Irlen-Methode
Die Irlen-Methode (nach Helen Irlen) ist eine pseudomedizinische und patentgeschützte[1] Methode, bei der so genannte "Irlen Farbfilter" zum Einsatz kommen, die vor einer "sensorischen Überlastung" schützen sollen und auf diese Weise bestimmte Erkrankungen günstig beeinflussen sollen. Typisches Anwendungsfeld ist das ADH-Syndrom, Legasthenie oder Autismus.
Die Methode geht auf die amerikanische Schulspsychologin Helen Irlen zurück. Die Methode wird von lizenzierten "Irlen Screenern" und Diagnostikern durchgeführt. Dieser Personenkreis muss zuvor eine Ausbildung an einem "Irlen Institute" in Long Beach (Kalifornien)[2] absolvieren, bevor er die Methode unter der geschützten Bezeichnung Irlen durchführen kann.
Ziel der Irlen-Anwendung ist eine Veränderung der farblichen Wahrnehmung zur vermeintlichen Vermeidung von "Verzerrungen", "Fehlwahrnehmungen" und "Überlastungen". Zur Anwendung kommen Filterfolien, die beispielsweise auf eine Buchseite gelegt werden, oder farbige Gläser. Vor dem Einsatz der Farbfilter wird vom Screener nach dem "Irlen-Syndrom" gesucht. Dazu werden Fragebögen ausgewertet, die zu einem Wert auf einer IRPS (Irlen Reading Perceptual Scale) führen und es wird eine individuelle Farbe ermittelt, die zum Kunden/Patienten passe.
Ein ähnliches Konzept wurde unabhängig von Irlen, aber etwa zeitgleich zu Beginn der 1980er Jahre von der neuseeländischen Lehrerin Olive Meares entwickelt.
Irlen-Syndrom
Nach Irlen-Lesart ist das Irlen-Syndrom (auch Scotopic sensitivity syndrome, Visual Stress Syndrome, Meares Irlen syndrome) eine Überempfindlichkeit gegen eine oder mehrere Frequenzen des Lichtspektrums. Eine allgemeine Anerkennung hat die Hypothese eines derartigen Syndroms in der Fachwelt nicht gefunden.
Siehe auch
Literatur
- Cotton M, Evans K (1990). "A review of the use of Irlen (tinted) lenses". Aust N Z J Ophthalmol 18 (3): 307–12. doi:10.1111/j.1442-9071.1990.tb00625.x. PMID 2261178.
- Solan H, Richman J (1990). "Irlen lenses: a critical appraisal". J Am Optom Assoc 61 (10): 789–96. PMID 2136527.
- Gole GA, Dibden SN, Pearson CC, et al. (May 1989). "Tinted lenses and dyslexics—a controlled study. SPELD (S.A.) Tinted Lenses Study Group". Aust N Z J Ophthalmol 17 (2): 137–41. PMID 2757828.
- Helen Irlen: Lesen mit Farben, VAK Verlag