Biotensor
Ein Tensor oder Biotensor ist eine Metallrute, dessen Ende als Ring, Drahtspirale oder Kugel ausgeführt ist. Er wurde von dem in Kunstgeschichte promovierten Josef Oberbach (1908-2003) entwickelt, der sich auch als Bioplasmaforscher bezeichnete. Die Gebilde werden von seiner Bioplasma Vertriebs- und Verlags-GmbH (www.bioplasma.de) vertrieben, sind aber mittlerweile bei unzähligen Händlern der Esoterik-Branche unter verschiedenen Bezeichnungen erhältlich (z.B. Bioantenne, Einhandrute, Nicker, Ökotensor, Schwingstab, Vitasensor). Tensor und Biotensor sind eingetragene Wortmarken der Bioplasma GmbH.
Der Biotensor ist die New-Age-Variante einer Wünschelrute. Er wird als Diagnosemittel verwendet, um angebliche Schwermetallbelastungen, Allergien und "Strahlungen" oder die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln nachzuweisen. Bei "Giftstoffen" und "sauren Substanzen" würde der Stab eine Rechtsrotation ausführen (Plus-Aktivität), bei "Elektronenemissionen" und "basischen Substanzen" hingegen eine Linksrotation (Minus-Aktivität). Angeblich könne man damit auch "Bleibelastungen" nachweisen.
Kein Anbieter hat bisher einen Beweis für die Zuverlässigkeit des Gerätes geliefert. So könnte man beispielsweise den Biotensor vor einen TV-Schirm halten, um zu prüfen, ob er sich wiederholt nach links dreht. So ein simpler Versuch dürfte aber wohl doch zu viel verlangt sein, denn in der Esoterik wird alles mögliche unter dem Begriff "basische Substanzen" subsumiert. Sobald sich der Stab in eine Richtung dreht (und dies geht mit ein bisschen Fingerübung beliebig), kann man auf diese Weise alles und jedes vor dem verblüfften Auge des Zuschauers positiv "austesten".
Der Biotensor ist eine Einhand-Variante der hölzernen Wünschelrute, die bekanntlich bisher ebenfalls keinen Wirksamkeitsnachweis besitzt, sondern nur magisches, mittelalterlich orientiertes Denken ausdrückt. Auch beim Biotensor spielt der Kohnstamm-Effekt die entscheidende Rolle zur Generierung der angeblichen Wirksamkeit.
Siehe auch: Resonanztest nach Oberbach
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