Quantenmagnetische Resonanzanalyse
Die Quantenmagnetische Resonanzanalyse (QMRA) ist eine in der Medizin nicht eingesetzte pseudomedizinische Methode aus der Alternativmedizin, Bioresonsnz und Radionik. Die Methode entspricht der Nutung des Quantum Resonance Magnetic Analyzer.
Die Ausgabedaten der QRMA-Geräte sind sämtlich medizinisch nutzlos, denn zu den Daten werden keine Einheiten angegeben. Dadurch lassen sich die Zahlenwerte nicht mit Laborwerten oder anderen Daten abgleichen. Bei Angaben, die als quantitativ verstanden werden können ("Kalium: 0,465"), ist unklar, ob es sich um Kaliummengen (der menschliche Körper enthält etwa 130 Gramm Kalium) oder Kaliumkonzentrationen handeln soll. Ebenso bleibt unklar, ob die Angaben als Blutwerte oder Urinwerte zu verstehen sein sollen. Zu den Daten werden keine Angaben zum Fehler gemacht. Eine Standardabweichung wird nicht genannt. Die dreistelligen Nachkommawerte suggerieren eine hohe Genauigkeit bei allen Werten, völlig unabhängig davon, ob es qualitative oder quantitative Daten sein sollen.
Der Bayerische Rundfunk (Report München) sendete am 16. Januar 2018 einen Beitrag über "Bioresonanz"-Geräte der QRMA/QMRA-Gruppe[1], die in Apotheken, Reformhäusern der Kette Vitalia und bei Heilpraktikern betrieben werden. Experten kamen zum Fazit: „Alles Humbug“. Einziger Sinn der Tests sei es demnach, Verbrauchern möglichst viele Nahrungsergänzungsmittel zu verkaufen.
Getestet wurden mehrere Geräte, der Vieva Vital Analyser und der baugleiche Bioscan-SWA von Institut Dr. Rilling. Zu beiden Geräten wird in der Werbung behauptet, dass sie 200 Parameter innerhalb einer Minute oder 90 Sekunden bestimmen können sollen. Getestet wurden die Geräte zunächst bei Personen und später mit einem (rohen) Leberkäse und einem feuchten Lappen. Die Geräte konnten dabei keine Unterscheidung zwischen Mensch, Leberkäse und Lappen treffen. Jeweils wurden (auch bei Leberkäse und Lappen) Parameter angezeigt wie etwa ein "Erektionskoeffizient im hochnormalen Bereich", ein hohes Samenvolumen oder eine "Spermienverflüssigung". Wurden bei Leberkäse oder Lappen in der PC-Software jedoch der Name eines registrierten Patienten eingegeben, so erschienen zum Profil des Patienten passende Daten. Dies bedeutet, dass die Software für ein und die gleiche Person stets gleiche oder ähnliche Werte anzeigt, offenbar um eine Wiederholbarkeit der Messergebnisse vorzutäuschen.
Wie sich aus der Analyse des USB-Datenverkehrs ergibt, werden von den Geräten dieser Bauart keine Daten an den angeschlossenen Computer übertragen. Daraus ergibt sich der Schluss, dass alleine die Software Zufallsdaten bereitstellt, die jeweils auf ein angemeldetes Benutzerprofil bezogen sind.
Der Youtuber Daniel Pugge untersuchte den Datenverkehr über die USB-Schnittstelle eines Quantum Resonance Magnetischer Analysator von Robert Franz und verbreitete die Ergebnisse in einem Video[2]. Franz hatte in einem anderen YouTube-Video zuvor gezeigt, dass sein Quantum Resoanance Analysator baugleich ist zum Bioscan-SWA der Firma Institut Dr. Rilling und einem Gerät namens GEMRA. Pugge stellte fest, dass beim USB-Datenverkehr keinerlei Nutzdaten vom Gerät zum angeschlossenen Computer übertragen werden. Vielmehr findet nur die Erkennung eines angeschlossenen Geräts statt, und die Software steuert das langsame Hochzählen der zweistelligen Ziffernanzeige.
Quellennachweise
- ↑ Dubiose Bioresonanz - Wie mit fragwürdigen Untersuchungen Verbraucher verunsichert werden, BR, 16.1.2018
Link: https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/videos-und-manuskripte/bioresonanz-apotheken-heilpraktiker-nahrungsergaenzungsmittel-102.html - ↑ https://www.youtube.com/watch?v=RG-fhh-ZOZI