Phosphatdiät nach Hafer
Die Phosphatdiät nach Herta Hafer (Diät nach Hafer) basiert auf einer Phosphatintoxikationshypothese und bezeichnet eine Auslassdiät. Demnach führten Phosphate aus Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelzusätzen zu einer Vergiftung, die sich in Verhaltensauffälligkeiten äußere. Als typische Verhaltensauffälligkeit wird das ADH-Syndrom genannt, bei dem die Phosphatdiät nach Hafer auch wirksam sei. Das gleiche gelte auch bei Schulversagen und Kriminalität im Jugendalter.
Die Diät nach Hafer entspricht der der Feingold-Diät, ergänzt um das Weglassen von natürlicherweise phosphatreichen Nahrungsmitteln (wie Milch, Soja, Hafer, Kakao, Mais, Eier, Käse) sowie Phosphatzusätzen (in Backpulver, Wurst, Schmelzsalz, Lecithin oder Coca Cola).
Wie die Feingolddiät wurde die Phosphatdiät nach Hafer wissenschaftlich widerlegt. Die konsequente Anwendung der Diät nach Hafer könnte den Serumphosphatspiegel im Blut nur bei Inkaufnahme von gesundheitlichen Schäden und klinischen Symptomen senken. Bei einem tatsächlichen Phosphatverlust käme es zu Anorexie, Knochenschmerzen, Muskelschwäche und Unwohlsein. Auch könnte es zu Nierenschäden kommen.
Die Diät nach Hafer geht auf die Apothekerin Herta Hafer (1913-2007) zurück, die Erfinderin der "blend-a-med-Zahncreme".[1] Hafer wurde von Ben F. Feingold inspiriert, dem Erfinder der Feingold-Diät. Ihre phosphatreduzierte Diät leitete sie von Beobachtungen eines Adoptivkindes ab. Ihr Buch Nahrungsphosphat - die heimliche Droge wurde nach einer positiven Besprechung im Magazin Stern zum Bestseller.
Literatur
- Hafer H. (Hrsg.) (1978) Nahrungsphosphat - die heimliche Droge. Kriminalistikverlag Heidelberg