-Berlin) ist eine deutsche Sängerin, Schauspielerin und Songwriterin. Daneben ist seit den 80er Jahren Nina Hagen für diverse esoterische Ansichten und Aktivitäten, wie z.B. UFO-Theorien bekannt.
Kurzbiographie
Nina Hagen wurde als Tochter der Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Drehbuchautors Hans Oliva-Hagen 1955 in Ostberlin geboren. Hagens Stiefvater ist der Liedermacher Wolf Biermann. Nina Hagen wollte in der DDR ursprünglich Schauspielerin werden. Ihr Antrag wurde seitens der Schauspielschule grundlos abgelehnt und beruhte auf dem Vermerk "Verhindern!" des zuständigen Stasioffiziers auf dem Aufnahmeantrag der Dissidentenstieftochter[1]. Darauf sang sie bei einigen Bands in Polen und kam dadurch zum „Orchester Alfons Wonneberg“. Hagen beendete 1974 eine einjährige Gesangsausbildung mit Erfolg und wurde bei einem Konzert von der Gruppe „Automobil“ entdeckt und sofort engagiert. Diese Band wurde später zu ihrer Begleitband. Keyboarder Michael Heubach schrieb das Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ für sie, das noch heute Kultstatus hat. Eine öffentliche Solidaritätsbekundung für den verfemten Autor und Musiker Wolf Biermann, der 1976 aus der DDR ausgebürgert wurde, brachte Hagen ins Abseits, so dass sie im gleichen Jahr die Chance nutzte, in den Westen zu emigrieren. Sie ging zuerst nach Großbritannien und war dort in der Punkszene unterwegs.
Nach ihrer Rückkehr in die Bundesrepublik gründete sie im Herbst 1977 zusammen mit den Kreuzberger Musikern Bernhard Potschka, Herwig Mitteregger, Manfred „Manne“ Praeker die „Nina Hagen Band“. Kurze Zeit später überwarf die exzentrische Punksängerin sich mit den vier Musikern, die ihr Unberechenbarkeit und egozentrische Starallüren vorwarfen. In den 80er und 90er Jahren machte Nina Hagen durch ihre UFO-Theorien, ihr großes Interesse an der Spiritualität und den Religionen sowie ihr Engagement für den Tierschutz auf sich aufmerksam. Im März 2000 präsentierte sie, barfuß im seidenen Sari, auf der Bühne des von Räucherstäbchen eingenebelten Berliner Ensembles vor einem Altar mit Opfergaben eine „Indische Nacht“. Ansprache von Nina Hagen: „Ich bin noch aufgetankt voll guter Energien aus meiner zweiten Heimat. Ich war sechs Wochen oben im Himalaya und habe bei Navaratri im Haidhakan Vishva Mahadham zu Babaji große mystische Sachen gemacht und Kräfte entfesselt, die bei meinem indischen Abend im BE vor einem Jahr noch nicht da waren.“
Seit ihrer Trennung von den späteren Spliff-Musikern 1979 wirkte sie neben ihren eigenen Plattenaufnahmen bei unzähligen Projekten mit.
Hagen ließ sich im August 2009 in Schüttorf von Pastor Karl-Wilhelm ter Horst evangelisch-reformiert taufen, nachdem sie sich schon länger zu Jesus Christus bekannt hat.
Esoterische Aktivitäten
Fernsehauftritte
Nina Hagen ist ein beliebter Gast bei Talkshows, die sich mit esoterischen Themen befassen.
- In der Talkshow „Menschen bei Maischberger“ vom 6. September 2005 trat Hagen als Wahlkämpferin für die Grünen auf und wurde daraufhin von Jutta Ditfurth für ihre esoterischen Ansichten kritisiert. Daraufhin äußerte Nina Hagen: „Ich finde es furchtbar, was diese dicke Frau mit mir macht. Jutta Ditfurth ist eine blöde, blöde Kuh. Mit dir werde ich nie wieder reden in der Öffentlichkeit!“[3]
- Bei „Menschen bei Maischberger“ erregte Nina Hagen abermals am 30. Oktober 2007 Aufsehen durch ihre Äußerungen und ihr Diskussionsverhalten. In der Sendung zum Thema „Ufos, Engel, Außerirdische – sind wir nicht allein?“ äußerte sie Mitgefühl für von Außerirdischen entführte Menschen, sprach von „satanischem Einfluss“ in der Welt. Sie brachte dabei den Physiker und Wissenschaftsjournalisten Joachim Bublath dazu, das Studio zu verlassen. Er hatte Hagens Äußerungen zur Existenz von Außerirdischen bezweifelt, was diese mit Grimassen schneidenden Beleidigungen quittierte. Moderatorin Sandra Maischberger erklärte schließlich: „Nina, ich habe das Gefühl, dass in deinem Kopf viel durcheinander geht.“ Es sei bedauerlich, dass sie einen Gast verloren habe, "weil du ihn die ganze Zeit angeschrien hast"[4][5][6].
Religionen
Im Sommer 2009 hat Nina Hagen sich vom Friedenspastor Kalle ter Horst an der niederländischen Grenze nahe der Nordhorn Range, dem Bombodrom des Westens taufen lassen. Zuvor hatte sie ihren Glauben in einem indischen Ashram gesucht und sich dabei auch dem Hinduismus angenähert. Von ihrem Guru und dessen Gefolgsleuten hatte sie sich vor der Taufe per Rundmail losgesagt, ihn bezeichnet sie nun als „schlimmen Controlfreak“, der sich geradezu auf die Apokalypse freut. Jesus aber habe sie nie verlassen, auch als sie mit einem Mix von Religionen experimentieren wollte[7][8].
Nina Hagen will eigenen Aussagen zufolge „so keusch wie eine Braut Jesu“ leben. Dazu sagte sie im „Zeit-Magazin“: „Ich habe inzwischen auch verstanden, dass ich keiner irdischen, sexuellen Liebe mehr bedarf“. Sie sehe sich selbst als Nonne, spätestens seit der Geburt ihrer Tochter Cosma, aber auch schon vorher: "Wenn du Nonne bist, ist alles geheiligt. Auch die sexuelle Beziehung.“ Triebe spielten dabei keine Rolle[9].
Sonstiges
Nina Hagens esoterische Anwandlungen spiegeln sich auch in dem Namen ihrer Tochter wider: Cosma Shiva Hagen verdankt ihren ersten Vornamen einer Ufo-Sichtung während der Schwangerschaft. Shiva heißt sie nach der gleichnamigen hinduistischen Gottheit[10].
Andere Aktivitäten
Nina Hagen engagierte sich für den Tierschutz. Sie unterstützt z.B. internationale Kampagnen von PETA[11]. So ließ sich Nina Hagen in im PETA-Kalender für 2001 halbnackt abbilden. Sie mimt dabei eine Meerjungfrau, die mit einem großen Fisch aus dem Meer auftaucht[12].
Im Bundestagswahlkampf 2009 unterstützte Nina Hagen die Partei der Grünen[13].
Quellenverzeichnis
- ↑ Stuttgarter Zeitung zur Autobiographie von Nina Hagen
- ↑ http://www.welt.de/satire/article1320406/Die_Ausserirdischen_sind_laengst_unter_uns.html
- ↑ http://www.welt.de/print-welt/article163872/Jutta_Ditfurth_ist_eine_bloede_bloede_Kuh.html
- ↑ http://www.rp-online.de/gesellschaft/medien/Nina-Hagen-Provokation-als-Prinzip_aid_495764.html
- ↑ Aufzeichnung der Sendung, Teil 1
- ↑ Aufzeichnung der Sendung, Teil 2
- ↑ http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11755910/63369/Nina-Hagen-ist-verliebt-In-Jesus-Aber-nicht.html
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,643210,00.html
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/leben/777/507928/text/
- ↑ http://www.rp-online.de/gesellschaft/medien/Nina-Hagen-Provokation-als-Prinzip_aid_495764.html
- ↑ http://www.treffpunkt-umweltethik.de/tip/tierschutz.htm
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/a-97600.html
- ↑ http://www.n24.de/news/newsitem_5299956.html