Schröpfen

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Schröpfen (Schröpftherapie, auch Fire Cupping - Feuer-Schröpfen) ist die Bezeichnung für ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren mit relativ langer Anwendungsgeschichte, das der sogenannten Entschlackung über die Haut mittels Unterdruck dienen soll.

Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der behaupteten Wirkungen konnte bislang nicht erbracht werden. Das Schröpfen ist mit der Baunscheidttherapie verwandt.

Methode und Varianten

Beim Schröpfen werden so genannte Schröpfgläser (oder Schröpfköpfe) auf die Haut gesetzt. Bevor die Schröpfgläser auf die Haut gesetzt werden, wird in diese warme Luft geleitet. Nach Aufsetzen auf die Haut kühlt die Luft ab und nimmt ein geringeres Volumen ein, woraus sich ein Unterdruck ergibt, der das Glas fest auf der Haut fixiert und eine Vorwölbung und Rötung der Haut verursacht. Diese werden von Befürwortern als ein Anzeichen gewertet, dass es über die Haut zu einer selektiven Ausscheidung nicht näher erläuterter "Schlacken" oder "Schadstoffe" komme.

Blutiges Schröpfen

Beim "blutigen Schröpfen" wird die Haut mit einem Messer (Schröpfschnepper) angeritzt, bevor es zum Schröpfen kommt. Durch den Unterdruck tritt vermehrt Blut aus der verletzten Haut aus.

Trockenes Schröpfen

Beim "trockenen Schröpfen" wird auf das Anritzen der Haut verzichtet.

Pneumatische Pulsationstherapie

Die Pneumatische Pulsationstherapie entspricht dem Schröpfen durch eine elektrisch betriebene Luftpumpe. Es werden wie beim Schröpfen Sauggläser auf die Haut aufgebracht, in denen mittels einer angeschlossenen Luftpumpe 200 mal in der Minute ein pulsierender Unterdruck erzeugt wird.

Schröpf-Elektroden-Therapie

Bei dieser Kombination aus Schröpfen und Bioresonanztherapie sollen "Informationen aus dem Schröpfglas" über Kabel in das Bioresonanzgerät weitergeleitet, dort in eine "Inversschwingung" umgewandelt und dem Körper wieder zugeführt werden. Die Firma Regumed, Hersteller von Bioresonanzgeräten mit dem Markennamen Bicom, bietet dazu "Schröpfelektroden" an. Die Methode wird daher auch Bicom-Schröpftherapie o.ä. genannt.

Das unterstellte Wirkprinzip

Schröpfer beriefen sich auf die überholte Humoralpathologie, die Erkrankungen auf ein "Zuviel an schlechten Säften" (humores) im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesaugt werden.

Heute wird auch pseudowissenschaftlich und im Gegensatz zur Humoralpathologie behauptet, dass "Reflexzonen" gereizt würden, die auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.

Nebenwirkungen

Durch das Schröpfen bilden sich Hämatome ("Blutergüsse") in der Haut, es können sich aber auch Blasen bilden. Bei Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder Hautkrankheiten (z. B. Ekzemen) sollte nicht geschröpft, bei Blutarmut (Anämie) auf die blutige Variante verzichten werden.

Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.

Verbreitung

Das Schröpfen ist aus verschiedenen Kulturen bekannt. So kennt man es aus dem klassischen Altertum und der traditionellen chinesischen Medizin.