Maria Furtner

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Maria Furtner

Anna Maria Furtner (auch Marie Furtner, geb. 1821 in Weizenreit bei Frasdorf, gest. 4. November 1884 in Weizenreit) war eine bayrische Bäuerin, die aufgrund einer angeblichen längerdauernden Nahrungslosigkeit als Wassertrinkerin von Frasdorf oder Weizenreiter Mädei überregional bekannt wurde, und heute noch von Anhängern des Glaubens an eine angeblich mögliche Nahrungslosigkeit zitiert wird. Wie auch bei der ebenfalls bayerischen Therese Neumann sowie Niklaus von Flüe spielt bei Maria Furtner ihr tiefer katholischer Glaube im Zusammenhang mit ihrer angeblichen Nahrungslosigkeit eine Rolle. Die auch als menschenscheu bezeichnete Maria Furtner soll bis zu ihrem Tode 1884 in der Pfarrei von Frasdorf gelebt haben. Sie galt überregional als eine Sensation der damaligen Zeit und war mit Adelgunde Herzogin von Modena vom nahen Wittelsbacher-Schloß Wildenwart freundschaftlich verbunden.

Maria Furtner wird eine mindestens 50 Jahre andauernde Nahrungslosigkeit nachgesagt. Sie soll lediglich mehrmals in der Woche die Hostie der heiligen Kommunion oder ausgepressten Birkensaft zu sich genommen haben und nur Wasser aus einer bestimmten benachbarten Quelle getrunken haben. Zugeführte Nahrung soll sie angeblich erbrochen haben.

Angaben zu ihrer angeblichen Nahrungslosigkeit sind von einem Furtner-Kooperator und Heimatforscher und Volksmusikpfleger namens Anton Huber (gest. 1991) bekannt geworden. Demnach seien wegen der Furtner'schen Essstörungen 714 verschiedenen Ärzte konsultiert worden und man hätte verschiedene Arzneimittel vergeblich ausprobiert. Zitat:Sie hat die verschiedensten Medizinen bekommen, aber es hat nichts geholfen. Sie bekam einfach keinen Appetit. Schließlich haben die Ärzte das Herumdoktern aufgegeben. Mit der Zeit hat man es gewöhnt, dass das Mädchen nichts isst. Niemand mehr hat sich dabei etwas Besonderes gedacht. Man hat halt gesagt: Das Weizenreiter Mädei isst halt nichts.

1843 soll Maria Furtner fünf Wochen lang im Münchner Allgemeinen Krankenhaus untersucht worden sein. Sie soll in einem abgesonderten wohl verwahrten Zimmer beobachtet worden sein. Der Krankenhausdirektor soll danach ihr ein Zeugnis ausgestellt haben, in dem bestätigt worden sei, daß sie innerhalb der fünf Wochen lediglich von Wasser gelebt und keine "Fäcalausleerungen" gehabt habe. Während ihrer Untersuchungszeit soll sich damals der bayerische König Ludwig I sich persönlich um sie gekümmert haben, um ihr "während ihrer medizinischen Quarantäne in München [...] jede mögliche Erleichterung ihres Aufenthalts zu verschaffen".

Noch heute wird in Frasdorf Heilwasser mit Bezug zu Maria Furtner und ihrem "Brünnlein" verkauft.

Siehe auch

Literatur

  • Wastl Fanderl: Die Wassertrinkerin von Frasdorf. Ein Lebensbild der Maria Furtner, Bauerstochter von Weizenreit. Ecora, 1985. ISBN 3-923437-02-1