Gunnar Kaiser

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Die Einbettung des Blogs Kaiser TV von Gunnar Kaiser (links) in das Netzwerk von Gegnern der Coronaschutzmassnahmen und entsprechender Verbreiter von Verschwörungstheorien (Bild: Granitauge/twitter 2021[1])
Wikipediagegner Markus Fiedler bei Kaiser TV im September 2020
Gunnar Kaiser bei Nuoviso 2021
Gunnar Kaiser bei Stiftung Corona Ausschuss im Jahre 2021. Die Bilder stammen von OVALmedia
Gerald Hüther und Gunnar Kaiser (2021)
Gunnar Kaiser aeltere Menschen 2021.jpg

Gunnar Kaiser (geb. 1976 in Köln) ist ein deutscher Lehrer für Deutsch und Philosophie, Autor und Blogger aus Köln[2]. Er betreibt den Blog „Philosophisch leben“ und den Youtube-Kanal KaiserTV, auf dem ursprünglich philosophische Themen diskutiert und literarische Werke vorstellt wurden. Kaiser ist Autor eines literarischen Werks und von Aufsätzen zu Thomas Mann, Thomas Hürlimann und Michel Houellebecq. Er schreibt seit 2001 als freier Journalist für die Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Monat, Jüdische Allgemeine, taz, Rheinischer Merkur, Berliner Zeitung, Stadtrevue, Neopress und literaturkritik.de.

Überregional wurde Kaiser nicht nur als Autor bekannt, sondern auch als Verbreiter seiner stets kritischen Ansichten zu Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus, und zur Verschwörungstheorie eines angeblichen Great Reset, der angeblich durch das private Weltwirtschaftsforum durchgesetzt werde. In diesem Zusammenhang trat er im Projekt Nuoviso auf.

Beim Gemeinschaftsprojekt Wikipedia gibt es einen englischsprachigen und einen französischsprachigen Artikel zu Gunnar Kaiser. Ein deutschsprachiger Artikel erschien am 13. Januar 2020. Der Artikel wurde am 13. Juni 2020 wegen nicht erwiesener Relevanz und im September 2020 wegen einer Urheberverletzung gelöscht.[3] Stattdessen existiert ein gleichnamiger Artikel im rechtsoffenen Wiki WikiMANNia, das der antifeministischen und maskulinistischen Bewegung zuzuordnen ist.

Im Mai 2021 gab Gunnar Kaiser in einem Video bekannt, nicht mehr als beamteter Lehrer zu arbeiten:

..Ich schmeisse hin. D.h. keine Schule mehr, kein Beamtentum mehr. Einfach in eine gewisse Unsicherheit, die aber auch ein Abenteuer ist...Kann man im System überhaupt was verändern? Und ich denke nein. Das System verändert dich. [...] und deswegen schmeiss ich hin."..

Kaiser gibt sich als Anhänger der Klimalüge zu erkennen und wird von der Plattform EIKE verlinkt.

Beruflicher Werdegang

Kaiser studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik an der Universität Köln. Er arbeitete er als Druckereigehilfe und Schreiber von Palmblatthoroskopen. Er unterrricht an Schulen in Köln und Bonn.

Positionen zur Zeit der Coronaviruspandemie 2019-2021 und zu Great Reset

Nach Auffassung des Medizinlaien Gunnar Kaiser sei eine Corona-Pandemie nicht wissenschaftlich evident. Als Begründung nennt er beispielsweise Aussenseiteransichten zu angeblichen fehlerhaften PCR-Tests. Demagogisch formuliert sollen staatlich-behördliche Massnahmen seiner Meinung nach zu einer ..bis ins kleinste verwalteten, bargeldlosen, volldigitalisierten und steuerbaren Gesellschaft.. führen, gesteuert von einer technokratisch-totalitären, globalen planwirtschaftlichen Zentralregierung. Die Tatsache, dass die Schutzmassnahmen in Deutschland von der Mehrheit der Bevölkerung gestützt werden, und die Massnahmen vom demokratisch gewählten Bundestag erlassen wurden, wird ignoriert.

Gunnar Kaiser trat am 26. Juni 2020 bei einer Demonstration der Initiative "Grundrechte-Demo" gegen Schutzmassnahmen in München als Redner auf. Laut Süddeutscher Zeitung:

Ein Bedrohungsszenario baute auch der Philosoph und Publizist Gunnar Kaiser auf. Man wolle den Menschen als freies und vernunftbegabtes Wesen abschaffen, sagte er und rief zu mehr Widerstand, vor allem auch der Intellektuellen, gegen die Repression und den "Imperativ der Technik" auf.[4]

2020 liess sich Kaiser von Marcel Joppa des russischen Staatssenders Sputnik interviewen. Bei dieser Gelegenheit sprach Kaiser von einem möglichen Wandel von einer Demokratie hin zu einer dystopischen Technokratie, bezog dies jedoch nur auf Deutschland.[5]

Ein Artikel der Tageszeitung Die Welt von Dezember 2020 thematisiert eine Twitter-Meldung der FDP-nahe Friedrich Naumann Stiftung, in der diese bekannt gibt: „Wir haben die Person Gunnar Kaiser aus gegebenem Anlass sehr intensiv überprüft, und müssen zur Kenntnis nehmen, dass Herr Kaiser mit rechtspopulistischem und verschwörungstheoretischem Gedankengut arbeitet.“[6] Zuvor, am 3. Dezember 2020 hatte Friedrich-Naumann-Stiftung (FNF) Gunnar Kaiser als Moderator einer Diskussionsrunde (Webtalk) zum Thema „Intoleranz, offene Debattenkultur und Cancel Culture“ geladen. Auf Nachfrage der Welt teilte die FNF-Pressestelle mit:

..Herr Kaiser behauptet, wir lebten in einem ‚Pandemieregime‘“, schreibt uns Anders Mertzlufft, Pressesprecher der Stiftung, „in einer Gesellschaft, in der die Menschen von ‚Sozialingenieuren gelenkt und gesteuert werden‘.“ Die Demokratie sei laut Kaiser „ausgehöhlt und nicht mehr existent“. Wir erlebten laut Kaiser, so die Stiftung, zurzeit einen „globalen Krisenkult“, hinter dem ein „Prozess der Großen Transformation“ stecke, welcher „von den Protagonisten des Weltwirtschaftsforums angeschoben“ werde.

Der Youtube-Kanal "Verschwörung & Fakten" schrieb in Folge zum Thema Seitdem wird Kaiser …… stark von Verschwörungsfans gefeiert und ist bei Formaten wie KenFM zu sehen.[7]

Mit dem NNZ-Autor Milosz Matuschek veröffentlichte Gunnar Kaiser über Twitter einen "Appell für freie Debattenräume"[8] gegen eine so genannte Cancel Culture sowie ein Phänomen einer Kontaktschuld. Der Appell wurde am 1. September 2020 im Internet auf der Seite Intellectual Deep Web Europe veröffentlicht. Unmittelbarer Anlass war offenbar die Ausladung der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart vom Hamburger Literaturfestival Harbour Front im August 2020. Mitautor Milosz veröffentlichte am 1. September 2020 eine NZZ Kolumne mit dem Titel Kollabierte Kommunikation: Was wenn am Ende «die Covidioten» Recht haben? Der Text erschien mit Erlaubnis von Matuschek als Zweitverwertung auf dem Portal KenFM von Ken Jebsen. In der Folge löschte KenFM die Kolumne und ihre Übersetzungen in mehreren Sprachen. Unmittelbar danach beendete die NZZ die Zusammenarbeit mit Matuschek aufgrund von „unterschiedlichen Vorstellungen zu deren Weiterverbreitung auf anderen Plattformen“. Das Schweizer Digitalmagazin Medienwoche nannte die Kolumne „recht hanebüchene Corona-Beschwichtigung“, ihre Argumente „wenig fundierte Behauptungen (aus) den Anfängen der Pandemie“ und KenFM ein „Verschwörungs- und Desinformationsportal“.

Laut Kaiser erlebten wir zurzeit einen „globalen Krisenkult“, hinter dem ein „Prozess der Großen Transformation“ stecke, welcher „von den Protagonisten des Weltwirtschaftsforums angeschoben“ werde. Gemeint ist damit die so genannte Great Reset-Hypothese. Unkommentiert verbreitet Kaiser Anfang Januar 2021 bei Kaiser TV auch einen Text von Ron Paul zum Thema Great Reset.

Aktivitäten als Blogger

Im Sommer 2016 startete er seinen Blog "Philosophisch denken", zusammen mit seinen Youtube-Kanal Kaiser TV. Bei Kaiser TV erschienen bislang (Liste unvollständig):

  • Wolfgang Wodarg (mehrfach)
  • Clemens Arvay
  • Markus Fiedler, Biologielehrer und Wikipediagegner (Die Macht von Wikipedia - Markus Fiedler und Stefan M. Seydel im Gespräch)
  • Martin Sellner (Identitäre)
  • Miro Wolsfeld
  • Influencer hyperion (AfD)
  • Max Otte (Der Great Reset ist da! - Max Otte im Gespräch)
  • Horst Lüning, Blogger und Whiskeyhändler ("Wir haben die Hälfte von dem, was wir einmal waren, verloren")
  • Milosz Matuschek (mehrfach)
  • Jochen Kirchhoff
  • René Schlott
  • Reiner Füllmich, Rechtsanwalt und Gegner von Schutzmassnahmen gegen die Coronaviruspandemie
  • der berliner Arzt Paul Brandenburg (Initiative 1bis19 und Aktion #allesdichtmachen)
  • Jürgen Todenhöfer
  • Maurice Janich
  • Karl Raimund Popper
  • Henryk M. Broder
  • Hans-Joachim Maaz
  • Albrecht Müller (siehe Nachdenkseiten)
  • Julian Reiss
  • Alexander Kissler
  • Moritz Neumeier
  • Lucas Zeise
  • Lutz Jäkel

Galerie

Zitate

  • „Ich sehe mich, seit ich 16 bin, als nächster in der Reihe Grimmelshausen – Goethe – Thomas Mann. Diese Hybris, die sicher die Götter erzürnen wird, hilft sehr dabei, sich in dieser Hinsicht nicht zu sehr in Zweifeln zu ergehen. Schneid würde es eher benötigen, den Traum aufzugeben – es wäre wie lebendig begraben zu sein. Aber während des Schreibens kommen natürlich, morgens, mittags, abends, nachts, die bohrenden Fragen: Will das jemand lesen? Schreibe ich für die Schublade? Rufe ich Tag für Tag in eine unbewohnte Höhle hinein?“[9]
  • «Zehntausende Menschen konnten in Italien in den letzten Wochen nicht bei der Beerdigung ihrer Angehörigen anwesend sein, nur damit jetzt an einem einzigen Tag Hunderttausende bei einer Demo auf die Strasse gehen.»

Werke

  • Unter der Haut, Berlin Verlag / Piper 2018
  • Mit Florian Radvan: Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wienerwald Teil: Kopiervorlagen und Module für Unterrichtssequenzen hrsg. von Dieter Wrobel, R. Oldenbourg-Verlag, 2010
  • letzte gedichte und andere gedichte. Unvernünftige Zahlen Verlag (Eigenverlag), 2013

Weblinks


Video

Quellennachweise