UMH-Umwelttechnologien

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Als UMH-Umwelttechnologien bezeichnet das österreichische Unternehmen Institut für Wasser und Umweltverbesserung Ing. Bernhard Ratheiser mit Sitz in Gallizien/Kärnten[1] verschiedene Methoden und Geräte zur Wasserbelebung bzw. Wasserenergetisierung und zur Abschirmung von Elektrosmog. Inhaber Ratheiser (geb. 1967) ist Ingenieur für Maschinenbau und gründete die Firma 1994 zusammen mit einem Ingenieur namens Gwehenberger.

Die Produkte werden mit pseudowissenschaftlichen Scheinerklärungen, haltlosen Versprechungen und dubiosen Gutachten beworben. Vorsichtshalber weist die Firma UMH auf ihrer Webseite aber auf Folgendes hin: "Die Produkte der UMH-Technologien sind dem Bereich der Alternativwissenschaft zu zuordnen und in der traditionellen Naturwissenschaft nur bedingt anerkannt [...] Erfahrungs-, Natur- und Energieheilkunde sowie die Themen Radiästhesie, Geopathologie, Erdstrahlen, Wasseradern und Elektrosmog werden in der Lehrmeinung der Schulmedizin nur bedingt, wenn überhaupt, anerkannt."

Produkte zur Wasserbelebung

Aufbau eines UMH-Gerätes zur Wasseraufbereitung. Bildquelle: www.umh.at

Lieferbar sind verschiedene Geräte, die in eine Wasserleitung eingefügt oder am Auslass eines Wasserhahns angebracht werden. Daneben gibt es Standmodelle, mit denen normales Wasser durch Umfüllen von einem Gefäß in ein anderes behandelt werden soll. Die Geräte seien "nach den Gesetzen sakraler Geometrie und Harmonik dimensioniert" und bewirkten eine "nachhaltige Neuordnung der physikalischen Struktur des Wassers und die Löschung negativer Schwingungen". Im Gerät befinde sich dazu ein "stark effektiver, höchst konzentrierter Schwingungsbereich", der durch "natürlich informierte Flüssigkeiten, Edelsteine, Metalle, Symbole und weitere feinstoffliche Energieträger erzeugt" werde. Dies entspricht dem in der Wasserbelebungsbranche verbreiteten Aufbau solcher Geräte, bei dem das Wasser an "informierten" Substanzen vorbeifließt. Auch wird behauptet, das Wasser ließe sich so hexagonal strukturieren, wodurch ein Hexagonales Wasser entstehen würde.

Ebenfalls als Muffe in eine Wasserleitung eingebaut werden der ähnlich aussehende UV-Strahlen Neutralisator zur Aufhebung einer "energetischen Belastung" durch UV-Entkeimungsanlagen, der Schwimmbad-Beleber und der Heizungskreislauf-Beleber, der laut Ratheiser "die negativen Auswirkungen der Fußbodenheizung, wie schwere Beine, Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden [...] durch die energetisierte Qualität des Wassers eliminiert."

Produkte gegen Elektrosmog

Der Kosmische UMH-Energetisator ist eine runde Glasscheibe gegen Elektrosmog und "Belastungen jeglicher Art". Je nach Größe kann die Scheibe als Teller zur Behandlung von Lebensmitteln benutzt werden (siehe z.B. auch Weber Bio Energie Systeme) oder zum darauf Sitzen oder Liegen, wodurch "alle Meridiane wieder harmonisiert" werden sollen. Kleinere Ausführungen sollen an einer Kette getragen oder "bei Schmerzen aller Art [...] direkt auf der betreffenden Körperstelle z.B. mittels Hansaplast festgeklebt" werden. Eine 2 cm kleine Scheibe wird zum Aufkleben auf Mobiltelefone angeboten, ähnlich wie die Erzeugnisse AlphaPrevent, Feldprozessor, Gabriel-Chip, Phi-Lambda-Technology, Neutralizer, usw.

Angeboten wird ferner ein Bio-Strom Adapter, ein Vorschaltgerät hauptsächlich für Wasserkocher. Ähnliche Geräte werden auch von anderen esoterisch orientierten Firmen als Gleichstromadapter o.ä. vermarktet und enthalten meist einen einfachen Brückengleichrichter, der den Wechselstrom aus dem Lichtnetz in pulsierenden Gleichstrom umwandelt. Das UMH-Gerät wirke einer angeblichen "Verschlechterung der Wasserqualität bei Verwendung von Wechselstromkochgeräten" entgegen. Gesundheitliche Vorteile ergäben sich auch für "Hausfrauen, die viel mit dem Bügeleisen arbeiten".

Gutachten

Gutachten, die den Produkten von UMH positive Eigenschaften bescheinigen, wurden z.B. von Wolfgang Ludwig, Manfred Doepp, Jürgen-Michael Kohfink, Dieter Knapp und der Firma IIREC erstellt. Fritz-Albert Popp fertigte ein Gutachten zu "vitalisiertem UMH Wasser" für Gert Boontjes[2], den Hauptvertriebspartner der Firma UMH für die Benelux-Staaten. Das Gutachten vom 29. August 2006 bezieht sich auf eine vergleichende "Biophotonen-Messung" zweier Gurkenproben. Eine Probe (BieKom-Gurken) war mit "vitalisiertem UMH-Wasser" gewachsen, eine Vergleichsprobe (Verhoeven-Gurken) dagegen mit normalem Wasser. Im Ergebnis zeigten die UMH-vitalisierten Biekom-Gurken laut Popp eine "signifikante höhere Qualität" als die Verhoeven-Gurken und sollen einen "höheren Ordnungszustand" aufgewiesen haben.[3]

Vermarktung

Vermarktet werden UMH-Produkte auch von der Berliner Firma "Projektbüro“ Leogant, dessen Geschäftsführer Thomas Hartwig ist.

Quellennachweise

  1. Institut für Wasser- und Umweltverbesserung. Müllnern 19. A-9132 Gallizien Kärnten. Tel.: +43 42 37 27 76 0. Fax: +43 42 37 27 76 20. institut@umh.at Handelsregister Klagenfurt. Rechtsform: Einzelkaufmann. Firmenbuch-Nummer: FN 252672
  2. Gert Boontjes, Wieksloterweg WZ 17, NL-3736 LH Soest
  3. http://www.umh.at/pdf/gutachten_popp_gurken.pdf