Ernst Hartmann
Ernst Hartmann (10. November 1915, Mannheim - 23. Oktober 1992, Waldkatzenbach) war ein deutscher Arzt, Autor, und Erfinder. Er versuchte Krankheiten auf die Anwesenheit sogenannter Erdstrahlen zurückführen und schuf das sogenannte Hartmann-Gitter, das in der Radiästhesie eine Rolle spielt, aber wissenschaftlich nicht anerkannt ist und der Pseudowissenschaft zuzuordnen ist.
Zusammen mit seinem Bruder entwarf er das Modell eines so genannten Globalgitters, das aus "Reizbändern" in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung (nach den Magnetfeldlinien der Erde) gebildet sein soll und das er Hartmanngitter nannte. Analog der Merkatorprojektion sind die im Hartmanngitter umschlossenen Flächen unterschiedlich groß in Abhängigkeit von der geographischen Breite. Hartmann gab an, sein Gitternetz mit Magnetfeldsonden (Hallsensor) orten zu können.
Er lernte auch Manfred Curry kennen, der ebenfalls ein Gittermodell von Erdstrahlen entwarf (das so genannte Currygitter), welches jedoch mit dem Modell von Hartmann unvereinbar ist. Ein ähnliches Gitternetz ist das Benker-Gitter. Zur Verbreitung seiner Methoden führte Hartmann ab 1951 in Eberbach Seminare und Tagungen durch und gründete einen Arbeitskreis für Geopathie, der 1961 durch einen Forschungskreis für Geobiologie (Dr. Hartmann e.V.) abgelöst wurde.
1954 soll Hartmann den Begriff der Geopathie in die Geobiologie und Radiästhesie eingeführt haben. Unter Geopathie verstand Hartmann nicht näher identifizierte und seiner Meinung nach krankmachende Faktoren, die von so genannten geopathogenen Zonen, wie unterirdischen Wasseradern oder Verwerfungen, ausgehen sollen. Desgleichen prägte er den Begriff der Ortswechselreaktion, mit dem er eine Änderung der Befindlichkeit des Patienten durch einen unspezifischen Ortswechsel bezeichnete. Dazu rechnete er beispielsweise mögliche Symptomlinderungen bei Krankheiten, wenn der Schlafplatz verändert wurde.
Auf Hartmann gehen auch Polyxane genannte homöopathische Mittel zurück, die auf der Annahme basieren, dass Erdstrahlen existierten. Auf dem Gebiet der Homöopathie hat Hartmann ferner ein Gerät zum Patent angemeldet, mit dem der Einfluss homöopathischer Substanzen auf Wasser elektrisch gemessen werden könne. Dabei greift er auf eine Anzahl gängiger pseudomedizinischer und esoterischer Konzepte zurück wie der Informationsspeicherung im Wasser, einer Fernwirkung von Homöopathika, Orgonakkumulatoren, einer besonderen Wirkung pyramidenförmiger Objekte, und dergleichen mehr.[1]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Offenlegungsschrift DE4214405A1: Einrichtung zur physikalisch-technischen Messung der Einwirkung von homöopathisch aufbereiten Substanzen und/oder sonstiger Informationsträger auf Flüssigkeiten und andere Signalempfänger. Anmeldetag: 05.05.1992. Erfinder: Hartmann, Ernst, Dr.; Götz, Joachim, Dipl.-Ing.; Langer, Franz Karl