Pau D'Arco
Pau D'Arco (Lapacho, Lapacho morado, Taheebo, Ipe roxo, ipes) ist der einheimische Name einer Baumart, die vor allem in den Regenwäldern Südamerikas zu finden ist. Der botanische Name ist Tabebuia avellanedae oder Tabebuia impetiginosa, in Europa sind der Baum und Produkte (insbesondere Lapachotee) daraus unter dem Namen Lapacho (auch purpurroter Lapacho) bekannter.
In Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien werden Stoffe von Pau D'Arco in der örtlichen traditionellen Heilkunde eingesetzt. Indianer sollen einen Tee aus der Rinde des Tahebuia-Baumes gegen Asthma, Diabetes, Infektionen und andere Krankheiten benutzt haben. Allerdings hatte sich bereits 1985 herausgestellt, das verbreitete Angaben zur Herkunft von Pau D'Arco Ungenauigkeiten und Fehler enthalten [1]. Im Bereich der westlichen Alternativmedizin werden Substanzen aus der Rinde von Tabebuia avellanedae zur beabsichtigten Behebung von einem Sammelsurium an völlig verschiedenen Erkrankungen wie fiebrigen Infekten, rheumatischen Beschwerden, Verdauungsproblemen, Bluthochdruck, Candida-Befall, Hautkrankheiten (Unterschenkelgeschwüre, Schuppenflechte, Warzen), Blutarmut und Krebs eingesetzt und beworben. Entsprechende Produkte sind in Bioläden, Supermärkten oder im Internet frei verkäulich zu haben.
Manche Anbieter gehen soweit, Pau D'Arco Produkte sogar bei Krebs, AIDS, Zuckerkrankheit und anderen schweren und möglicherweise tödlichen Krankheiten zu empfehlen, obwohl Nachweise für eine mögliche Eignung fehlen. Die mögliche Eignung als Heilmittel wird dabei auf die anekdotisch berichteten angeblichen Heilerfolge aus dem 19. Und 20. Jahrhundert abgeleitet. Wirksam seien hier Tees mit Inhaltsstoffen der Rinde von Tabebuia-Arten gewesen. In Folge etablierten sich Tee-Zubereitungen, die in Europa meist als Lapacho-Tee bekannt wurden. Aber auch in diversen Arzneimitteln (Beispiel Tancosan(R)) finden sich Pau D'Arco Inhaltsstoffe.
Gnerell werden Pau D'Arco Zubereitungen wissenschaftlich als zweifelhafte Mittel bei Krebs angesehen [2]
Identifizierte Inhaltsstoffe mit biologischer Wirkung
Identifizierte Inhaltsstofe von Pau D'Arco sind das Lapachin und das Lapachol. Letzteres wurde 1857 entdeckt und 1927 synthetisiert. Es wurde ab 1864 von der Firma Bayer als Tinktur gegen vielerlei unterschiedliche Beschwerden wie Schwindel, Malaria, Magenverstimmung, Tuberkulose und Geschwüre verkauft.
Pau D'Arco bei Krebs
Laut Vermarktern von Pau D'Arco - Produkten soll eine Substanz namens Lapachin bei Leukämien, und weitere Krebserkrankungen wirksam sein. Zur möglichen Wirksamkeit werden Tierversuchs-Studien zum Lapachol herangezogen, die eine lebensverlängernde Wirkung bei KRebskrankheiten belegen sollen.
Häufig beziehen sich Verkäufer von Pau D'Arco auf Angaben eines südamerikanischen Arztes, der damit das Leben seines krebskranken Bruders geheilt habe. Dabei sei eine Mischung aus Pau D'Arco, Wein und Orangensaft wirksam gewesen.
In einem brasilianischen Versuch mit 9 Krebs-Patienten die 250mg-Kapseln mit reinem Lapachol zu ihren Mahlzeiten nahmen, zeigte sich bei allen 9 ein Schrumpfen der Tumore. 3 Patienten hatten eine komplette Remission ohne dass Nebenwirkungen zu verzeichnen waren. In einem anderen vom Nationalen Krebsinstitut der USA (NCI) initiierten Versuch führte Lapachol allerdings nur bei einer von 19 Patienten zu einem leicht positiven Ansprechen.
Gleichzeitig sollen Pau D'Arco Extrakte jedoch eine immunstimulierende Wirkung haben, und ein Wachstum der Leukozyten anregen, was dem Konzept bei Leukämien wirksam zu sein, offensichtlich widerspricht.