Raymaster
Raymaster (aktuell auch als Rayguard) ist der Name von mehreren Scharlatanerieprodukten zur vermeintlichen Entstörung von Elektrosmog, das auf dem immer unübersichtlicheren Markt für deratige Produkte in zwei Versionen angeboten wird. Auch ein "RayChip" ist auf dem Markt.
Raymaster wird einmal in Brillenetuigröße als RayMaster SP1 (135,-) angeboten und soll wie die stionäre Kegelversion SP2 (499,-) neben ein Mobiltelefon gelegt werden um seine Wunderwirkung zu erzielen.
Laut Werbung sollen geheimnisvolle „Trenn- und Auswertungssysteme im Inneren“ angenommene "gesundheitsschädliche Frequenzen" des Umfelds aufnehmen und kompensieren können und stelle eine Art "Human Firewall" gegen Funkwellen dar. Auch ein Hinweis auf "Quantenelektrodynamik" und Teslawellen fehlt nicht, sowie absurde pseudowissenschaftliche Behauptungen und eine Berufung auf Konstantin Meyl[1]. Dadurch sollen vermeintliche Effekte wie Müdigkeit, Leistungsabfall, Nervosität, Herz-Rhythmus-Störungen bis hin zur Unfruchtbarkeit ausbleiben, die laut Raymaster - Hersteller durch Handys verursacht würden.
Als Hersteller wird die österreichische Firma "Gasser Gesundheitsprodukte" aus A-6973 Höchst henannt[2]. In Deutschland werden die Produkte von einer LOELL Industry Solutions GmbH aus D-93098 Mintraching vermarktet, Geschäftsführer ist Josef Löll[3].
Gutachten zu Raymaster
Die Raymaster-Produkte werden damit beworben, dass der mobilfunkkritische Arzt Paul-Gerhard Valeske aus Kempten (Allgäu) ein positives Gutachten im Herstellerauftrag zu Raymaster erstellt hätte. Darin stellt Valeske dem RayMaster ein blendendes Zeugnis aus: Eindeutig konnte der Einfluß elektromagnetischer Felder auf das Meridiansystem des Menschen belegt werden. Ebenso eindeutig dokumentiert sich die Kompensationswirkung des SP1 auf derartige Störungen. Alle unter Befeldung veränderten Werte normalisierten sich.[4]. Zu seinem Ergebnis kam Valeske durch Anwendung der wissenschschaftlich nicht anerkannten Elektroakupunktur nach Voll (EAV).
Des weiteren zitierte Rymaster einen emeritierten Professor für Elektrotechnik und Radartechnik der Bundeswehr, Prof. Dr. Käs von der Bundeswehruniklink in München. Käs erklärte jedoch niemals ein Gutachten zu Raymaster erstellt zu haben. Ich habe den RayMaster nicht geprüft. Diese Tatsache ist vom Amtsgericht Kempten in einem Urteil festgestellt worden[5][6].
Auch Manfred Doepp erstellte mit Rainer Lüdtke ((Institut für Medizinische Informationsverarbeitung der Universität Tübingen) ein Positivgutachten zu Rayguard[7], das bei CoMed veröffentlicht wurde[8], in dem von einem 80%-Erfolg bei fehlender Kontrollgruppe die Rede ist, sowie von einer Alteration der Oben-Meridiane, demnach der Regulationen, der autonomen Systeme, des Stammhirns ... Besonders betroffen waren die Meridiane KS, Di, Lu, H, 3E, MP und Dü. Es fällt auf, dass diese gestörten Funktionen mit den oben genannten Symptomen bei Elektrosmog-Überempfindlichkeit sehr genau übereinstimmen. ... In Gruppe drei, die den Raymaster in der Hand hielt, zeigten sogar über 80 Prozent (80,6%) eine Verbesserung. Schlussfolgerung: Elektrosmog belastet das Energiesystem des Menschen erheblich. Anders als Homöopathika ist das Gerät "Raymaster" in der Lage, negative biologische Auswirkungen von Elektrosmog weitgehend zu reduzieren.. Doepp ist der irrigen Meinung, mit Hilfe der Dunkelfeldmikroskopie und Geldrollenbildung sowie "Verminderung des Leitwertes des Meridiannetzes" schädliche" Funkwellen nachweisen zu können.
Von Anbietern wird auch ein Kemptner "Ralf Franz Pobo Institut für Umwelt- und Systemforschung"[9] genannt.
Literatur
- Simon Demmelhuber: E M V P r a x i s, Artikel in "Funkschau" 2003 [4]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ http://www.raymaster.de/pdfs/erklaerung_meyl.pdf
- ↑ Gasser Gesundheitsprodukte. Lettenstrasse 21, A-6973 Höchst Österreich
- ↑ LOELL Industry Solutions GmbH, Germanenstr. 2, D-93098 Mintraching
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=gZhMPe4qn2c
- ↑ Sendung WISO, ZDF, 8.3.2010 [1]
- ↑ Simon Demmelhuber: E M V P r a x i s, Artikel in "Funkschau" 2003 [2]
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=R807mCVHCqQ
- ↑ Manfred Doepp und Rainer Lüdtke: Elektro-magnetische Überempfindlichkeit, COMED 01 2000 [3]
- ↑ Ralf Franz Pobo Institut für Umwelt- und Systemforschung, Mariaberger Str. 241, 87439 Kempten (Allgäu), Bayern