Diskussion:Phrenologie

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Version vom 12. Juli 2020, 11:02 Uhr von Brillenvogel (Diskussion | Beiträge) (Pseudowissenschaftlichkeit, moderne Anwendung von Phrenologie)
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"Pseudowissenschaftlich" ist kein deskriptiver, sondern normativer Begriff, dessen Verwendung mE nur dann sinnvoll ist, wenn die zugrunde liegende These noch heute Anhänger hat. (unsigniert)

Wenn ein Erkenntnisgewinnungskonzept nicht auf wissenschaftlicher (evidenzbasierter und datensparsamer) Methodik beruht bzw. sich an überholte Thesen klammert (Crank), aber trotzdem eine Wissenschaftlichkeit der eigenen Methode postuliert, kann "Pseudowissenschaft" durchaus eine deskriptive Beschreibung sein. (Die teilweise normative Verwendung von Einzelpersonen ändert nichts daran.)

Phrenologie hat heute durchaus noch Anhänger, teilweise unter dem Deckmantel von (rassistisch motivierter, nachweislich manipulativ vermessener, wenngleich es auch seriöse Messmethoden gibt) Kraniometrie, Biologischem Determinismus/Pseudobiologie (Verwechslung von sozialen und biologischen Faktoren, unzulässige Anwendung von artspezifischen Eigenschaften auf nicht zutreffende Lebewesen wie z.B. melaninabhängiges Aggressionspotential, Zelluloseverdauung etc. auf Menschen), unter Geschlechtsessentialisten (meist unter der unhaltbaren Behauptung, Transsexuelle, insbesondere Transfrauen eindeutig von Cisfrauen aufgrund von Gesichtszügen usw. unterscheiden zu können), in der Populärkultur wie Unterhaltungszeitschriften ("Das sagen deine Gesichtszüge über deine Persönlichkeit aus!" usw.) oder vielen methodisch umstrittenen, da häufig nicht beweisbaren Behauptungen im Feld der "Evolutionspsychologie" (der manche Wissenschaftler und Soziologen komplett die erkenntnisorientierte Legitimität absprechen). --Brillenvogel (Diskussion)