Curcumin

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Curcumin ist ein intensiv orange-gelber, jedoch nicht lichtbeständiger Farbstoff, der in natürlicher Form in den Rhizomen der Kurkuma-Pflanze (Gelbwurz, lat. Curcuma longa), einem Ingwergewächs, vorkommt und daher auch seinen Namen hat. Er ist auch synthetisch herstellbar. Curcuma verliert bei Lichteinwirkung schnell an Farbe und Aroma.

Verwendung

Lebensmittel

Curcumin findet weitreichende Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E 100 zur Färbung von Nahrungsmitteln[1], z.B. bei der Herstellung von Margarine, Teigwaren, Kartoffelflocken, Reis-Fertiggerichten, Konfitüre, Marmelade und Senf. Curcumin wird auch als billiger Ersatz zum Vortäuschen der Farbe von Safran in Gerichten verwendet. Getrocknetes Pulver aus dem Rhizom der Kurkuma-Pflanze bildet einen wesentlichen Bestandteil von Currypulver.

Medizin

In der Alternativmedizin werden Curcuma verschiedene Wirkungen zugeschrieben, z.B. als cholesterinsenkendes, leberentgiftendes, antibakterielles, antivirales und entzündungshemmendes Mittel, als Radikalfänger, als Insektizid sowie als Mittel gegen Tumore ("Komsakap T" nach Rainer Schäfer). In der Ayurveda wird Kurkuma als entzündungshemmendes Mittel verwendet, dem eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen wird. Curcumin-Präparate werden daher auch als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet.

Zu einer Wirkung von Curcumin gegen Krebs liegen bislang nur widersprüchliche Tier- und Zellkulturversuche vor sowie Tests an Menschen, die den Anforderungen an einen klinischen Wirksamkeitsnachweis nicht genügen. Daher ist eine Wirkung von Curcumin gegen Krebs wissenschaftlich nicht erwiesen.

So wurde 2005 an der University of Texas in Houston in Tierversuchen mit Mäusen eine metastasenhemmende Wirkung bei Brustkrebs festgestellt. Während erste Studien den Eindruck erwecken, dass Curcumin, als Nahrungszusatz während der Chemotherapie verabreicht, die Toxizität von Paclitaxel verringert und die Wirkung des Zytostatikums erhöht, scheint es bei der Behandlung mit anderen Zytostatika wie Camptothecin abträglich zu sein.

Weitere Forschungsergebnisse deuten andererseits darauf hin, dass Curcumin sogar zum Abbau des Tumorsupressorproteins p53 (ein Protein, das das Wachstum von Krebszellen hemmt) beiträgt und so das Wachstum von p53-kontrollierten Krebszellen fördern könnte. Diesbezüglich ist die Datenlage allerdings widersprüchlich, da in Aggarwal et al. (2005) ein Experiment beschrieben wird, bei dem das p53-Protein in Curcumin-behandelten Brustkrebszellen zunahm. Ein wissenschaftlicher Nachweis dieser Mechanismen an menschlichen Versuchspersonen erfolgte bisher nicht.[2] [3]

Es wurde spekuliert, dass Curcurmin gegen die Alzheimer-Krankheit wirksam sein könnte.[4] Die Ergebnisse einer 2005 begonnenen Phase-I-Studie [5] wurden bislang nicht publiziert.

Außer einer Förderung des Gallenflusses bei hohen Dosen (8 bis 12 g/Tag) und einer möglichen Magenverstimmung sind keine Nebenwirkungen auf den menschlichen Organismus bekannt. Allerdings werden in einer Studie von Schallreuter und Rokos mögliche negativen Auswirkungen hohen Curcumin-Konsums bei asiatischen Patienten beschrieben, bei denen dieser sich kontraproduktiv bei der Behandlung bzw. Repigmentation von Vitiligo, einer Pigmentstörung, die mit weißen Hautflecken einhergeht, auswirkte.[6][7]

Quellenverzeichnis