GFE-Skandal
Der GFE Skandal bezeichnet eine bandenmässig organisierte Betrugsmasche mit vermeintlich extrem effizienten BHKW-Pflanzenölmotoren durch die Betreiber der Nürnberger Firma Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH (GFE). Noch bevor es zum Gerichtsverfahren und der Insolvenz der GFE kam, wurde bekannt dass einzelne Verantwortliche in Kontakt zur Reichsbürgerbewegung standen. Der GFE - Skandal hinterliess rund 1400 Geschädigte Anleger und Kunden. Laut Süddeutscher Zeitung war der GFE-Skandal einer der größten Betrugsfälle mit Umwelttechnik seit Jahren.[1] Hinter dem Firmengeflecht der GFE Group in Franken (GFE ENERGY AG, GFE mbH, GFE Distribution GmbH und GFE Production GmbH) mit zwei Aktiengesellschaften in der Schweiz stecken teils dubiose Hintermänner. Nach Anzeigen von geschädigten GFE-Kunden wurde 2010 ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gegen 17 Beschuldigte eröffnet und acht mutmaßliche Betrüger verhaftet.
Das unmögliche Geschäftmodell
Die Firma GFE bot in der Werbung Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Pflanzenölmotoren in verschiedenen Leistungsklassen an. In der Werbung war die Rede von physikalisch unmöglichen Wirkungsgraden von 70 Prozent. Der extrem hohe Wirkungsgrad wurde mit der Beimischung von Wasser zum Kraftstoff Rapsöl erklärt. Demnach mische man in einem ESS-Aggregat Rapsöl mit Wasser. Wasser sollte in der Emulsion 80% ausmachen.
Käufern wurde der Motor zum Kauf angeboten, mit versprochenen 20 Jahre langen hohe Renditen. Den gutgläubigen Käufern wurde für 20 Jahre eine monatliche Aufstellmiete zwischen 1.000 und 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Der Kauf eines BHKW sollte sich demnach für die Kunden als gute und vermeintlich sichere Rendite lohnen. Aus einer einmaligen Investition von beispielsweise 40.000 Euro wären binnen 20 Jahren 240.000 Euro geworden. Angeboten wurden Blockheizkraftwerke mit Leistungen zwischen 30 und 100 Kilowatt, bei Kosten von etwa 12.000 Euro pro 10 kW Leistung. Zwar wurden dann die Anzahlungen angenommen, der Motor wurde aber nie geliefert, da er sich angeblich noch in einer Phase der Verbesserung befinden würde. Insgesamt flossen von etwa 1.000 bis 1.400 Kunden etwa 30 bis 50 Millionen Euro an die GFE. Viele der betrogenen Kunden verschuldeten sich. Nach Presseberichten fuhren die GFE-Hintermänner PKW der Marken Bentley, Maserati oder Ferrari. Die eingesammelten Gelder verwendeten die TäterVerdächtigen größtenteils für sich selbst. Es wurden nur so viele Kraftwerke gebaut wie nötig war, um einen Geschäftsbetrieb vorzuspiegeln.