Galilei-Vergleich
Als Galilei-Vergleich (Galileo-gambit, Galileo fallacy, Galileo Defense Fallacy, Galilei persecution fallacy) können rhetorische Argumentationsstrategien verstanden werden, eigene unzulänglich untermauerte oder gar lächerliche Ansichten dadurch aufzuwerten, daß ein Vergleich zwischen der eigenen Person und dem 1642 verstorbenen italienischen Wissenschaftler Galileo Galileo aufgestellt wird. Anwender des Galilei-Vergleichs erhoffen sich eine vorgetäuschte Plausibilität eigener Ansichten durch dieses rhetorische Stilmittel. Es soll letztendlich auf schlagfertige Weise Gegenansichten (insbesondere Expertenansichten und Expertenkonsense) abwerten und eigene Ansichten gegen Kritik abschirmen, quasi immunisieren. Da Galilei selbst zu seinen Lebzeiten bei Vorstellung seiner (inzwischen allgemein akzeptierten) Theorie einer um die Sonne rotieren Erde verlacht worden sei, sei Ablehnung und Heiterkeit im Zusammenhang eigener Ansichten als eine tatsächliche Bestätigung zu werten. Galilei-Vergleicher weisen sich in diesen Fällen eine scheinunangreifbare Opferrolle eines Andersdenkenden zu. Ziel des Galilei-Vergleichs sind logische Fehlschlüsse (fallacies) aus einem unzulässigen Vergleich.
Galileo Galilei
Galileo Galilei war ein italienischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom. Bekannt ist, dass Galilei selbst ein tiefgläubiger Katholik war, und dennoch in bestimmten Fragen auf Konfrontationskurs mit Dogmen der damaligen katholischen Kirche. Mehr als drei Jahrhunderte brauchte die katholische Kirche, um ihr damaliges Fehlurteil zu revidieren. Am 1. November 1992, wurde der Naturforscher offiziell vom Vatikan rehabilitiert.
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