Elektroakupunktur
Mit Elektroakupunktur werden in der Alternativmedizin Verfahren bezeichnet, bei denen mit Elektroden auf der Haut elektrische Impulse durch den Körper geschickt werden. Sie ähneln damit den aus der Schmerztherapie als transkutane elektrische Nervenstimulation (PENS) bzw. perkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bekannten (und kontrovers diskutierten) Reizstromverfahren. Mit dem Begriff Elektroakupunktur soll dagegen ein Bezug zur klassischen Akupunktur hergestellt werden. Elektroakupunktur-Geräte geben impulsförmige Ströme mit einer Impulsrate von einigen Hz bis einige 10 Hz ab. Eine der beiden Elektroden wird am Handgelenk oder am Ohr befestigt, die andere ist stiftförmig ausgebildet, was an herkömmliche Akupunkturnadeln erinnert. Die Leerlaufspannung zwischen den Elektroden kann bis etwa 100 V betragen, verringert sich jedoch bei Anwendung je nach Hautwiderstand auf typisch einige 10 V.
Es sind verschiedene Geräte zur privaten Selbstanwendung im Handel, zu Preisen ab etwa 80 Euro. Bei einigen werden genaue Hinweise gegeben, wo entlang der Meridiane bei welchen Beschwerden die Elektrode aufzusetzen ist[1] (vorzugsweise an den Händen), bei anderen wird dem Benutzer empfohlen, geeignete "Akupunkturpunkte" einfach durch Probieren ausfindig zu machen[2].
Häufig wird unter Elektroakupunktur auch die Elektroakupunktur nach Voll (EAV) verstanden. Bei der äußerlich ähnlich ablaufenden EAV ist der Zweck allerdings nicht eine therapeutische Wirkung des elektrischem Stroms, sondern die Messung des Hautwiderstandes.