Augmentierte Akupunktur nach Covic
Die Augmentierte Akupunktur nach Covic (auch kurz Augmentierte Akupunktur, verstärkte Akupunktur oder Konstanzer-Heuschnupfen-Therapie, von lat. augmen = die Vermehrung) ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode die von ihren Befürwortern vor allem zur Behandlung allergischer Erkrankungen und "Heuschnupfen" (Allergische Rhinitis, Rhinitis allergica oder allergischer Schnupfen, für pollenbedingte allergische Rhinitis: Heuschnupfen oder Pollinose) eingesetzt wird.
Es handelt sich dabei um eine Neukreation aus Akupunktur, Neuraltherapie mit einer zusätzlichen Elektroakupunktur des Anästhesisten Dusan Covic aus Konstanz.
Die Kosten von etwa 55 Euro werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, da kein wissenschaftlicher Nachweis der Methode belegt ist, der über Placeboeffekte hinausginge.
Methode
Zu Beginn der therapeutischen Massnahmen werden am Rücken des Patienten zwei so genannte Akupunkturpunkte längs eines angenommenen "Blasenmeridians" jeweils seitlich der Halswirbelsäule (auf Höhe des siebten Halswirbels) mit Hilfe eines elektrischen Geräts gesucht. Die Identifizierung der zwei Punkte erfolgt auf Basis der Hypothese, dass derartige "Akupunkturpunkte" einen geringeren örtlichen Hautwiderstand aufweisen würden. Nach Identifizierung der zwei Punkte kommt eine örtliche Betäubung durch herkömmliche Lokalanästhetika (Procain wie in der Neuraltherapie) zur Anwendung. Hinzu kommt der Einsatz von zwei Akupunkturnadeln aus der Akupunktur, die elektrische Impulse zu einer "Stimulation" erhalten. Durch die vorherige örtliche Betäubung soll sich erst die "augmentative", also als "verstärkt" bezeichnete Wirkung, der Akupunktnadeln entfalten. Behauptet wird hier ein "Verstärkungsfaktor" von 10, ohne dass die elektrische Reizung für den Patienten selbst als schmerzhaft empfunden werde.
Die Anwendung erfolgt an so genannten "Akupunkturpunkten", also gemäss Annahmen der Akupunktur der traditionellen chinesischen Medizin, insbesondere des wissenschaftlich nicht nachgewiesenen Meridian-Konzepts. Neuzeitliche Befürworter der Methode sehen im "Heuschnupfen" eine so genannte Windkrankheit, zu deren Beseitigung Wind ausgeleitet werden soll.
Von Behandlern nach dieser Methode werden ein bis zwei Behandlungen empfohlen, die von einer Besserung der Symptome für 4-6 Wochen ausgehen. Anwender behaupten, dass die Methode bei gleichzeitiger Gabe von tatsächlich bei allergischen Reaktionen wirksamen Arzneimitteln wie Cortison und Antihistaminika unwirksam sei. Daher sollen diese vor einer "Augmentierten Akupunktur" abgesetzt werden. Einzelne Befürworter versuchen in diesem Zusammenhang auch spekulativ das "Anfliegen" von Pollen mit den gemeinten "TCM-Winden" sinnvoll in Einklang zu bringen.