PhysioScreen 2
PhysioScreen 2 (PhysioScreen 2 / Spect) ist ein pseudomedizinisches Diagnose- und Therapiegerät, das auf dem Alternativmedizinmarkt für etwa 18.000 € angeboten wird. Das Scharlataneriegerät geriet im August 2018 in die Schlagzeilen der deutschen Presse, nachdem bekannt wurde, dass der ehemalige Rennradsportler Jan Ullrich ein PhysioScreen 2 erworben habe.
Seriöse oder gar wissenschaftlich zu nennende Literatur liegt zum Gerät nicht vor. Das PhysioScreen wird daher in der Medizin auch nicht eingesetzt.
Dieses Gerät wird in einem typisch pseudowissenschaftlichen Jargon vermarktet. Die Rede ist beispielsweise von einem brain-machine-interface oder einer so genannten Quantenmedizin, nach der das Gerät funktionieren soll.
Behauptetes Funktionsprinzip
Das PhysioScreen 2 gehört zu einer Gruppe von Geräten, die nach einem Prinzip "Nicht-Lineare-Systeme" (NLS) funktionieren sollen. Nach verschwurbelt formulierten Werbeangaben zum PhysioScreen 2 soll das Gerät so genannte "Nanotechnologie Wellen" aussenden können, die auf nicht nachvollziehbare Weise menschliche "Wellen" oder angenommene "Frequenzen" von Zellen korrigieren könne, was stets positive Folgen ohne Nebenwirkungen hätte. Des weiteren soll das Gerät so genannte "Check ups" durchführen können, also Befunde und Diagnosen stellen können. Hinzu kommen "Energiebilanzen", deren Sinn jedoch nicht erkennbar wird.
Da behauptet wird, dass das Gerät auch dann gestörte Funktionen im menschlichen Körper erkennen könne bevor Symptome auftreten, lassen sich die pseudodiagnostischen Fähigkeiten prinzipiell nicht überprüfen und müssen zwangsläufig geglaubt werden. Würde ein Arzt die erhobenen Daten des PhysioScreen 2 mit Labordaten, Röntgenbefunden und anderen Befunden nicht bestätigen können, kann der Anbieter oder Anwender sich hier einfach auf die behauptete höhere Empfindlichkeit des Geräts berufen.
Therapeutisch soll das Gerät PhysioScreen 2 Körperzellen ein angeblich verloren gegangenes "Frequenzsignal" zurückgeben. Die gewählte Wortwahl zeigt dass das gemeinte Funktionsprinzip mit dem der Bioresonanz übereinzustimmen scheint.
Die Datenerhebung soll über einen Kopfhörer erfolgen, den der Patient oder Kunde für rund eine Stunde aufsetzen muss. Erhobene oder erzeugte Daten werden auf einem PC-Bildschirm als Kurven oder Piktogramme wiedergegeben. Diese Daten sind zwar für eine seriöse Diagnostik unbrauchbar, können aber Kunden - insbesondere auf Grund des hohen Preises - beeindrucken.
Erfinder
Genaue Angaben zum Erfinder lassen sich nicht finden. In der Werbung ist stattdessen die Rede von ungenannten russischen Ingenieure und Ärzten, die in der russischen Raumfahrt tätig seien, und die mit dem Gerät in Verbindung gebracht werden.
Hersteller und Vermarkter
Zum Hersteller des Geräts lassen sich keine Angaben finden.
Einzig erkennbarer Varmarkter ist die Saarbrückener Firma Thalasso International von Agnes Kling-Schlicker.[1]
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Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Thalasso International, Agnes Kling-Schlicker, Futterstr. 10/ 1. Etage, D-66111 Saarbrücken, Deutschland