Claudia Witt
Claudia Witt ist eine deutsche habilitierte Medizinerin und Epidemiologin, Professorin für Komplementärmedizin, stellvertretende Institutsdirektorin und Leiterin des Projektbereiches Komplementärmedizin des Berliner Klinikums Charité. Laut eigenen Angaben auf ihrer Webseite bei der Charite veröffentlichte sie mehr als 70 Artikel in peer-reviewten Fachzeitschriften (Stand 31. Mai 2009).[1] Von der Bild-Zeitung wurde sie als Deutschlands erste Professorin für alternative Medizin bezeichnet.
Witt erhielt am 15. Mai 2008 eine Stiftungsprofessur am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité.[2] Finanziert wurde diese durch die Karl- und Veronica Carstens Stiftung mit einer Million Euro über fünf Jahre. Inzwischen hat die Charite für Frau Witt und ihre Million einen Lehrstuhl am gleichen Institut unter der Leitung von Stefan Willich eingerichtet. Dort solle sie laut Angaben der Charité "die wissenschaftlichen Prinzipien der klassischen Medizin auf die Erforschung der Komplementärmedizin übertragen" und "neue Impulse für die Spitzenforschung in den Bereichen Naturheilverfahren, Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin geben". Nach Angaben der Charite solle der dortige Forschungsbereich Komplementärmedizin methodisch anspruchsvolle klinische Forschung zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Placebo-Verfahren Homöopathie, Akupunktur, Traditionelle Chinesische Medizin, Schröpfen und Qigong betreiben, sowie Forschung zu weiteren Verfahren der klassischen Naturheilkunde vorantreiben.
Lobbyistin Veronica Carstens kommentierte die Einrichtung der Professorenstelle mit den Worten: "Von Anfang an hat die Stiftung das Ziel der Integration von Naturheilverfahren in die Hochschulen verfolgt. Mit der Professur an der Charité sind wir diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. In der Kombination von konventioneller Medizin mit Naturheilkunde und Homöopathie sehe ich die Zukunft.". Diese Kombination käme auch den 40.000 Mitgliedern des mit der Carstens-Stiftung assoziierten Vereins "Natur und Medizin" zu Gute, die ihre Unternehmensprofite oder ihren Lebensunterhalt mit Homöopathica oder analogen Produkten verdienen.
2005 setzte Witt zusammen mit anderen Forschern des Instituts für Sozialmedizin des Klinikum Charité eine merkwürdige Methodik ein, um homöopathische Potenzen von potenzierten Lösungsmitteln unterscheiden zu können. Dabei fand ein wissenschaftlich unbekanntes und nicht-validiertes Verfahren erkennbare Not ihre Verwendung. Diese Messmethode kann mit Sicherheit nicht als methodisch anspruchsvoll bezeichnet werden. Die Forscher fanden dabei die Ergebnisse so vielversprechend, dass sie weitere Forschungen zu der Methodik forderten.[3] Hauptautorin Witt kam dabei zu folgendem Resümee zu dem REDEM-Messgerät: Die Versuche mit dem REDEM-Gerät, welche auf methodisch innovativem Standard durchgeführt wurden, waren zum Teil reproduzierbar, zeigten aber, dass das Material der Behältnisse, das Lösungsmittel und die Lagerungsdauer der Proben einen maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse hatten.[4]
Werke
- Witt C. Physikalische Untersuchungen homöopathischer Hochpotenzen. KVC Verlag, Essen 2000
Weblinks
- http://www.laborjournal.de/editorials/380.html
- CV
- Veröffentlichungsliste
- Kritik von Seiten der GWUP e.V.
- http://www.biotech-europe.de/editorials/246.html
Quellennachweise
- ↑ *CV[1]
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0521/wissenschaft/0034/index.html
- ↑ Witt C, Lüdtke R, Weisshuhn TE, Willich SN. High homeopathic potencies are different from potentized solvent when investigated with the REDEM technology. Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2005 Feb;12(1):6-13 / Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité-Universitätsmedizin, Berlin. Claudia.witt@charite.de
- ↑ http://www.carstens-stiftung.de/nachwuchs/promotionsfoerderung/abstracts/hom/witt.pdf