Bermuda-Dreieck
Das Bermuda-Dreieck ist ein Meeresgebiet im Westatlantik, das zwischen den Bermuda-Inseln, Puerto Rico und der Südspitze Floridas liegt. Das Bermuda-Dreieck wurde berühmt, weil dort angeblich Schifs- und Flugzeugunglücke häufenan, z.B. dass zahlreiche Schiffe und Flugzeuge auf mysteriöse Weise - meist bei optimalem Wetter - spurlos verschwanden oder intakt, aber ohne Besatzung aufgefunden wurden. Als Ursache solcher Ereignisse gibt es verschiedene Spekulationen, z.B. geheimnisvolle Kraftfelder, Anomalien im Erdmagnetfeld oder der Erdgravitation, Monsterwellen, Entführungen durch Außerirdische, myteriöse Energien, die von der versunkenen Stadt Atlantis ausgehen oder unterseeische Methangasausbrüche.
Tatsächlich konnte keine Häufung von Unglücken im Bermudadreieck festgestellt werden. Einerseits ereigneten sich einige der Unglücke außerhalb des Gebietes andererseits erwiesen sich die Unfälle keineswegs als mysteriös, sondern waren ganz normal erklärbare Ereignisse, beispielsweise sind einige der Schiffe während eines Sturmes gesunken.
Weltweite Bekanntheit erlangte das Bermuda-Dreieck 1974 durch eine Fallsammlung von Charles Berlitz und J. M. Valentine: „Das Bermuda-Dreieck: Fenster zum Kosmos“, auf deutsch erschienen im Jahr 1977.
Ereignisse
Flug 19
Der spektakulärste Fall von verschwundenen Objekten im Bermudadreieck ist Flug 19, als im Jahr 1945 fünf vollbetankte Flugzeuge der US-Marine verschwanden und das daraufhin losgeschickte Suchflugzeug, das mit einer Besatzung von 13 Mann. Zum Unglückszeitpunkt herrschten im fraglichen Gebiet schwerer Seegang und hohe Windgeschwindigkeiten, die ein Notwassern gefährlich machten. An der Stelle, an der das Suchflugzeug vermutlich abstürzte, wurde auf See eine große Öllache gefunden, aber keine Überlebenden.
Passagiermaschine vom Typ Douglas DC-3
Die DC-3 war am 28. Dezember 1948 mit 37 Personen auf dem Weg von Puerto Rico nach Miami. In seinem letzten Funkspruch soll der Pilot Bob Linquist gesagt haben, die Maschine sei 50 Meilen südlich von Miami entfernt und er könne die Lichter der Stadt sehen. Kurz darauf verschwand er mit seinem Flugzeug und den Passagieren spurlos.
Kritiker weisen darauf hin, dass der Pilot schon vor dem Start in Puerto Rico bemerkte, dass sein Funk nicht in Ordnung war. Es wäre möglich, dass er die Meldung über eine Änderung der Windrichtung während des Flugs nicht erhalten hat und sich somit zum Zeitpunkt des letzten Funkspruchs rund 50 Meilen südlich des geplanten Kurses befand, also rund 100 Meilen von Miami entfernt. Zudem wurden Linquist die Worte, er könne die Lichter der Stadt schon sehen, erst nachträglich in den Mund gelegt.
Die Marine Sulphur Queen
1963 verschwand das Tankschiff Marine Sulphur Queen mit 39 Mann Besatzung. Fundstücke und die letzten Funkverbindungen deuten darauf hin, dass das Schiff westlich von Key West und damit außerhalb des als Bermudadreieck bezeichneten Gebiets sank. Der über 20 Jahre alte Tanker war mit 15.000 Tonnen flüssigem Schwefel beladen und nach Angaben der US-Küstenwache bereits in den Monaten zuvor bei mehreren Wetterereignissen schwer beschädigt worden. Eine eingehende Untersuchung und Reparatur des Schiffs und seiner Tanks auf Schäden war allerdings erst für den März 1963 geplant. Es hatte auch eine Vielzahl meist kleinerer Brände an Bord gegeben, die sich nach Informationen der US-Küstenwache ab Oktober 1962 häuften und nach Zeugenaussagen ab Dezember des Jahres nahezu ständig auftraten.
Der Tanker legte am 2. Februar 1963 in Beaumont ab, der letzte Funkkontakt war am 4. Februar um etwa 1:30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Schiff etwa zwei Drittel des Wegs zwischen Beaumont und Floridas Südspitze zurückgelegt, war also vom Bermudadreieck noch weit entfernt. Um 11:23 Uhr des 4. Februar schlug ein Versuch, Funkkontakt mit dem Schiff aufzunehmen, fehl. Zu diesem Zeitpunkt hätte es sich in der Nähe der Dry Tortugas, einer Inselgruppe im Golf von Mexiko befinden müssen.
Als das Schiff nicht wie geplant am 7. Februar in Norfolk (Virginia) ankam, begann am nächsten Tag eine große sechstägige Suchaktion, in deren Verlauf knapp 350.000 Quadrat-Seemeilen abgesucht wurden, und die mit einer errechneten Wahrscheinlichkeit von 95 % den Tanker gefunden hätte, wenn er sich noch an der Wasseroberfläche befunden hätte.
Am 21. Februar fand ein Boot der US Navy ein Nebelhorn und eine Rettungsweste der Marine Sulphur Queen – 12 Seemeilen südwestlich von Key West. In der Folgezeit wurden von verschiedenen Schiffen im Golf von Mexiko weitere Rettungswesten, Rettungsringe und weitere Kleinteile geborgen.
Japanischer Frachter Raifuku Maru
Der Frachter verschwand 1924 oder 1928 angeblich westlich der Bahamas. Sein letzter Funkspruch soll gelautet haben: „Gefahr wie ein Dolch, kommt schnell, wir können nicht mehr fliehen“.
Jedoch konnte Larry Kusche in seinem Buch The Bermuda Triangle Mystery – Solved nachweisen, dass das Schiff eigentlich am 18. April 1925 weit nördlich des Bermudadreiecks auf dem Weg von Boston nach Hamburg bei einem schweren Sturm sank.
Boeing 727 der National Airlines
Während des Landeanflugs des Flugzeugs verschwand die Boeing angeblich für zehn Minuten vom Radarschirm, tauchte dann aber plötzlich wieder auf und landete ganz normal am International Airport von Miami.
Sanderson schrieb, dass sowohl die Uhren der beiden Piloten als auch die der Passagiere um zehn Minuten nachgegangen sein sollen. Dieselbe Zeitdifferenz sei auch auf dem Bordchronometer beobachtet worden.
Sanderson konnte für dieses angebliche Ereignis allerdings weder Quelle noch Datum nennen. Auch Flugnummer und Angaben zu Zeugen fehlten. So gibt es bis heute keinen Hinweis darauf, dass dieses Ereignis tatsächlich stattgefunden hat. Es wird deshalb allgemein als einer der vielen von Sanderson frei erfundenen Berichte angesehen.