Live-Übertragung eines Treffens der Gruppe Stiftung Corona-Ausschuss durch OVALmedia (5. März 2021)
Wolfgang Wodarg bei OVALmedia am 5.5.2021
Video des Außerparlamentarischer Corona Untersuchungsausschuss (rote Markierung: Psiram) mit Bodo Schiffmann (im März 2021 auf der Flucht in Afrika) und Heiko Schöning
Ernst Wolff bei OVALmedia (Oktober 2020)
Videowerbung für Beitrag mit Bodo Schiffmann

OVALmedia ist eine Unternehmensgruppe, die 1998 von den beiden Filmemachern Robert Cibis und Lilian Franck gegründet wurde. Zu ihr gehören die OVALmedia Berlin GmbH[1], die OVALmedia Cologne GmbH sowie die Firmen OVALmedia Paris SAS und OVALmedia Rome SRL, durch die sie als Filmproduktion, Filmverleih und Dienstleistungsproduktion agiert. Zur Zeit der Coronaviruspandemie engagierte sich OVALmedia in Deutschland für die Szene der Gegner von Schutzmassnahmen gegen das neue CoV-2 Coronavirus (siehe Querdenken Initiativen).

Es existiert auch eine Firma Oval Media GbR aus Elmshorn, die Webseitenlayout anbietet und nicht mit den hier thematisierten OVALmedia-Unternehmen verwechselt werden soll.

Geschichte

2003 gewann der Dokumentarfilm Halbe Chance?, bei dem Robert Cibis und Lilian Franck zum ersten Mal gemeinsam Regie führten, den Nachwuchspreis des Deutsch-Französischen Journalistenpreises.

Im Jahr 2007 erschien die zweiteilige Dokumentationsreihe Ekelhaft gesund[2] über die medizinische Behandlung mit Egeln und Maden in Zusammenarbeit mit Michaela Kirst und gewann den Preis des Ekotopfilms.

Ein Jahr später entstand in Kooperation mit[Matthias Luthardt (Pingpong) und Michaela Kirst der Kinofilm Jesus liebt Dich und wurde unter anderem auf der Berlinale gezeigt.[3]

Der Kino-Dokumentarfilm Pianomania lief ab 2010 erfolgreich in 25 Ländern im Kino und erhielt mehrere Auszeichnungen,[4] unter anderem das Filmprädikat besonders wertvoll.[5] Außerdem wurde Pianomania für den europäischen Filmpreis nominiert. Der humorvolle Film über die Suche nach dem perfekten Klang zeigt die Zusammenarbeit zwischen dem Klaviertechniker Stefan Knüpfer und Pianisten wie Lang Lang, Pierre-Laurent Aimard und Alfred Brendel.

Die in Koproduktion mit der Golden Girls Filmproduktion entstandene Dokumentation trustWHO über den Einfluss der Industrie auf die Weltgesundheitsorganisation feierte seine Weltpremiere 2017 auf dem Festival für Investigative Filme „Double Exposure“ in den USA.[6]

Tätigkeit als Verleih

Im Jahr 2018 koordinierte OVALmedia erstmals als Kinoverleih die Crowdpremiere von „Free Lunch Society“. Der Film wurde am 1. Februar zeitgleich in 100 Kinos mit 100 Diskussionen in ganz Deutschland gezeigt, parallel wurden 11 Jahres-Grundeinkommen verlost.[7] Im September des gleichen Jahres startete der Film in Frankreich.[8]

Kritik und Aktivitäten zur Zeit der Coronaviruspandemie

Seit dem Jahr 2020 bietet OVALmedia YouTube-Streaming Talkshow-Formate wie "Corona-Ausschuss" und "Narrative" (zugleich Names eines Films und Sendereihe), in denen teilweise Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie verbreitet werden.[9][10] Über das Portal VeeZee werden live Videos der Gruppe Stiftung Corona-Ausschuss gestreamt, mit Einblendung von "Corona Ausschuss" und "OVALmedia". OVALmedia arbeitet mit bekannten rechtsextremen Personen zusammen wie Nikolai Nerling ("Volkslehrer"). Des Weiteren wurden Videos mit bekannt Gegnern von Schutzmassnahmen gegen das neue CoV-2 Coronavirus gedreht: Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg und Bodo Schiffmann. Narrative wurde im Haus der Statistik gedreht. Als die Inhalte bekannt wurden, wurde die Zusammenarbeit mit OVALmedia beendet. Im Beitrag Narrative wird unkritisch Sucharit Bhakdi interviewt. Bhakdi bezeichnet darin (Mitte Juni 2020) Deutschland als „Diktatur“ (Min 17:44), Autor Robert Cibis widerspricht nicht.

Auch der Verschwörungsideologe Mathias Bröckers durfte bei OVALmedia über die Terroranschläge vom 11. September 2001 sprechen und Verschwörungstheorien verbreiten. Auf den Webseiten von OVALmedia wird auch Werbung für ein geplantes Buch "CORONA.book" des Medizinlaien und Impfgegner Bert Ehgartner gemacht.

Robert Cibis wollte mit 30 Teilnehmern Mitte Januar 2021 in der berliner Kneipe „Scotch & Sofa“ eine Partei Team Freiheit gründen. Initiatoren eines Parteigründungsversuchs von Team Freiheit waren die Rechtsanwälte Reiner Füllmich und Viviane Fischer (alias Feurstein). Wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung wurden die Versammlung von der Polizei aufgelöst und dutzende Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ovalmedia übertrug den gescheiterten Parteigründungsversuch live. Der Berliner Tagesspiegel berichtete über einen Angriff auf eine Journalistin, die über die Parteigründung vor Ort berichten wollte.[11] Eingeladen zu dem Treffen hatte laut Tagesspiegel Sören Pohlen, der Betreiber der berliner Bar Scotch & Sofa. Als Versammlungsleiter trat Carl-Richard Klütsch auf, Vorsitzender der Kleinstpartei "Bündnis Grundeinkommen". Die anwesende Anwältin Viviane Fischer ist auch als berliner Hutmacherin Rike Feurstein bekannt. Fischer/Feurstein ist bekannt dafür, die Gefährlichkeit des neuartigen Coronavirus CoV-2 zu leugnen. Covid-19 sei »einer Grippe sehr, sehr ähnlich«, Schutzmasken würden nicht schützen, behauptet sie in Youtube-Videos. Impfungen bezeichnet sie als »Teufelszeug«. Bei dem Parteigründungsversuch war auch der private Ufo-Forscher und Verschwörungstheoretiker Robert Fleischer anwesend, der mit dem Verschwörungsportal Nuoviso zusammenarbeitet und Redner auf einer AZK-Veranstaltung des schweizer Sektengründers Ivo Sasek war.

Für den Film Narrative rief OVALmedia dazu auf, gegen Bezahlung Videobeiträge anzubieten, die selektiv negative Auswirkungen von Lockdown-Massnahmen zeigen sollen. Zitat:

Beispiele:
· Aufnahmen leergefegter Straßen, Marktplätze, Strände oder Landschaften.
· Szenen, die die Maskenpflicht widerspiegeln (zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr)
· Abgesperrte Spielplätze
· Aufnahmen von Polizisten, Lehrern, Beamten an den Grenzkontrollen, und wie sie in dieser Zeit ihrer Arbeit nachgehen
· Bilder von Protesten und Aufnahmen von Personen, die die Corona Maßnahmen kritisieren
· Szenen von Beerdigungen und Trauerfeiern
Vergütung: 700 € pro Minute (12 € pro Sekunde) pro Videosequenz, die im finalen Schnitt des Films verwendet wird.
[12]

Dies lässt vermuten, dass man nicht daran interessiert war, positive Seiten von Abstandsregeln, wie etwa der Schutz der Bevölkerung, zu dokumentieren.

Auf Telegram betreibt Ovalmedia eine Chat-Gruppe. Dort werden weitere Verschwörungstheorien verbreitet:

  • die Regierung plane einen „Massengenozid“ beziehungsweise „Völkermord mit Ansage“
  • „Der schlimmste Virus und Parasit heißt BRD-Regierung.“
  • Die Impfstoffe gegen Corona seien ein „genetisch hergestellte Kampfstoffe“
  • Juden stecken hinter den Impfstoffen.

Die AG DOK, der Berufsverband von Medien- und Filmschaffenden hat daraufhin die Zusammenarbeit beendet.[13]

Filmographie (Auswahl)

  • 2020: Corona.Film (in Bearbeitung)
  • 2017: Fuck Fame
  • 2017: trustWHO
  • 2016: Free Lunch Society
  • 2015: J’ai Tout Donné Au Soleil Sauf Mon Ombre
  • 2015: Viens!
  • 2015: Anyway Home
  • 2010: Das Glück aus der Dose
  • 2010: Lebensretter Ostblockviren – Ein Weg aus der Antibiotika-Krise?
  • 2010: 50 Jahre Pille – Karriere ohne Knick
  • 2009: Pianomania
  • 2009: Patient als Beute – Der Streit um die Gesundheitsmilliarden
  • 2008: Jesus Liebt Dich
  • 2006: Ekelhaft Gesund: Blutegel und Maden
  • 2004: Kommt Europa in die Hölle?
  • 2004: Die Menschenfischer
  • 2004: Kapital: Mensch – Das Geschäft mit der Arbeit
  • 2003: Halbe Chance?

Co-Produktionen (Auswahl)

  • 2020: Immer Noch Frau
  • 2020: Geld oder Leben?
  • 2020: Blindes Schrittes

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2010: San Francisco International Film Festival: Golden Gate Award für Pianomania
  • 2010: Eurodok Norwegen: Ehrenpreis für Pianomania
  • 2009: Internationales Filmfestival Locarno: Preis der Semaine de la Critique für Pianomania
  • 2009: Deutscher Filmpreis: Beste Tongestaltung für Pianomania
  • 2009: Festival des österreichischen Films – Diagonale: Beste künstlerische Montage: Dokumentarfilm für Pianomania
  • 2007: Preis des Ekotopfilm für Ekelhaft gesund
  • 2003: Deutsch-Französischer Journalistenpreis: Nachwuchspreis für Halbe Chance?

Weblinks


Quellennachweise

Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen