Druide

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englische Neodruiden (Bild:[1])

Druiden waren keltische Priester und gehörten zur geistigen Elite der Kelten. Die heuigen Kenntnisse zu den Druiden stammen weitgehend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen. Innerhalb verschiedener neuheidnischer Bewegungen bezeichnen sich heutzutage einige Gruppen ebenfalls als Druiden, siehe Neuzeitliche Druiden.

Neuzeitliche Druiden

englische Neodruiden (London)
literarischer Druide Panoramix aus "Asterix"-Büchern (Uderzo)

Neuzeitliche Druiden (Neo-Druiden) sind Personen, die sich auf keltische Druiden beziehen und vor allem in neuheidnischen Gruppierungen anzutreffen sind. Daneben gibt es seit dem 18. Jahrhundert auch Druiden, die in christlich oder freimaurerischen Bewegungen agieren, und in einem Zusammenhang mit einer aufkommenden Keltenromantik zu sehen sind. Das moderne Druidentum soll nach Aussagen ihrer Vertreter seine Wurzeln in Atlantis oder Hyperboräa haben. Eine weitere Rolle spielt bei den Entstehungsmythen auch die Sagengestalt des Zauberers Merlin.

In Großbritannien wird ist das Druidentum seit 2010 als steuerbefreite Religion anerkannt.

Geschichte

Die Wurzeln des modernen Druidentums liegen im Zeitalter der Romantik als Verbindung christlicher und naturreligiöser Überzeugungen. Ein Auslöser der „Druidenbewegung“ waren unter anderem die Aufzeichnungen des britischen Altertumsforschers John Aubrey (1626–1697), der prähistorische Steinkreise wie z.B. Stonehenge mit den Druiden und der keltischen Religion in Verbindung brachte. Dieser Zusammenhang ist heute historisch und archäologisch widerlegt.

Seit Beginn der Druidenbewegung wurden verschiedene Druidenorden gegründet. Neben zahlreichen kleineren Ordensgemeinschaften, bestehen auch gruppenübergreifende Dachverbände so zum Beispiel die britische Druids Society oder das auch im Internet aktive Druid Network.

Im Vereinigten Königreich wurde im September 2010 das Druid Network offiziell als Religion anerkannt. Nach der britische Charity Comission, die für die Anerkennung von gemeinnützigen Organisationen zuständig ist, könne die Verehrung von Naturgottheiten als „religiöse Aktivität“ gesehen werden. Nach Angaben der BBC würden sich etwa 10.000 Menschen in Großbritannien als Druiden bezeichnen.[1]

Inhalte

Die frühen Druidenorden waren stark von Inhalten der Aufklärung geprägt. Beeinflusst von Gedanken der Unitarier und des Universalismus verbanden sie christliche, freimaurerische und keltische Ideen zu einer Art pantheistischen Naturreligion.

Obwohl im modernen Druidentum keltische Götter und Heroen auftreten und mitunter verehrt werden, gelten diese als Teil der Natur oder des Kosmos, als versinnbildlichte Naturkräfte. Neben schamanischen Einflüssen spielen Elemente aus der Artussage eine Rolle. Die Suche nach dem heiligen Gral wird von den meisten als wichtige geistige Arbeit betrachtet. Besonders auf den Atlantis-Mythos bezieht sich der amerikanische Druide Douglas Monroe. Daneben wird auch ein ausgeprägter Baumkult betrieben, der zur Pflanzung vieler moderner heiliger Haine geführt hat, so dass es auch gewisse Überschneidungen zwischen Neo-Druiden und der Umweltbewegung gibt. Die Druiden begehen die Feste des keltischen Jahreskreises, betreiben Astrologie, Baumhoroskope und Mantik, Naturheilkunde, mitunter Alchemie sowie Magie mit Hilfe von Coelbren, Runen und Ogham. Ein keltischer Baumkalender, ein druidisches Tarot, "keltisches" Reiki und sogar ein Druidenyoga namens „Wyda“ sind bekannt. Einige Parallelen gibt es außerdem mit der Wicca-Bewegung.

Das moderne Druidentum kennt ein Gradsystem, das sich offiziell auf die Grade der irischen Filidh beruft, historisch aber von den drei Graden der Freimaurerei herrührt:

  1. Ovate
  2. Barde
  3. Druide

Einige Orden benennen allerdings auch den 1. Barde und den 2. Ovate. Über den drei Graden steht zumeist der jeweilige Erz-Druide als Ordensoberhaupt. Daneben haben vereinzelte Gruppen jedoch auch abweichende Bezeichnungen und kennen mitunter verschiedene Hochgrade.

Quellenverzeichnis und Weblinks

  1. Druidentum als Religion anerkannt, Frankfurter Rundschau vom 03.10.2010


Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen