Hartmut Schröder

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Hartmut Schröder (geb. 19. Juni 1954 in Oberhausen/Rhld.) ist ein deutscher Soziologe und Linguist und seit 2002 Professor für "Sprachgebrauch und Therapeutische Kommunikation" (bis 2010 für "Sprachwissenschaft, Linguistische Kommunikations- und Medienforschung") an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Er ist Vorstandsmitglied des Instituts für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften IntraG, das Teil dieser Fakultät ist. Schröder ist auch therapeutisch im alternativmedizinischen Bereich tätig. Über eine medizinische oder therapeutische Qualifikation ist nichts bekannt.[1]

Masterstudiengang Komplementärmedizin

Am IntraG war Schröder maßgeblich an der Einrichtung des umstrittenen Masterstudiengangs für Komplementärmedizin beteiligt. Für dessen Modul "Biologische Schmerzmedizin" verantaltete er im Rahmen von "Praxiswochen" auf der Insel Kos mehrfach Kurse zum Thema "Klangtherapie in der Biologischen Schmerzmedizin".[2][3] In dieser Veranstaltung wurde von Schröders Ehefrau, der Ärztin Marlen Schröder, eine Unterrichtseinheit "Stimmgabeltherapie" (siehe Phonophorese oder Tiefenzelluläre Klangtherapie) abgehalten. Im Modul "Biologische Schmerzmedizin" bot Schröder ursprünglich auch Supervision und Einzelcoaching im Bereich Klangtherapie an. In der Broschüre der Veranstaltung von 2009 wurde auf eine freiwillige Abendveranstaltung mit der Firma Köhler Pharma verwiesen.

Alternativmedizinische Aktivitäten außerhalb der Viadrina

Schröder tritt verschiedentlich als Referent zum Thema komplementäre Medizin in Erscheinung, so am 21. November 2007 mit einem Vortrag zum Thema "Klangtherapie" beim ärztlichen Qualitätszirkel "Biologische Medizin" in Berlin. Er bietet kostenpflichtige Kurse auch außerhalb der Viadrina an, z.B. im Oktober 2012 eine "Intensivausbildung Klangtherapeut(in)".[4] Die Teilnehmer dieses Kurses sollen eine Qualifikation zur Anleitung und Therapie von Personen mittels Musik- und Klangtherapie erwerben. Eine Qualifikation von Schröder als Musiktherapeut ist unbekannt. Für den Kurs verlangte er 3.500 € pro Teilnehmer. Die oben genannten Klangtherapie-Kurse auf der Insel Kos standen ebenfalls für Teilnehmer außerhalb des Studiengangs offen. Absolventen erhalten ein wenig aussagekräftiges Zertifikat der Berliner Firma IEK – Institut für Entspannungstechniken und Kommunikation,[5] bei der Schröder als Mitarbeiter genannt wird. Interessenten aus medizinischen Berufen wird der Eindruck vermittelt, dass die Veranstaltung wegen einer damit verbundenen "Zusatzqualifikation Autogenes Training" von der Kassenärztlichen Vereinigung als Weiterbildungsmaßnahme anerkannt werden könne.[6]

Seit 2008 ist Schröder Mitglied des Beirats der Zeitschrift Forschende Komplementärmedizin und seit 2007 korrespondierendes Mitglied des Instituts für Psychosomatik und Psychotherapie, Potsdam-Babelsberg. Er ist Leiter des Instituts "Therapeutische Kommunikation und integrierte Therapie" an der privaten Steinbeis-Hochschule in Berlin. Schröder ist Geschäftsführer der Firma Therapeium Innovative Konzepte (TIK) GmbH.[7]

Quellenverzeichnis

  1. Europa-Universität Viadrina: Kurzbiographie
  2. Broschüre Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen der IGHH e.V. und IGBM e.V. 2011, S. 13 und 2012, S. 15
  3. Programmablauf Biologische Schmerzmedizin 2. Präsenzkurs (Klangtherapie). 11.05. - 18.05.2011 / Kos
  4. http://www.dil-online.de/Bildungsangebot/Klangtherapeut-Ausbildung.html
  5. IEK - Institut für Entspannungstechniken und Kommunikation Bildungsgesellschaft mbH, Rohdenbergstraße 2, 38889 Blankenburg
  6. Die mit dieser Ausbildung erworbene Zusatzqualifikation Autogenes Training entspricht inhaltlich den qualitativen Anforderungen der Krankenkassen bzw. der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelfallprüfung bei bestehender Grundqualifikation von den Krankenkassen hinsichtlich des § 20 SGB V (Primärprävention) bzw. von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des einheitlichen Bewertungsmaßstabs im Bereich übender Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt.
  7. Zum Selbstverständnis der TIK GmbH heißt es auf deren Webseite (Aufruf am 18. Juni 2012): Im Therapeium gibt es alles unter einem Dach: Von A – wie Allgemeinmedizin – bis Z – wie Zahnmedizin sowie manuelle Behandlungen, Psychotherapie und Experten für Entspannung, Ernährung und Stressbewältigung. Im Therapeium werden die Traditionen der klassischen Naturheilkunde mit dem neuen Konzept der Kulturheilkunde verbunden; Kunst und Musik sowie die Kultur des Bewusstseins werden in Heilungsprozesse eingeschlossen. Das Therapeium ist Bildungszentrum und bietet in seiner Beletage Kulturveranstaltungen an. Ärzte und Therapeuten im Therapeium bieten ihre Dienste selbständig sowie eigenverantwortlich an, kommunizieren aber fachübergreifend miteinander und sind in akademischer Forschung und Lehre engagiert. Es werde ausschließlich das Ziel verfolgt, eine geeignete Infrastruktur für Einrichtungen der Therapie, Diagnose, Prävention, Beratung sowie Aus- und Weiterbildung in den Bereichen einer patientenorientierten Kombination von Schulmedizin und komplementärer Medizin zu entwickeln und bereitzustellen.