Institut für Schlafmedizin und Interdisziplinäre Schlafforschung
Das Institut für Schlafmedizin und Interdisziplinäre Schlafforschung (2010 umbenannt in Institut für Sportwissenschaft und interdisziplinäre Schlafforschung) in Münster[1], abgekürzt ISIS, ist ein privates Institut, das bislang lediglich durch ausschließlich positive Gutachten zu Produkten mit esoterischem Einschlag und zu Betten auf sich aufmerksam machte. Verantwortlich für das Institut sei der Verein Gesellschaft für Regeneration und Entspannungs-Systeme und Therapien e.V.
Laut eigenen Angaben sei das Institut 1994 "aus der Kooperation junger Wissenschaftler" entstanden, die sich aus "Transparenz- und Institutionalisierungsgründen" unter dem Sammelbegriff ISIS zusammengeschlossen hätten. 1996 habe man eine Transferstelle in Münster gegründet. Klassische Schlafmedizin wolle man nicht betreiben. Ein weiteres Betätigungsfeld ist die Ausbildung zum "Schlafberater" und "Liegediagnostiker".
ISIS-Gutachten
- ISEE ENERGYWATCH. Zu dieser Armbanduhr erstellte ISIS im November 2008 eine nicht verblindete Studie mit 16 Probanden.[2] Die wissenschaftlich irrelevante Studie kam dabei zu einem positiven Ergebnis. Wortlaut: "Insbesondere trat durch die Verwendung der Energieeinlage eine schnellere Einschlafzeit, eine geringere Anzahl von Schlafunterbrechungen und eine deutliche Reduzierung des nächtlichen Drehens und Wendens auf. Dass sich gerade bei der Barorezeptorensensitivität und der Herzvariabilität hypothesengerechte Effekte zeigen, ist auf die Wirksamkeit des Systems zu interpretieren. Alle Daten zeigen bei Einsatz der Energie eine Verbesserung der Regulation." Der Studienverantwortliche ist der promovierte Sportwissenschaftler und ehemalige Tennislehrer Gerd Rosenberg. Auf seiner Seite bei XING[3] bietet Rosenberg "wissenschaftliche PR Berichte" an. Laut Angaben des Armbanduhrenherstellers ISEE wurde 2009 ebenfalls vom ISIS eine erweiterte Studie mit 100 Probanden durchgeführt[4]; auf eine Verblindung wurde auch hier verzichtet. Es gab auch keine Kontrollgruppe. Über 80% der Personen in der Versuchsgruppe erlebten eine subjektive Verbesserung der Schlafqualität. Des Weiteren wurden Messgrößen wie die Herzfrequenzvariabilität ausgewertet, deren Aussagekraft umstritten ist. Der Originalwortlaut ist identisch mit dem der ersten Studie: "Insbesondere trat durch die Verwendung der Energieeinlage eine schnellere Einschlafzeit, eine geringere Anzahl von Schlafunterbrechungen und eine deutliche Reduzierung des nächtlichen Drehens und Wendens auf. Dass sich gerade bei der Barorezeptorensensitivität und der Herzvariabilität hypothesengerechte Effekte zeigen, ist auf die Wirksamkeit des Systems zu interpretieren. Alle Daten zeigen bei Einsatz der Energie eine Verbesserung der Regulation."
- BIONen-Naturenergie-Matte. Der Originalwortlaut ist identisch mit den beiden Gutachten zur ISEE-Armbanduhr: '"'Insbesondere trat durch die Verwendung der Energieeinlage eine schnellere Einschlafzeit, eine geringere Anzahl von Schlafunterbrechungen und eine deutliche Reduzierung des nächtlichen Drehens und Wendens auf. Dass sich gerade bei der Barorezeptorensensitivität und der Herzvariabilität hypothesengerechte Effekte zeigen, ist auf die Wirksamkeit des Systems zu interpretieren. Alle Daten zeigen bei Einsatz der Energie eine Verbesserung der Regulation."
- Zapf-Schlafsystem
- Qipendi-Betten
- iSURO-Matratze
Zu den eingesetzten Untersuchungsmethoden gehörte neben der Herzratenvariabilität auch eine Impedanz- und Phasenwinkelmessung, wie man sie eigentlich aus der Ausmessung von elektronischen Bauteilen kennt. Erklärt wird dazu:
- Dabei wird Wechselstrom durch den Körper geleitet und der körpereigene Widerstand (Impedanz) dazu gemessen. Dieser Impedanzwert kann in die Anteile Resistanz und Reaktanz zerlegt werden. Aus diesen beiden bildet sich dann der Phasenwinkel, der eine Bewertung der Regenerationsfähigkeit zulässt. Je höher der Wert umso besser.
Gerd Rosenberg und Institut ISGM
Gerd Rosenberg war Leiter eines Institut für Sportwissenschaft und Gesundheitsmanagement (ISGM) in Meppen[5], welches das Folgeprojekt der ISIS war. Das ISGM wurde 2018 geschlossen. Auf den Webseiten des Institut für Sportwissenschaft und Gesundheitsmanagement heisst es:
- Die Gründung des ISGM ist sehr von der Ausrichtung und Entwicklung von ISIS Münster beeinflusst.
Entstanden ist ISIS (Institut für Schlafmedizin und interdisziplinäre Schlafforschung) aus der Kooperation junger Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Fakultäten deutscher Universitäten (Medizin, Psychologie, Sportwissenschaft, Elektrotechnik u.a.) die sich aus Transparenz- und Institutionalisierungsgründen unter einem Sammelbegriff (ISIS) zusammengeschlossen haben.
Das erste Institut wurde 1994 in Frankfurt ins Leben gerufen. Gemeinsam war allen die Beschäftigung mit Schlaf- und Entspannungspotentialen im Rahmen ihrer wissenschaftlichen und/oder universitären Tätigkeit. Die zukünftige Arbeit sollte koordiniert und transparent gemacht werden. Dazu wurde 1996 in Münster eine Transferstelle ins Leben gerufen.
ISIS Münster war zunächst eine Transferstelle, sie sammelte und katalogisierte Informationen, Forschungsergebnisse und laufende Projekte zu Themen aus allen dem Phänomen Schlaf sekundär zuzuordnenden Wissenschaftsbereichen. Außen vor blieben alle Bereiche der klassischen Schlafmedizin, insbesondere Schlafapnoe und andere Schlafstörungen.
1974 gründete Prof. Dr. Nicol das erste biomechanische Liegelabor in Europa. Das Labor war vor dem Wechsel bis 1994 dem Institut für Biomechanik der Universität Münster zugeordnet.
Fast alle späteren Mitarbeiter von ISIS Münster waren als Studenten, Doktoranden oder wissenschaftliche Hilfskräfte in irgendeiner Form in diesem Liegelabor aktiv.
Ziel war eine Koordination internationaler und interdisziplinärer Forschungsprojekte, insbesondere mit den Schwerpunkten Sport und richtiges Liegen als Grundlage für regenerativen Schlaf. Schulung und Weiterbildung aller mit dem Thema Schlaf beschäftigter Interessenten ist ein weiteres Anliegen. Soweit wie möglich sollte ein sportwissenschaftlicher Bezug bestehen. ISIS Münster selbst forschte in enger Anlehnung an das Institut für Bewegungswissenschaften schwerpunktmäßig im Bereich der Regeneration des Sports (Ernährung, Stress, Entspannung, Schlaf), der damit verbundenen Leistungsoptimierung unter besonderer Berücksichtigung physiologischer und biomechanischer Aspekte. So wurde gemeinsam mit dem Institut für Biomechanik ein Liegediagnosesystem entwickelt, das das für die optimale Regeneration richtige Liegen misst und u.a. zur Beurteilung und Herstellung von Matratzen eingesetzt wird.
Auch die ISGM fertigte Gutachten für Scharlatanerieprodukte. Dazu gehört der Vitalizer der Firma Vitalrights Innovations GmbH aus Kaiserslautern[6], erstellt im September 2018.[7] Das Produkt Vitalizer soll durch den Einsatz hypothetisch gebliebener Biophotonen funktionieren. 2018 wurde die ISGM wieder geschlossen: Im Februar 2017 wurden die Aktivitäten wieder auf andere Institute verteilt bzw. Bereiche aufgegeben. Das Institut wurde endgültig im Februar 2018 geschlossen.
Zu Rosenberg heisst es, dass er so genannte "Regenerationstherapeuten" im Fernstudium ausbilde.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Institut für Sportwissenschaft und interdisziplinäre Schlafforschung, Mendelstraße. 11, D-48149 Münster
- ↑ http://www.isee-watch.at/pdf/studie%20gesamt_isee.pdf
- ↑ http://www.xing.com/profile/Gerd_Rosenberg
- ↑ http://www.isee-watch.at/site/pruefbericht.php
- ↑ Institut für Sportwissenschaft und Gesundheitsmanagement, Aus- und Fortbildungen für Präventionssport, Schützenhof 23, D 49716 Meppen
Träger: Verein für Gesundheitssport e.V., Amtsgericht Münster Reg.Nr.: VR 5681
www.isgm-institut.de - ↑ Vitarights Innovations GmbH, Hertelsbrunnenring 13, D-67657 Kaiserslautern
- ↑ https://vitarights.de/wp-content/uploads/2019/03/Pru%CC%88fbericht_b.pdf