Horvi-Enzym-Therapie
Die Horvi-Enzym Therapie (HET, Schlangengift-Therapie, engl. Horvi-enzyme therapy ) ist eine alternativmedizinische Therapie mit so genannten Horvi Enzymen, die aus Schlangengift und anderen Giften hergestellt werden. Nach Ansicht der zahlreichen Anbieter soll diese Methode insbesondere gegen Krebs und einer erstaulich großen Zahl weiterer Krankheiten wirksam sein. Die Wunder-Methode ist wissenschaftlich nicht anerkannt, ein neutraler Wirksamkeitsnachweis ist nicht bekannt. Fachliteratur zum Thema ist unauffindbar.
Hergestellt werden die Horvi-Enzyme von der holländischen Horvi-EnzyMed Holland B. V. [1] mit Vertretung auch in Deutschland, vorher wurden entsprechende Mittel von einer Firma Horvi-Chemie hergestellt. Horvienzyme sind auch über einen Webshop erhältlich. Nach Angaben des Herstellers sei dieser aufgrund einer angeblichen diskriminierende Gesetzgebung aus Deutschland vertrieben worden und habe sich im Jahre 2003 in den Niederlanden niedergelassen, nachdem das Unternehmen in Horvi-EnzyMed Holland B.V. umbenannt wurde.
Die Methode wurde in den vierziger Jahren durch den Apotheker und Chemiker Waldemar Diesing an einem Institut für experimentelle Tierforschung erfunden. Diesing isolierte Gifte von Schlangen, Spinnen, Skorpionen und anderen giftigen Tierarten und entdeckte bestimmte Enzyme bzw Enzymgemische in den jeweiligen Giften.
Auf Basis der Annahme, daß Krankheiten ursächlich durch einen Enzymmangel ausgelöst würden, entwarf Diesing ein therapeutisches Konzept einer heilenden Horvienzym-Einnahme, quasi als Substitution (Ersatz) angegeblich fehlender Enzyme. Auch seien die zu erwerbenden Enzyme im menschlichen Körper als Reparatur-Trupps unterwegs um Schäden zu beheben.
Da laut Angabe des Herstellers Diesing konkrete, detaillierte Einblicke in die Enzym-Prozesse, aufgrund des damaligen Forschungsstandes verwehrt worden seien, konnte dieser offenabr nur Vermutungen anstellen. Später sollen allerdings unabhängige Forscher sich des Diesing-Konzeptes angenommen haben um seine Wirksamkeit zu beweisen. Ansonsten wird auf anedotische Patientenberichte verwiesen, die stets postiv ausfallen.
Bei Tumorzellen soll laut Hersteller ein spaltendes Ferment namens Diphosphopyridinnucleotid wirksam sein, das in Schlangengiften enthalten sei. Dieses hemme selektiv die Glykolyse von Krebszellen.
Um die toxischen Wirkungen und mögliche allergische Reaktionen zu verhindern, wird dabei durch ein spezielles Verfahren der Einweißanteil des Giftes weitgehend entfernt (Enteiweißung)
Die Anwendung erfolgt in Form der Einnahme von Tropfen, die laut Hinweis der Firma Horvi-EnzyMed mindestens eine bis drei Minuten im Mundraum verbleiben sollen oder auch in Form von Injektionen (sc/im), Tabletten und Salben. Die einzelnen Mittel enthalten die diversesten Gemische tierischer Toxine im Mikrogrammbereich (bzw Nanogrammbereich), pflanzliche Öle, Vitamine und Mineralien.
Horvi-enzyme Crotalus
Horvi-Curare
Horvi-enzyme Horvitrigon
Horvi-enzyme Ammodytes
Horvi-enzyme Bitis
Horvi-Serpalgin
Krebs, M. Parkinson, Rheuma, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Thrombosen, Warzen, art. Hypertonie, Hysterie, Asthma, Arthrose, Inpotenz, Schizophrenie, Haarausfall,
=Literatur
- Waldemar Diesing: Schlangen-Reintoxine und ihre Bedeutung für die Heilkunde, Georgensgmünd, Horvi-Chemie, 3. Aufl., 1993
- Diesing, Waldemar, Schlangenenzyme und ihre Bedeutung für die Heilkunde, 4. Aufl. 2006.
- ↑ Horvi-EnzyMed Holland B. V. Leeuwerik 2, NL-3191 DL Hoogvliet