Robert Mayr
Robert Mayr (geb. 1960 in Krumbach, Schwaben) ist ein deutscher Unternehmer, Ingenieur, "Medizinprodukteberater" und Mobilfunkkritiker. Mayr ist Geschäftsführer der Firma ROM-Elektronik GmbH aus Deisenhausen[1], die Geräte zur Messung hochfrequenter Felder, für die Baubiologie und zur Messung einer außerwissenschaftlichen "Körperspannung" produziert. Daneben werden fragwürdige Therapiegeräte aus der Pseudomedizin wie zur Protonenresonanztherapie oder ProtoField hergestellt. Mayr ist zweiter Vorsitzender des Bundesverband Elektrosmog e.V. Dieser mobilfunkkritische Verein (1. Vorsitzende: Birgit Stöcker) residiert an gleicher Anschrift wie die Firma ROM-Elektronik[2], was auf eine enge Kooperation zwischen Verein und Herstellerfirma hindeutet. Messgeräte wie die der Firma ROM sind bei Elektrosmog-Aktivisten verbreitet. Manche Elektrosensible verlassen ihre Wohnung nicht ohne "Warngeräte", die die Anwesenheit elektromagnetischer Felder anzeigen sollen, für die sie selbst eine "Sensibilität" behaupten. Im "wissenschaftlichen Beirat" des Vereins ist auch Rainer Frentzel-Beyme zu finden. Mayr ist offizieller "Kooperationspartner" der "Gabriel-Gruppe", einem Hersteller von Scharlatanerieprodukten wie dem Gabriel-Chip. Er ist auch für das pseudowissenschaftliche Global Scaling-Konzept tätig.[3]
Kurzbiografie
Angaben zur Biografie und zum beruflichen Werdegang finden sich in einer "Selbstdarstellung" von Robert Mayr auf Seite 364 in dem Buch "Global Scaling – Basis eines neuen wissenschaftlichen Weltbildes" (München, November 2009), das von einem "Wissenschaftlichen Förderverein Global Scaling e.V." herausgegeben wird. Demnach habe er 2008 ein "Diplom Global Scaling" erworben und das Produkt Protolight sei eine Umsetzung des Global Scaling: "2008 erwarb Mayr das Diplom Global Scaling. Bei der Entwicklung des Medizinproduktes "Protolight", wurden Erkenntnisse aus Global Scaling in einem Produkt umgesetzt."[4]
Robert Mayr machte eine Lehre zum Elektroinstallateur und erwarb 1981 die Fachschulreife. Mayr nennt 1991 einen Abschluss an einer "University of the Americas" mit dem Titel "Technical Engineer Electronics". Er begann mit eigenen Produktentwicklungen und gründete 1990 die ROM-Elektronik GmbH. 1993 erhielt Mayr nach den Angaben im oben genannten Buch für sein "Strahlenmessgerät mit Fuzzy-Logik" den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft.
Im Jahre 2000 folgte dann der "Doctor of Science" an der "University for complementary Medicines" in Colombo (Sri Lanka). Seit 2005 nennt sich Mayr auch Medizinprodukteberater. 2008 will Mayr auch ein "Diplom Global Scaling" erhalten haben.
Professur "Elektrosmog" und "Geobiologie"
Prof. D. sc. Ing. Robert Mayr bezeichnet sich selbst als "Professor für Elektrosmog und Geobiologie" an einem "Instituto Técnico Central" in Bogotá" (Kolumbien). Zitat:
- Wie Sie auch in vergangenen Ausgaben unseres ROM-SPECIALs lesen konnten, bin ich mittlerweile Inhaber und Träger einiger akademischer Titel..Seit letztem Jahr bin ich auch noch Professor für Elektrosmog und Geobiologie am Technischen Institut in Bogotá.
In einer Veröffentlichung der Firma ROM Elektronik von September 2010 nennt sich Mayr außerdem "Professor für Baubiologie" der "Autonomen National-Universität Mexiko (UNAM)".[6] Diese falschen Titel hat er inzwischen abgelegt (Staatsanwaltschaft Memmingen, Aktenzeichen 228 Js 19496/10).
Quellennachweise
- ↑ ROM-Elektronik GmbH, Am Grund 13, D-86489 Deisenhausen
- ↑ Dr. Birgit Stöcker, 1. Vorsitzende des Bundesverband Elektrosmog e. V., Am Grund 13, 86489 Deisenhausen
- ↑ http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf
- ↑ "Global Scaling – Basis eines neuen wissenschaftlichen Weltbildes" (2010). Mit Beiträgen von Andreas Beutel, Marco Bischof, Claus Bürger, Ulrike Granögger, Norman Giesbrecht, Günter Haese, Katja und Ronny Kircheis, Michael Köhlmann, Frank Lichtenberg, Robert Mayr, Hartmut Müller, Matthias Pauqué, Rainer Viehweger und Viktor Zyganow. Verlag: FQL-Publishing, München.
- ↑ http://bundesverband-elektrosmog.de/dokumente/Referat%20Dr.Mayr.pdf
- ↑ http://www.rom-elektronik.de/dld/red/Special17.pdf