Intravenöse Laserblutbestrahlung
Die intravenöse Laserblutbestrahlung (Laserblutbestrahlung, Blutakupunktur, Intravenous Laser Blood Irradiation, IV LBI) ist eine intravasale (innerhalb eines Blutgefäßes durchgeführte) pseudomedizinische Behandlungsmethode zur Behandlung von Blut durch Lichtstrahlung. Zum Einsatz kommt Laserlicht geringer Intensität (sog. Softlaser) zu einer "Photonentransfusion". Die eingesetzte Leistung liegt zwischen 1 und 3 Milliwatt (mW) und die Einwirkzeit soll laut Befürwortern bei 20 Minuten liegen. Eine Wirkung ergebe sich bei Wiederholung, wobei zehn Behandlungssitzungen genannt werden.
Ziel soll es sein, Vorgänge in den intrazellulären Mitochondrien (kleine Organellen innerhalb von Zellen) und das Immunsystem zu beeinflussen um körpereigene Selbstheilungskräfte zu fördern.
Laut Befürwortern soll das Verfahren in Russland erfunden worden sein. Am Göttinger Krankenhaus "Neu Maria Hilf" wurden Experimente zur Intravenöse Laserblutbestrahlung durchgeführt. (siehe Bilder) Als treibende Kraft in Deutschland kann der Allgemeinmediziner und Akupunkteur Michael H. Weber und sein "institute of biological lasertherapy and TCM" angesehen werden. Weber betreibt in Lauenförde eine Akupunkturpraxis und in Göttingen eine Zweigpraxis für Allgemeinmedizin und Akupunktur am Krankenhaus Neu Mariahilf. Weber ist Präsident einer "Europäische Gesellschaft für biologische Lasertherapie und Akupunktur" (EGLA) und einer "American Association for Biological Lasertherapy and Acupuncture" (AALA). Auf einem EGLA-Kongress im Juni 2010 trat auch Wassil Nowicky auf, der Erfinder des umstrittenen Krebsmittels Ukrain, vor dem das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt. TCM steht hier als Abkürzung für die Traditionelle Chinesische Medizin. Das pseudomedizinische Konzept wurde im Jahre 2005 im Rahmen des Förderprogrammes "Biophotonik II" von der Landesregierung Niedersachsen gefördert. Erwähnungen finden sich hauptsächlich in russischsprachiger Literatur und in der "Deutsche Zeitschrift für Akupunktur".[1]
Die "intravenöse Laserblutbestrahlung" soll bei chronischen Krankheiten wie der Zuckerkrankheit, degenerativen neurologischen Erkrankungen, Allergien, Ekzeme, Rheumatoide Arthritis, PCP, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Multiple Sklerose, Polyneuropathien, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Tinnitus auris, Autoimmunerkrankungen, Burn out Syndrom und CFS, Fibromyalgie. und auch Herzkreislauferkrankungen und Störungen einer Mitochondrienfunktion und bei "Zivilisationskrankheiten" eingesetzt werden. Bei Krebs angewandt, soll sich eine Vergrößerung der Mitochondrien ergeben, was als positiv anzusehen sei und zu einer Besserung bei Kachexie bei Tumorerkrankungen führe.
Als Begründung wird behauptet, dass biochemische Vorgänge innerhalb der Mitochondrien durch Lichtquanten gesteuerte Elektronen-Übertragungen seien und die Mitochondrien daher "gut" auf kohärentes Laserlicht ansprechen würden. Auch würden weisse Blutkörperchen durch das Licht stimuliert werden, was sodann ausschliesslich positive Effekte und keine Nebenwirkungen zur Folge hätte.
Methode
Die Therapie wird mit Hilfe eines Glasfiber-Einmalkatheters durchgeführt. Die benutzten Katheter haben einen Lichtwellenleiter integriert, der von aussen zugeführtes Laserdioden-Licht an der Katheterspitze austreten lässt.
Siehe auch
- Intravenöse Sauerstofftherapie (Oxyven, Oxyvenierung)
Quellennachweise
- ↑ M. H. Weber, Th. Fußgänger-May, T. Wolf: Die intravasale Laserblutbestrahlung – Vorstellung einer neuen Therapiemethode, Dt. Ztschr. f. Akup. 50, 3/2007