Vacu Color
Vacu Color ist der Name eines pseudomedizinischen "Behandlungskoffers" der österreichischen Firma Divida[1] aus Feldkirchen (Geschäftsführer Gerald Koblinger) zur kombinierten Schröpf- Farblicht- und Aromatherapie.
Zu allen drei alternativmedizinischen Methoden des Schröpfens, der Farblichttherapie und der Aromatherapie liegen keine wissenschaftlichen Nachweise einer Wirksamkeit vor.
Vacu Color
Der Hersteller beschreibt die Anwendung des 12.500 Euro teuren Vacu Color Behandlungskoffers als "Lichtschröpfen", ein Begriff der in der Medizin unbekannt ist.
Im Koffer befinden sich mehrere pneumatisch betriebene Schröpfgläser, die auf die Haut aufgesetzt werden und sich auf Haut durch einen Unterdruck festsetzen. Die darunter gefindliche Haut wölbt sich etwas aus. Im Schröpfglas befinden sich auch Leuchtdioden, die auf Wunsch ein schwaches Farblicht abgeben.
Zusätzlich können aus dem Behandlungskoffer Düfte zur Aromatherapie freigesetzt werden.
Laut Herstellerangaben eigne sich das Verfahren bei "Hautproblemen". Genannt werden dazu "Neurodermitis" (atopische Dematitis) und Schuppenflechte, die dank der Methode "gedämmt" würden. "Anwendungen" gebe es auch bei allen möglichen anderen Erkrankungen wie der Depression, Burn-Out, Migräne, Ekzemen und sogar bei lokalen Entzündungen.
Der vom Hersteller Divida in der Werbung beleglos behauptete Wirkmechanismus wird pseudowissenschaftlich dargelegt. Demnach würde das Wundergerät den osmotischen Druck im Gewebe beeinflussen was zu einem "onkotischen Sog im venösen Abschnitt der Kapillaren" führe der sodann ..gestörte Einzelorte der Kybernetik beeinflusst... Unter der Behandlung (auch beim "blutigen Schröpfen") würden auch nicht Kapillare (kleinste Blutgefäße) zerreissen, sondern die Wände der Kapillaren würden lediglich "auseinanderweichen" und nach Sogwirkung sich wieder schliessen. Hämatome würden sich nicht bilden können, da keine seriöse Exaltation stattfinde.
Wichtig erscheint den Werbetextern auch ein Einfluss von neutralen Fernwirkungen auf Krankheitsherde über Triggerpoints und Segmentabschnitte. Durch das Schröpfen würde eine Entschlackung von unbekannten Substanzen stattfinden und gleichzeitig eine Entsäuerung "forciert" und der Fettstoffwechsel wird stark aktiviert.
Die lediglich Milliwatt an Leistung abgebenden Leuchtdioden würden fehlende Energie wieder zuführen. Die Hautbestrahlung an wenigen Punkten durch die Leuchtdioden sei notwendig, weil der heutige Mensch durch häufige Anwesenheit in geschlossenen Raeumen nicht ausreichend Tageslicht in "sich" aufnehme. Durch eine angenommene "Verschlackung des Koerpers" käme es sowieso zu einer zu geringen Aufnahme von Licht, da eine Aura (hier als Farb- und Schutzmantel bezeichnet) "Löcher" bekomme und sich Zellen nicht mehr untereinander austauschen könnten.
Umstrittener Vertrieb
Beim Fernsehsender ZDF meldeten sich mehrere Kunden, die sich über den Vertrieb der Firma Divida beschwerten. Nach Angaben der Sendung WISO vom 5. Juli 2010 bekamen einige Vacu Color - Interessierte Besuch vom Divida-Vertrieb und sollten nach Besuchsende die Anwesenheit des Vertreters quittieren. Nach Angaben der Beschwerden erhielten sie daraufhin für rund 10.000 Euro einen Vacu Color Behandlungskoffer mitsamt der Rechnung. Nach ihren Angaben hatten sie jedoch keinen Kaufvertrag unterschrieben. In der WISO-Sendung erhoben sie den Vorwurf, dass ihre Unterschrift unbemerkt auf einen Kaufvertrag gesetzt wurde, oder ihnen ein Kaufvertrag vorgelegt wurde, der nicht als solcher erkennbar war.
Quellennachweise
- ↑ Divida Handels- u Produktions GesmbH, Wenigaschau 2, A 5143 Feldkirchen.(Produktion und Vertrieb von medizinisch- technischen Geräten, Vakuum-Massagegeräten und Schröpfgeräten)