Vaginastick

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Vaginasticks sind tampon- bzw. zigarrenförmige Stäbchen, die zum Einführen in die Scheide bestimmt sind und damit beworben werden, diese zu reinigen und zu verengen und damit einen „Jungfrauen-Effekt“ herbeizuführen. Die Werbung verspricht „Sex wie beim ersten Mal“.

Zudem sollen die Stäbchen die Vagina auch gegen Menstruationsbeschwerden helfen und vaginalen Ausfluss „reduzieren oder komplett eliminieren“. Angeblich sollen diese Stäbchen „seit Jahrhunderten“ von Frauen in Asien, Arabien und Persien genutzt werden. Die Kräuter sollten der Traditionellen Chinesischen Medizin entstammen.

Vaginasticks werden vor allem im englischsprachigen Raum vertrieben.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Wirkung der Stäbchen soll von verschiedenen Kräutern und Extrakten, wie Maduraberg-Wurzel[1] und Geißblatt sowie chinesischem Perlenpulver und Borneol herrühren. Dies bewirkt zum einen den aromatischen Geruch, zum anderen eine adstringierende Wirkung durch das Perlenpulver. Geißblatt soll früher als schweiß- und harntreibende Arzneidroge verwendet worden sein und in dem Stäbchen flüssigkeitsziehend und austrocknend wirken.[2]

Das Stäbchen soll ca. 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden und nicht länger als zwei Minuten dort verbleiben. Die Wirkung soll sofort eintreten. Die Produzenten versprechen durch die Verwendung der Stäbchen eine Bereicherung des Sexuallebens. Während der Menstruation und einer Schwangerschaft sollen die Stäbchen nicht verwendet werden.

Die Wirkung besteht darin, dass durch die starke Belastung mit ätherischen Ölen die Scheide austrocknet. Zudem bewirkt die chemische Reizung das Anschwellen der Schleimhäute.

Eine Wirkung gegen Menstruationsbeschwerden ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen.

Ähnliche Anwendungen

Im Subsahara- Afrika führen sich Frauen Pulver, meist zerriebene Kräuter oder Aluminiumhydroxid, in die Vagina ein. Dadurch werden alle Flüssigkeiten und Sekrete gebunden. Während des Geschlechtsverkehrs entsteht eine höhere Reibung („trockener Sex“).

Risiken

Durch das Austrocknen der Schleimhäute kommt es während des Geschlechtsverkehrs zu einer höheren Reibung. Dies kann bei der Frau zu Schmerzen und Verletzungen der Vaginalschleimhaut führen. Daneben werden die natürliche Barrierefunktion und das Scheidenmillieu gestört. Dadurch wird die Übertragung von Geschlechtskrankheiten und von HIV begünstigt.[3]

Quellenverzeichnis und Fußnoten

  1. Die Bezeichnung Maduraberg ist in der Botanik nicht bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um Yamswurzel
  2. In der Artendatenbank des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) FloraWeb wurde diese Verwendung des Wald-Geißblattes (Lonicera periclymenum) zwar nicht hinterlegt, aber als „Pflanze mit ethnobotanischer Bedeutung (z.B. Zauber-/Hexenpflanze, Aphrodisiakum, psychoaktiv“ bezeichnet
  3. Vaginasticks für den Jungfrau-Effekt Apotheke ad hoc, abgerufen am 9. Februar 2016