Organische Christus-Generation

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Logo der OCG (Bild: ocg-fan.ch)

Die Organische Christus Generation OCG ist eine neureligiöse extrem-evangelikale Sekte mit neupfingstlerischen Elementen, die 1984 vom Schweizer Laienprediger und Verschwörungstheoretiker Ivo Sasek ins Leben gerufen wurde. Ihr sollen in der Schweiz und in Deutschland rund 1.500 bis 2.000 Personen angehören.[1] Sitz sowohl der AZK als auch der OCG ist das "Panorama-Zentrum" in Walzenhausen im Kanton Appenzell Ausserrhoden. An gleicher Anschrift in Walzenhausen (Nord 33) betreiben Ivo und Annemarie Sasek ein "Panorama Café". Angeschlossen sind der Elaion-Verlag (Walzenhausen).

Ursprung der OCG war das von Ivo Sasek gegründete Drogenrehabilitationszentrum "Obadja" in Walzenhausen/Schweiz, das sich zur "Lebensschule" für Menschen mit den verschiedensten Problemen entwickelte. Daraus entstand eine eigene Gemeinde. 2000 taucht dann erstmals der Name "Organische Christus Generation" auf.[2]

Saseks OCG ordnet sich selbst nicht konfessionell ein und eine Zusammenarbeit mit anderen christlichen Gemeinden ist nicht bekannt. Teilweise grenzt sich die Sekte radikal gegen evangelikale und charismatische "Normaltheologie" ab. Seine Lehre richtet sich im Wesentlichen nach der christlichen Bibel, aber auch nach Schriften, die von göttlich inspirierten Personen geschrieben worden sind. Letztendlich ist jedoch Saseks Interpretation Gehorsam zu leisten: "Wer mir jetzt nicht gehorcht, gehorcht dem Herrn nicht!" Sasek fordert eine konsequente Absonderung von der Sünde und von uneinsichtigen Sündern. Die Sündenerkenntnis soll in der so genannten OCG-Bemessung erfolgen. Die Radikalität der OCG-Gruppe wird an dem von Sasek geforderten "Ganzopfer" deutlich. Darunter versteht Sasek nicht nur, dass die Anhänger alle persönlichen Bindungen aufgeben sollen, die der von Sasek definierten Gottesbeziehung im Wege stehen, sondern zugleich auch die Unterordnung unter Saseks Autorität. Grundgedanke und Ziel der OCG ist die völlige Hingabe und Unterwerfung unter Gott, wofür Sasek den Begriff "Ganzopfer" verwendet. Damit verbunden ist eine Totalabsage an die Welt. Zu beobachten sind die frauenfeindlichen Tendenzen, die absolute Betonung des Gehorsams bis hin zu totalitären Zügen, ein verdeckter Antisemitismus und die Verpflichtung, die Kinder körperlich zu züchtigen.

Um eigenen Aktivitäten im Internet Auftrieb zu geben und offenbar in der Hoffnung, kritischen Webseiten begegnen zu können, wurden zahlreiche Internet-Domains angelegt, die die OCG und Sasek bewerben und von Kritik freisprechen. Zu nennen sind etwa ocg-sekteninsider-packt-aus.de (Sektenmitglied packt aus - Für meine Familie konnte mir nichts besseres passieren, als die OCG kennen zu lernen. Hier erfahre ich echte Familienhilfe und treffe Familien, die Gott wirklich schon verändert hat...), i-love-saseks-ocg.ch, ocg-erlebnisbericht.de, ocg-aufklaerung.de (Nach meinen ersten Kontakten und Recherchen zur OCG und über Ivo Sasek erlebte ich, Das ist die Frucht des Dienstes von Ivo Sasek...), ocg-kindererziehung.de (Ivo Sasek - OCG und Kindererziehung - Ein kritischer Beitrag zur Kindererziehung in der OCG..), ocg-kritik.de, ocg-veraendert.de, ocg-familie.de usw.

Zeitschriften der Sekte sind "Der Oelbaum" und "Oikodomia.

Die OCG Feindesliste

Laut einem Beitrag des BR-Magazins Kontrovers vom 28. April 2020 legen Mitglieder der OCG „Feindes- und Freundeslisten“ an. Darin finden sich demnach mehr als 8200 Datensätze über Politikerinnen und Politiker einschließlich Regierungsmitgliedern und Abgeordneten der im Deutschen Bundestag und in den Landtagen vertretenen Parteien, Journalistinnen und Journalisten, Sektenbeauftragte, aber auch aktive Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf den Listen, die nach Angaben der OCG Teil eines sogenannten Verursacher Lexikons sind, finden sich neben öffentlich zugänglichen Daten von Personen des öffentlichen Lebens auch Privatanschriften und Telefonnummern sowie Eintragungen zu Religion, Nationalität und sexueller Orientierung der Erfassten.[3] Ivo Sasek hatte bereits 2011 in einer Predigt gefordert, Journalistinnen und Journalisten auszuforschen:

..„Was ist ihre – vielleicht Rasse–, ich weiß nicht genau, von was spricht man hier? Einfach, was ist ihre Abkunft, ihre Abstammung genau. (…) Welcher sexuellen Orientierung gehören sie an. Das möchte ich wissen. Ist der für Gender, ist der homosexuell, ist der pädophil, Sodomist?“[4]

Ivo Sasek rief seine Anhängerinnen und Anhänger dazu auf, auch Politikerinnen und Politiker auszuforschen, um deren Verbindungen und vermeintliche Hinterleute zu entlarven. 2013 wurden die Anhänger der OCG schriftlich aufgefordert, entsprechende Recherchen anzustellen.[5] Nach Angaben von Anonymous (Juli 2020) seien es 8355 Politiker, Personen und Organisationen und 6995 Grundschulen & Kindergärten. In dem Datensatz, finden sich sensible Daten wie private Wohnadressen, private Handynummern, Religionszugehörigkeit, Nationalität oder sexuelle Orientierung.[6] Auch das Projekt Esowatch (Vorgänger von Psiram) wurde in der Feindesliste verzeichnet. Dies fand eine Recherche des bayerischen Rundfunk im Februar 2020 heraus.[7]

Die Einteilung erfolgt in fünf Kategorien. Politiker werden dabei nicht nur nach ihrer Mitgliedschaft im Parlament oder nach der Zugehörigkeit in Vereinen und Organisationen erfasst, sondern auch nach Attributen wie «unbefangen», «naiv», «gut bürgerlich» oder «Gutmensch» klassiert. Daneben stehen Bemerkungen der OCG-Sekten-Mitglieder: «typischer Politiker, sehr katholisch, hohe ethisch-moralische Werte». Oder: «vertritt sehr linke Positionen». Sasek hatte bereits 2011 in einer Predigt gefordert, Journalistinnen und Journalisten auszuforschen: «Was ist ihre – vielleicht Rasse –, ich weiss nicht, von was spricht man hier? Einfach, was ist ihre Abkunft, ihre Abstammung genau. (...) Welcher sexuellen Orientierung gehören sie an? Das möchte ich wissen. Ist der für Gender, ist der homosexuell, ist der pädophil, Sodomist?».

Weblinks

Quellennachweise