Liquidakupunktur
Die Liquidakupunktur (von engl. liquid=flüssig, engl. liquid acupuncture) ist als ein Akupunkturverfahren eine Variante der Aurikulotherapie. Zur Anwendung kommen bei dieser Methode Injektionen an bestimmten Punkten der Ohrmuschel. In der Werbung zur Methode wird eine "verblüffend schnelle" Wirkung gegen Schmerzen versprochen. Im deutschsprachigen Raum wurde die Methode im Jahre 2014 als "neuartige" Methode vorgestellt. Der Akupunktur-Lobbyverein "Deutsche Akademie für Akupunktur e.V" verbreitet seit 2014 die Information, daß der deutsche Arzt K. Küstermann anekdotisch über eine Heilung eines an therapieresistenten Schmerzen leidenden Freundes berichtet habe, der durch den spontanen Einfall einer Unterspritzung an angenommenen Ohrakupunkturpunkten gesundet sei.[1] Ein werbend gehaltener Artikel in der für Pharmawerbung reservierten Rubrik „Pharmaforum“ der Wochenzeitschrift für Allgemein-Mediziner "MMW-Fortschritte der Medizin" thematisiert ebenfalls die neu erfundene Methode (..Ganz neu wurde nun die Liquidakupunktur entwickelt..), welche angeblich mittels fMRT nachweisbar wirksam sei.
Methode und behaupteter Wirkmechanismus
Bei der Liquidakupunktur wird mit einer Injektionsnadel in methodenspezififische Ohrakupunkturpunkte ein halber Milliliter eines Lokalanästhetikums bzw. eines Neuraltherapeutikums unter die Haut injiziert. Es bildet sich sodann eine kleine Quaddel an der Einstichstelle.
Laut Lehre soll durch die Quaddel ein mechanischer Druck auf Nervenenden im Unterhautgewebe entstehen, welcher zu einem "Nervenimpuls" führe, der aus nicht medizinisch nachvollziehbaren Gründen die Formatio reticularis im Stammhirn erreiche um dort eine so genannte "Gegenirritation" bei Schmerzreizen auszulösen.