Indigo-Kinder
Der Glaube an die Existenz so genannter Indigo-Kinder ist ein Trend, der in den 1990er Jahren in der US-amerikanischen Esoterikszene aufkam. Das Konzept geht auf die Esoterikautorin Nancy Ann Tappe zurück, die den Begriff 1982 erstmals verwendete.[2] Der Channel-Medium-Esoteriker Lee Carroll, der seine Phantasien als Botschaften eines Geistes namens Kryon verkauft, griff es erneut auf.
Das Indigo-Kinder-Konzept besagt, dass die angebliche Aura jedes Menschen eine ihm eigene "Lebensfarbe" habe und dass bestimmte Kinder in der Lebensfarbe Indigoblau leuchteten. Diese Kinder hätten aufgrund ihrer Aurafarbe eine besondere "spirituelle Begabung". Ab Ende der 1990er Jahre wurde das Phantasieprodukt der Indigo-Kinder auch auf dem deutschen Esoterikmarkt, vor allem dem Esoterikbuchmarkt, populär. Es wird manchmal als eine Variante der Lichtarbeit vermittelt.
Nach mehr als 20 Jahren sind die so genannten Indigokinder der Anfangszeit inzwischen erwachsen geworden. Sie werden nun als Indigo-Erwachsene bezeichnet.
In den Vorstellungen über Indigo-Kinder vereinen sich Elemente der Anthroposophie und der Auralehre, des Glaubens an Lichtwesen und an mediale Fähigkeiten wie Telepathie, Reinkarnations- und Seelenwanderungstheorien, Energielehren, Astrologie und Karmaglaube mit Engeltherapie und Feng-Shui. Dienstleistungen, Bücher und andere Produkte rund um das Konzept der Indigo-Kinder haben sich innerhalb der Esoterikszene als profitabel etabliert. Auch zeigte sich, dass solche Kunden leicht für andere esoterische Produkte geworben werden können.
In der Esoterikszene sind inzwischen ähnliche Konzepte so genannter Kristallkinder, Lichtkinder, Black Eyed Kids und Regenbogenkinder entstanden.
Wahrscheinlich leiden viele angebliche Indigo-Kinder an ADHS, ohne eine angemessene medizinische Behandlung zu erhalten.
Ein überzeugter Anhänger der Erfindung der Indigo-Kinder ist z.B. der deutsche Kinderarzt Wolfgang Scheel aus Steinheim/Murr. 2012 verbreitete er in einem "Wegweiser in eine neue Lebensordnung inneren und äußeren Gleichgewichts", der als Anzeige in der Backnanger Kreiszeitung (Datum 14.11.2012) und im Mitteilungsblatt des Naturheilvereins Backnang e.V. erschien, die Ansicht, dass jeder "um die Existenz und Bedeutung der Indigo-Kinder sowie ihres unglaublichen Leidens [weiß], wegen abartiger Fehlbeurteilungen und -diagnosen (ADS, ADHS) mit Psychopharmaka systematisch zerstört zu werden."[3][4]
Film "The Rememberer"
"The Rememberer" (dt. Der Erinnerer, span. El Recordador) ist ein argentinischer Spielfilm des Drehbuchautors und Regisseurs Ariel Guntern. Der Film aus dem Jahre 2019 thematisiert die Geschichte von Matías De Stefano (geb. 4. August 1987 in Venado Tuerto, Argentinien), einem angeblichen Indigo-Kind, das 1987 in Venado Tuerto, Argentinien, geboren wurde und die Fähigkeit habe sich an alles zu erinnern, was vor seiner Geburt geschehen sei. Esoteriker De Stefano ist Erfinder einer Weltanschauung mit Namen "Ater Tumti", aus der sich eine "Harwitum-Bewegung" bildete als "Weg von Nord nach Süd". Er ist am Projekt Gaia TV beteiligt.
Siehe auch
Weblinks
- "Indigo-Kinder": Phantasieprodukte der Esoterik AGPF - Aktion für Geistige und Psychische Freiheit. Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V.
- Tanja Spehr: INDIGO-KINDER: Ein neuer Esoterik-Trend Beratungs- und Informationsstelle der Sekten-Info Nordrhein-Westfalen e.V.
- Matthias Pöhlmann: "Indigo-Kinder" - Künder eines Neuen Zeitalters? Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, MD 12/2002, S. 355ff
- Spielfilm "Indigo" wirbt für angeblich übersinnlich begabte "Kinder einer neuen Zeit" Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, MD 3/2005, S. 111
- Dr. Matthias Pöhlmann: „Indigo- und Kristallkinder – Die Esoterik entdeckt die Pädagogik“ Referat auf der Jahresfachtagung 2006 der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V.
- Dr. Johannes Streif, ADHS - All Das Hilft Selten -Über Sinn und Unsinn alternativer Heilverfahren zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung Referat auf der Jahresfachtagung 2009 der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V.
Quellennachweise
- ↑ https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Haben-auslaendische-Kinder-keine-Indigo-Aura,indigo104.html
- ↑ Nancy Ann Tappe: Understanding Your Life Through Color, 1982
- ↑ http://www.nhv-backnang.de/downloadp.php?nhv_backnang_2012.pdf
- ↑ Zitat:
IndigoKinder
Wegweiser in eine neue Lebensordnung inneren und äußeren Gleichgewichts
Dr. med. Wolfgang Scheel
Kinder- und Jugendarzt
Arzt für Naturheilkunde
Gesundheitsberater
Jeder weiß um die Existenz und Bedeutung der Indigo-Kinder sowie ihres unglaublichen Leidens, wegen abartiger Fehlbeurteilungen und -diagnosen (ADS, ADHS) mit Psychopharmaka systematisch zerstört zu werden. Dabei bringen sie uns die Botschaften dafür, wonach wir uns sehnen: Einheit, Bewusstsein, Liebe. Sie wissen um die Fehler unserer zivilisierten Gesellschaft mit Ego, Neid und Gier sowie Unwissenheit, Manipulation und Angst. Täglich erleben wir in den zwischenmenschlichen Beziehungen, an den Kapitalmärkten und nicht zuletzt in Arztpraxen und Krankenhäusern, dass die Gesellschaft völlig aus den Fugen geraten ist und dringendst einer wahren Religion, also Rückbe-SINN-ung (religio = Rückbe-sinn-ung) bedarf. Die Botschaften der Indigo-Kinder für unsere innere, aber auch äußere Balance eines Lebens wirklicher Ordnung: • Evolution durch Revolution, Lösungswege statt Problembewusstsein, Träume und Visionen im Umgang mit Gegenwart und Zukunft • Eigenverantwortung, Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung sowie Weiterentwicklung statt Problemverschiebung im Leben jedes Einzelnen • Gleichheit statt Hirarchie, Toleranz der Individualität, Kooperation statt Konfrontation im Leben der Gemeinschaft • Wahrung existierender Werte, Respektierung jeglichen Seins, Be-Achtung universeller Gesetze als wesentliche Lebensgrundlage
Dr. med. Wolfgang Scheel
Kinder- und Jugendarzt
Arzt für Naturheilkunde
Gesundheitsberater
Datum: Freitag, 16. November 2012
Uhrzeit: 19.00 - 21.30 Uhr
Ort: Max-Born-Gymnasium, Musiksaal
Gebühr: Mitglieder 0,– Euro, Gäste 3,– Euro,
Schüler/Studenten 1,– Euro
Teilnehmer: 200 Personen
Anmeldung: keine