Buteyko Methode

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Die Buteyko Methode (auch Buteiko-Methode, eukapnisches Atmen nach Buteyko), ist eine alternativmedizinische Atemtechnik mit Bezügen zum Yoga. Die Methode ist praktisch identisch mit der Murcha Pranayama Übung aus dem Yoga.

Die Wirksamkeit der Methode ist bislang unbewiesen[1], wird jedoch auch von Experten positiv bewertet[2], obwohl die Grundhypothesen der Methode teilweise unwissenschaftlich sind und nicht heutigen Kenntnissen in der Medizin entsprechen.

Die Methode geht auf den ukrainischen Arzt Konstantin Pawlovich Buteyko (1923–2003) zurück, der die Methode in den sechziger Jahren erfand. Allerdings wurde man in der UdSSR erst ab 1981 auf ihn aufmerksam. Inzwischen ist die Methode in einer Vielzahl von Ländern anzutreffen.

Buteyko war der Überzeugung, daß die wahre Ursache von Asthma, Allergien und anderen Zivilisationskrankheiten eine zu geringe Kohlendioxidkonzentration im Blut sei, hervorgerufen durch chronisches Hyperventilieren (also zu tifes Atmen, zu schnelles Atmen). Nach Buteyko werde das Immunsystem durch verminderte Kohlendioxidkonzentration geschwächt. Im Jahre 1988 gründete er eine Buteyko-Klinik in Moskau.

Die Methode wird unkritisch im Esoterikbereich (beispielsweise von Bärbel Mohr und dem NEXUS Magazin) beworben[3]. In Karlsruhe existiert eine Gesellschaft für die Einführung der Buteyko-Methode in Deutschland (GEB-MiD).

Für die Bureyko-Methode werden auch verschiedene Geräte (meist aus Russland stammend) als Selbstgesundmacher angeboten (Frolov-ATG, Buteyko-ATG, Samozdraw-ATG).

Weitere Atemtechniken sind:

  • Atemtherapie nach Dürckheim / Iniatisches Atmen
  • Erfahrbarer Atem nach Middendorf
  • Holotropes Atmen
  • Mutteratem nach Reshad Feild
  • Pranayama Wechselatmung

Methode

Nach Buteyko soll der Behandelte ausschliesslich über die Nase atmen und willentlich nach dem Merkspruch Bremse das Ausatmen und bleibe dann leer seine Atmung bremsen und nach dem Atemzug eine Leerphase einhalten, das verlängerte Atmen. Das Atmen wird auch bei leerer Lunge einige Sekunden, unter Anwendung großer Willenskraft, angehalten (so genannte Maximalpause). Der Behandelte soll schliesslich lernen seine Atemfrequenz bis hinunter zu 2- 8 Atemzüge pro Minute zu senken.

Behauptete Indikationen

Insgesamt geben Befürworter 150 verschiedene Krankheiten an, die auf diese Atemtechnik ansprechen sollen.

  • Hypertonie
  • Herzproblemen
  • Tinnitus
  • Schlaflosigkeit
  • Asthma bronchiale
  • Da Costa Syndrom

Wissenschaftliche Studienlage zur Wirksamkeit

Die Buteyko-Methode ist kein anerkanntes Heilverfahren, die Kosten werden daher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Methode liegt eine Theorie zur Krankheitsursache zugrunde die dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Medizin nicht entspricht. Auch wird bei dieser Methode in keiner Weise auf die bekannten Ursachen der verschiedenen Asthmaformen eingegangen, die wissenschaftlich erwiesen sind (genetische Prädisposition, post-Infektiöse Formen bei älteren Menschen, Tabakabusus usw)

Zur Methode liegen viele Studien vor, die meisten davon stammen aus Russland und weisen keine randomisierte Kontrollgruppe auf. In Studien der letzten Jahre konnte gezeigt werden, daß die Anwendung zwar teilweise zu einer Senkung des Medikamentenbedarfes führen kann, andererseits Lungenfunktionsparameter unverändert bleiben.

Literatur

  • Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59: x-y

  • Vladimir and Marina Buteyko: The Official Buteyko Theory, 2005
  • Bowler S, Green A, Mitchell C, Buteyko breathing and asthma: a controlled trial, Medical Journal of Australia, Volume 169, Dezember 1998, 575-578
  • Cooper S, Oborne, J et al.: Effect of two breathing exercises (Buteyko and pranayama) in asthma: a randomised controlled trial. Thorax. 2003 Aug; 58(8):674-9.
  • Breathing exercises for asthma (Cochrane review). Holloway E, Ram FSF, The Cochrane Library Issue 1 2001

Weblinks

  1. Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie. Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma Pneumologie 2005; 59
  2. British Thoracic Society: British Thoracic Society & Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). British Guideline on the Management of Asthma. Guideline No. 101. Edinburgh:SIGN; 2008.
  3. NEXUS Magazin, Ausgabe 1, November 2005