Wankmiller-Sekte
Die Wankmiller-Sekte (Eigenbezeichnung Stamm der Likatier) ist eine sektenhafte Glaubens- und Lebensgemeinschaft um einen Wolfgang Wankmiller, der sich selbst als Wolfgang Rudolf von Markworth-Walter zu Füssen bezeichnet und die aus Vorgängerorganisatoren gegründet wurde und sich seit 2001 Stamm der Likatier nennt. Organisatorisch ist der Stamm der Likatier als Verein eingetragen. Der in Füssen (Allgäu) ansässigen Gruppe sollen etwa 130-200 Personen angehören, die teilweise aus angesehenen Füssener Familien stammen sollen.
Der Name Stamm der Likatier bezieht sich auf einen keltisch-vindelizischen Stamm der Likatier, der im Gebiet um den Lech siedelte.
Die Wankmiller-Sekte schottet sich nach aussen ab und wird von Aussteigern als Gruppe mit sexueller Promiskuität beschrieben, bei der auch Kindesmissbrauch vorkäme. Ein Mitglied wurde desshalb auch verurteilt. Wankmiller soll selbst Vater von 15 Kindern verschiedener Mütter sein.
In ihrem Inneren ist die Gruppe hierarchisch strukturiert, an der Spitze steht Wankmiller, darunter stehen die Schwurmenschen, die ihren Besitz in den Stammbesitz überführen. Dann kommen die Spurmenschen, die Lebensmenschen und die Lamatieden. Für jede Stufe die man aufsteigen kann muss man eine gewisse Zeit im Stamm gelebt haben und einen Antrag stellen. Danach wird eine halbjährliche "Testphase" durchlaufen und anschließend von der jeweiligen Stammesebene beraten und geklärt ob er diese Stufe nun erreicht hat. Die Wankmillersekte benutzt auch eine eigene Zeitrechnung und eigene Währung namens Piepen. Eigene Kinder werden im nahen Österreich (Einrichtung Grenzburg / ehem. Zollhaus Weißhaus) zu Hause unterrichtet, da in Österreich die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen dazu vorhanden sind.
Wolfgang Wankmiller
Der kamerascheue Wankmiller bezeichnet sich als Reinkarnation aus Jesus Christus und Albert Einstein und läßt sich mit dem Namen „Jesus“ anreden. Wankmiller soll früher Hausmeister gewesen sein und fungierte eine zeitlang als Stadtrat in Füssen.
Wirtschaftliche Aktivitäten
Die Gruppe finanziert sich aus Zuwendungen eigener Miglieder und aus weiteren geschäftlichen Aktivitäten. Von Migliedern der Wankmiller-Gruppe ist bekannt, daß sie im Geschäft sind mit Esoterikartikeln, Alternativmedizin (Heilpraktikerschule "Likamundi") sowie Unternehmensberatungen. Des weiteren sind der Gruppe Immobiliengschäfte nachgesagt. Auch solle sie Betreiber von Esoterikmessen sein. Der Pegasus-Verlag gehört der Wankmiller-Gruppe, sowie ein Füssener Reformhaus, die "Bayerische Gesellschaft für ganzheitliches Heilen", ein Immobilienbüro und ein Esoterik-Laden Quaballah. Der Likatien-Vize Otto Piepenburg betreibt die Firma "proexpo" die Esoterimessen organisiert. In Füssen wird auch ein INFAOR-Institut geführt, das sich der umstrittenen Methode der so genannten Familienaufstellung nach Bert Hellinger widmet.
Beziehungen zu Thomas Hornauer und Hornauer-Vertraute Helene Prölß
Der Inhaber der Firma Telekontor, und Betreiber des Internet-Fernsehsenders Telemedial, Thomas Hornauer, pflegte enge persönliche und geschäftliche Kontakte zu der Wankmiller-Gruppe. Geplant waren offenbar gemeinsame GmbHs. Hornauer selbst bestreitet jedoch Verbindungen zu Wankmiller und der Sekte und sprach davon Wankmiller und seine Gruppe in Füssen zufällig kennengelernt zu haben.
Weblinks
- http://www.focus.de/politik/deutschland/sekten-wer-mit-wem-schlaeft_aid_188737.html
- http://www.sonntagsblatt-bayern.de/archiv01/08/woche4.htm
- http://www.sonntagsblatt-bayern.de/archiv01/21/woche4.htm
- http://www.welt.de/print-welt/article489588/Fuessen_bekaempft_die_Wankmiller_Sekte.html
- Süddeutsche Zeitung, 2001
- Sonntagsblatt Bayern, 2001
- Allgäuer Zeitung 1 2006 mit Bild von W. Wankmiller
- Allgäuer Zeitung 2 2006
- Allgäuer Zeitung 3 2006
- Allgäuer Zeitung 4 2006
- Allgäuer Zeitung 5 2006
- http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/wankmillersekte-lockt-ahnungslose-internetsurfer-122938.html