Ketogene Diät
Die Ketogene Diät entspricht einer Ernährungsweise, bei der auf Kohlenhydrate in der Ernährung ganz oder teilweise verzichtet wird. Bei dem Verzicht auf Kohlenhydrate bildet der Körper zur Energiegewinnung aus Fettsäuren die so genannten Ketonkörper.
Die Diät
Statt Kohlenhydrate werden hauptsächlich Eiweiße und Fette aufgenommen. In einer Umstellungsphase gewinnt der Körper seine Energieträger aus dem Depotfett. Die Nahrung muss individuell berechnet werden und zumindest in der Umstellungsphase und Anfangsphase ärztlich überwacht werden.
Ketogene Diät zur Behandlung einiger Formen der kindlichen Epilepsie
Die ketogene Diät wird als Therapieverfahren bei Kindern bei bestimmten Formen einer medikamentenresistenten Epilepsie (z.B. Rett-Syndrom, Ohtahara-Syndrom, Landau-Kleffner-Syndrom oder Blitz-Nick-Salaam Epilepsie / West-Syndrom) eingesetzt. Hier hat sich diese Ernährungsweise trotz der hohen Belastung für die Kinder bewährt. Eine Leitlinie (AWMF) zur ketogenen Diät bei bestimmten Formen der Epilepsie wird für das Jahr 2013 erwartet (Therapieoption bei pharmakoresistenten Epilepsien im Kindesalter und Störungen des zerebralen Energiestoffwechsels). Der Einsatz der ketogenen Diät zur Behandlung der Epilepsie wurde in den zwanziger bis dreissiger jahren des 20. Jahrhundert eingeführt, als die heutigen Antiepileptika noch nicht zur Verfügung standen. Phenytoin stand erst ab 1938 zur Verfügung, Valproinsäure erst ab den siebziger Jahren. Bevor wirksame Antiepileptika verfügbar wurden, wurden zahlreiche Diätkuren und Ernährungsweisen zur Behandlung der Epilepsie beworben. Bereits aus der Bibel und dem Altertum gibt es Berichte über den Verzicht auf Nahrung und Trinkwasser zur Behandlung der Epilepsie. Ein Bericht über die Anwendung einer "Entgiftung" und des Fastens auf die Epilepsie ist in einem Fachartikel französischer Forscher für das Jahr 1911 dokumentiert.[1]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Guelpa G, Marie A. La lutte contre l’épilepsie par la désintoxication et par la rééducation alimentaire. Rev Ther Medico–Chirurgicale 1911;78:8–13