Bolen-Heitan-Test
Der Bolen-Heitan-Test (auch Farrensteiner-Test oder Bolen's-Clot-Retraction-Test) ist ein pseudomedizinischer Bluttest zur Krebserkennung ohne erwiesenen Nutzen für den Patienten.
Methode
Bei diesem Verfahren wird die Erythrozyten-Agglutination (ähnlich den Verfahren, die die so genannte Geldrollenbildung zu erfassen suchen) im Blut beobachtet und als Parameter verwendet.
Die Methode geht auf eine von Goldberger 1939 beobachtete Mikro-Blutkörperchensenkung sowie auf Leonard Bolen und Farrensteiner (1955) zurück. Der deutsche Arzt Heinz Heitan, der in Nizza im Exil lebte, griff den Test während der 1950er Jahre auf und berichtete 1954 darüber auf einer Krebstagung in Wien. Er brachte diesen Blut-Test in einen Zusammenhang mit den Pleomorphismushypothesen von Günther Enderlein und Wilhelm von Brehmer.
Unter einem Lichtmikroskop wird mit 30-facher Vergrößerung ein Ausstrich eines Tropfen frischen und ungefärbten Blutes beobachtet, das vorher auf einem Objektträger angetrocknet wurde. Die Auswertung kann dabei nach Stunden oder auch erst nach Tagen erfolgen. So genanntes "krebsfreies" Blut soll einen zusammenhängenden, gleichmäßigen und homogenen Blutfleck ergeben, während Blut eines "Krebsdisponierten" Zusammenballungen der roten Blutkörperchen aufweisen soll.
Der amerikanische Chirurg Leonard Bolen versuchte, diesen primitiven Test als Screening-Test für die Früherkennung von gastrointestinalen Tumoren einzusetzen. Der Test wurde in großen Fallzahlen überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass der Test keine spezifische Krebs-Diagnose erlaubt, da er auch bei vielen anderen Erkrankungen positiv ausfällt.
Dieser primitive Test spielt in der wissenschaftlichen Medizin aufgrund fehlender Nachweise für eine Eignung keine Rolle.