Nikolaus Klehr

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Nikolaus Klehr ist ein deutscher Hautarzt und Erfinder und Anmelder von Patenten zu umstrittenen Krebstherapien. Auf seiner privaten Homepage bezeichnet Klehr sein Verfahren als alternative Therapie für das er keinen Heilerfolg zusichern könne [1].

Biographie

Klehr studierte in Heidelberg und Frankfurt Medizin und Biologie und machte eine Facharztausbildung zum Hautarzt. Klehr öffnete in München ein privates Institut für Immunforschung.

als Patent angemeldete Verfahren

  • Eigenblutzytokine-Behandlung nach Klehr (ATC): (DE 3923848 C 2 - "Demaskierungstraining für autologe Immunozyten gegen maskierte Tumorzellen in vitro."). Laut Patentschrift soll dieses Verfahren auf der Überlegung beruhen dass ein zelluläres Demaskierungstraining für autologe

Immunozyten durchgeführt wird. Mit diesem Verfahren soll die Möglichkeit gegeben werden, daß autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen zu können. Dem Patienten wird dazu eine kleine Menge Blut entnommen und ein spezielles Verfahren soll die weißen Blutkörperchen zur verstärkten Produktion von Zytokinen anregen. Die entnommene Menge Blut wird dem Patienten sodann zurück transfudiert. Auf der privaten Homepage von Klehr [2] wird sein Verfahren allerdings nicht näher erläutert sodern lediglich von einem ...speziell entwickelten Verfahren.. gesprochen.

Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen eine Kostenübernahme generell ab [3] [4]. Die entsprechenden Kosten müssen deshalb von den Patienten voll übernommen werden.

Kritik an Klehr und Prozesse

Klehr wurde vorgeworfen sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen in der Bildzeitung beworben zu haben, ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hiess es da grosspurig obwohl bekannt wurde dass mehrere seiner Patienten an Krebs starben. Inzwischen äussert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an dass die gemeinte Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen wissenschaftlich umstritten ist und wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können noch wollen.

2003 wurde Kleh's Labor von der Polizei durchsucht. Die Regierung Oberbayern schloss das private Labor von Klehr, da sie zu der Feststellung kam, daß in dem Labor über einen längeren Zeitraum mutmaßlich infektiöses Blut parallel mit nicht kontaminiertem Blut anderer Spender in einem Arbeitsprozeß bearbeitet worden sei. Die Herstellung von seinen ATC Arzneimitteln wurde verboten.[5].

Aufgrund eines illegalen Imports des russischen bei Krebs unwirksamen Arzneimittels Galavit wurde Klehr 2003 wegen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz angeklagt. Klehr und sein Kollege Eike Rauchfuss vertrieben nach Angaben der Presse das Galavit. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte im Jahre 2000 gegen Klehr wegen Verdachts des Betruges und der Körperverletzung. Eine frühere Pflegedienstleiterin der Klehr'schen Klinik in Bad Heilbrunn hatte ausgesagt, dass ihr Chef sie unter Druck gesetzt habe, an Tagen, an denen Galavit in der Praxis ausgegangen war, den Patienten Kochsalzlösung zu spritzen und so eine Behandlung vorzutäuschen. Die Zeitschrift Stern vermeldete daß der körperlich gesunde TV-Star Ivan Desny sich in der Regenbogenpresse fälschlich als Prostatakrebskranker präsentierte um anschliessend bekannt zu geben daß eine Galavit - Therapie bei ihm zu einer spontanen Heilung geführt hätte. Ausserdem geriet er in die Kritik, von Schauspieler Klausjürgen Wussow (Schwarzwaldklinik) sowie seiner inzwischen verstorbenen Ex-Frau Yvonne Wussow (Yvonne Viehöver) in der Regenbogenpresse promoted zu werden [6][7]. Eine Klinik in Heilbrunn schloss Klehr nach internen Streitigkeiten um das Medikament Galavit.

Der Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft bezeichnete Klehr laut Spiegel [8] als „Scharlatan“.

1993 wurde Klehr wegen Steuerhinterziehung angeklagt.

Weblinks

Quellennachweise