Bi-Digitaler O-Ring Test
Als Bi-Digitaler O-Ring Test (engl. Bi-Digital O-Ring Test, BDORT) wird ein in den USA patentiertes [1] Diagnoseverfahren bezeichnet, das eine Variante der Kinesiologie darstellt. Beim BDORT sollen Reflexe der Fingermuskeln eines Patienten Aussagen über Erkrankungen und über die Verträglichkeit von Medikamenten usw. erlauben.
Die Methode beruht auf einer Entdeckung des in New York tätigen Arztes Yoshiaki Omura (geb. 28. März 1934 in Asahi-Machi, Japan) aus den 1970er Jahren. Omura will folgendes herausgefunden haben: Bei einem Patienten, der Daumen und z.B. Mittelfinger einer Hand zu einem Kreis schließt (ein "O" bildet), ist dieses "O" von einer anderen Person (dem Behandelnden) schwieriger zu öffnen, wenn der Patient mit seiner freien Hand auf ein erkranktes Organ zeigt.
Es wurden verschiedene Varianten des Verfahrens entwickelt. Die wichtigste ist die, dass der Patient in der freien Hand ein Medikament oder ein potenzielles Allergen hält, während die behandelnde Person durch Aufbiegen des "O" an der anderen Hand des Patienten feststellt, ob diese Substanzen vom Patienten vertragen werden. Weiter gibt es die indirekte Methode. Wenn beispielsweise die Finger des Patienten zu schwach sind für den Test, könne man ihn auch an den Fingern einer Stellvertreterperson vornehmen, die mit dem Patienten "elektrisch verbunden" ist. Der BDORT soll außerdem in der Weise möglich sein, dass jemand mit einem Laserpointer aus einer gewissen Entfernung auf das erkrankte Organ des Patienten oder auf einen Akupunkturpunkt zeigt.
Einige Experimente zum BDORT sind in der Zeitschrift Acupuncture and Electro-Therapeutics Research erschienen und in der wissenschaftlichen Datenbank PubMed verzeichnet. Die Zeitschrift wurde von Omura 1974 gegründet, der seitdem auch Chefredakteur ist. Die Erwähnung von kritischen Äußerungen zum BDORT in einem Artikel der englischsprachigen Wikipedia [2] führt Omura auf einen grundsätzlichen Fehler des Wikipedia-Konzeptes zurück.
Als Präsidentin einer Deutschen Bi-Digitalen-O-Ring Gesellschaft bezeichnet sich die Berliner Zahnärztin Inge Metzner, die den Test auch ihrer Praxis benutzt. Metzner betont, dass es sich um eine "seriöse medizinische Testmethode" handele, welche die "positive Resonanz zwischen zwei identischen Substanzen" prüfe. Häufig hätten sich durch den Test "invasive Behandlungen" (also Bohren) als unnötig herausgestellt.
Quellennachweise
- ↑ U.S. Patent 5,188,107 Bi-digital O-ring test for imaging and diagnosis of internal organs of a patient. Feb 23, 1993
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/BDORT