Tine van der Maas

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Tine van der Maas (auch Tina van der Maas, gab. 15. März 1954 in Bueons Aires / Argentinien) ist eine südafrikanische AIDS-Leugnerin und Aktivistin. Seit Ende der achziger Jahre leugnet sie die tatsächlichen Ursachen der Krankheit AIDS, die durch das HI-Virus ausgelöst wird. Sie machte durch eine alternativmedizinische Pseudotherapie gegen AIDS auf sich aufmerksam, für die kein Nachweis einer Wirksamkeit vorliegt.

Tine van der Maas wurde 1954 in Buenos Aires in Argentinien geboren, und stammt aus einer niederländischen Familie, die nach Südafrika auswanderte.

AIDS Pseudotherapie nach van der Maas

Tine von der Maas erfand eine pseudomedizinische Behandlungsmethode gegen AIDS und andere Krankheiten, die sie in Südafrika bei Patienten einsetzte. Ihr Therapievorschlag bezog sich auf die Einnahme von Vitaminen, Zitronensaft, Knoblauch und rote Beete.

Tine van der Maas und HIV-AIDS Leugnung in Südafrika

Tine van der Maas war wie deutsche Matthias Rath Berater der früheren südafrikanischen Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang. Beide sind den HIV/-Leugnern zuzuordnen. Gleichzeitig war und ist weiterhin Südafrika ein stark von AIDS betroffenen Land. Die Leugnung der HIV-Infektion als Ursache für AIDS war zehn Jahre lang Dogma der Gesundheitspolitik, die vor allem vom ehemaligen Präsidenten Thabo Mbeki und dessen Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang gestützt wurde.[1][2] Mbeki: Ich persönlich kenne niemanden, der an AIDS gestorben ist. (Interview 2003).[3] Tshabalala-Msimang wurde mit dem Spitznamen „Dr. Knoblauch“ belegt, weil sie die Behandlung von AIDS-Kranken mit dem Therapievorschlag von Tine van der Maas anstelle antiviraler Medikamente propagierte.[4] Die ausgebildete Ärztin Tshabalala-Msimang war in der Vergangenheit wegen Diebstahls von Krankenhaus- und Patientengut in Botswana vorbestraft und für 10 Jahre des Landes verwiesen worden. Mbeki soll seine Haltung zur Aids-Erkrankung durch Lektüre von Texten der Leugner-Szene im Internet entwickelt haben. Nach anderen Angaben soll Mbeki auf einen Matthias Rath-Angestellten und Barrister, Anthony Brink, hereingefallen sein. Brink stieß Mitte der 1990er Jahre auf die Argumente der »Aids-Dissidenten«, und nachdem er sich im Internet und in Büchern über die Bewegung informierte, kam er zu der Überzeugung, dass ihre Mitglieder recht hätten. 1999 schrieb er in einer Johannesburger Zeitung einen Artikel über AZT mit dem Titel "Medizin aus der Hölle". Der Text führte zu einem öffentlichen Disput. Brink nahm mit Mbeki Kontakt auf, sandte ihm Kopien der Debatte und wurde von ihm als Experte begrüßt.

2000-2001 wurde in Südafrika mit "AIDS-Dissidenten" wie Peter Duesberg, Claus Köhnlein, Christian Fiala, David Rasnick und anderen Personen eine 33-köpfige AIDS-Expertenkommission (South African Presidential Aids Advisory Panel) ins Leben gerufen, die den damaligen AIDS-Leugner Thabo Mbeki beraten sollte. Tine von der Maas gehörte ebenfalls der Gruppe an.

Nach ihrer Methode behandelte Van der Maas Nozipho Bhengu, der dennoch 2006 an AIDS starb. Van der Maas hatte ihm zuvor von der anerkannten retroviralen Therapie abgeraten.[5]

Der darauf folgende südafrikanische Präsident Kgalema Motlanthe hatte Tshabalala-Msimang später ihres Amtes enthoben und auf einen weniger wichtigen Posten im Kabinett versetzt. Dies war von AIDS-Aktivisten mit einer spontanen Party vor dem Parlamentsgebäude gefeiert worden. Tshabalala-Msimang wurde beschuldigt, für den Tod hunderttausender AIDS-Kranker verantwortlich zu sein.

Die Folgen: Der Ablehnung effektiver AIDS-Therapien in Südafrika war verantwortlich für den vermeidbaren Tod von 330.000 südafrikanischen AIDS-Kranken im Zeitraum 2000 bis 2005.[6][7] Hinzu kommen nach einer Studie im Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes noch 35.000 HIV-infizierte Neugeborene, denen eine Prophylaxe mit Nevirapin vorenthalten wurde.[8] Das Angebot der Pharmafirma Boehringer Ingelheim im Jahr 2000, über fünf Jahre das HIV-Medikament Nevirapin zur Prophylaxe der Mutter-Kind-Übertragung kostenlos zur Verfügung zu stellen, wurde dagegen dankend abgelehnt. Nur zwei Pilotprojekte wurden genehmigt.

Auch die Spenden des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis, and Malaria für die Provinz KwaZulu Natal wurden über mehr als ein Jahr blockiert, berichtet Pride Chigwedere, der vor seiner Tätigkeit an der Harvard School of Public Health in Boston als Arzt HIV-Patienten in Simbabwe behandelt hatte. 2009 wurde eine Rath-Pillenlieferung von 1.000 Kilogramm nach Südafrika vom Gesundheitsministerium beschlagnahmt und ein Strafverfahren eingeleitet.[9]

Siehe auch

Weblinks

  • tinevandermaas.com

Quellennachweise