Sathya Sai Baba

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Sathya Sai Baba

Sathya Sai Baba (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, geboren 23. November 1929 in Indien, Bundesstaat Andhra Pradesh, gestorben 24. April 2011)[1] war ein umstrittener indischer Guru, Esoteriker und Trickkünstler. Weltweit soll er zehn bis fünfzig Millionen Anhänger haben. Nach einem drei-tägigen Koma auf Grund eines Skorpionstichs, reklamierte er als 14-jähriger für sich, die Wiedergeburt eines indischen Weisen zu sein. 1960 deklarierte er sich dann als Avatar.

Aufgrund sexueller Übergriffe auf männliche Anhänger geriet er in die Kritik. Mit Vorliebe berühre der "Meister" männliche Anhänger an ihren Geschlechtsorganen, angeblich zum Zwecke der "spirituellen Reinigung".[2] Einer der bekanntesten kritischen Berichte eines Betroffenen ist der von Conny Larsson aus Schweden, Verfasser des Buchs Hinter der Maske des Clowns (Behind the mask of the clown).[3] Bereits seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts kursieren Anschuldigungen, dass Sai Baba namentlich junge Männer sexuell missbraucht habe.[4] Anhänger nahmen ihn in Schutz um behaupteten dass der sexuelle Missbrauch seiner jungen männlichen Anhänger notwendig sei um eine "Kundalini Kraft zu befreien". Allerdings wurde diese Praxis bei keinen älteren Männern und bei keiner einzigen Frau angewandt.

Sathya Sai Baba als Trickkünstler

Sathya Sai Baba führte auch einfache Zaubertricks zur Beeindruckung seiner Anhänger auf. So zauberte er hinter den Ohren hervor, oder er "materialisierte" plötzlich Halsketten in seine Hand. Auch liess er „Heilige Asche“ aus seiner Hand rieseln. Trickkünstler, die Videos von seinen sogenannten "Materialisierungen" gesehen haben, haben erkannt, dass er die Halsketten aus einem Versteck hervorholte. Andere beobachteten, wie ihm einmal beim Überreichen einer Rose eine gepresste Aschepille zu Boden fiel. Wie man in diesem Video sehen kann, holte er die Aschepille immer unter dem Stapel Briefe hervor, die er bei jedem seiner Audienzen immer einsammelte und in seiner linken Hand hielt. Untersuchungen der "materialisierten" Uhren und des Schmucks ergaben, dass keines der Objekte aus echtem Gold war, keiner der Diamanten war echt. Schon im Jahr 2000 konnte das Geschäft, in dem Sai Baba die Dinge kaufte, die er "materialisiert", ausfindig gemacht werden. Es befindet sich in Hyderabad.

Zitate

  • "Meine göttliche Macht kennt keine Grenzen. Ich habe die Kraft, die Erde in den Himmel zu verwandeln und den Himmel zur Erde. Aber ich tue es nicht, denn es gibt keinen Grund dafür."

Literatur

  • Reinhart Hummel: Gurus, Meister, Scharlatane. Zwischen Faszination und Gefahr. Herder Verlag, Freiburg 1996. ISBN 3-451-26037-9
  • Katharina Poggendorf-Kakar: Der Gottmensch aus Puttaparthi. Eine Analyse der Sathya-Sai-Baba-Bewegung und ihrer westlichen Anhänger. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 1999. ISBN 3-8300-0060-X

Weblinks

Quellennachweise

  1. "Berühmter Guru Sai Baba ist verstorben", derStandard, abgerufen am 24. April 2011
  2. www.religio.de: Sathya Sai Baba
  3. Conny Larsson: "Politik, Sekten, Sex und Drogen"
  4. Scholz: Jenseits von Gut und Böse? - „Missbrauch“ und „Taschenspielertricks“ - die Vorwürfe gegen Sai Baba. Connection Magazin
    Auszug: "Bereits seit den 70er Jahren sollen Missbrauchsgerüchte in und um den Ashram im indischen Puttaparthi kursieren. Erstes schriftliches Dokument ist das Buch Lord of the Air des Ex-Jüngers Tal Brooke von 1979. Dass der Guru solche Genitalmanipulationen durchgeführt habe, bestätigen dem Vernehmen nach auch Repräsentanten der Sathya Sai Baba Organisation. Solche und weitergehende Vorwürfe fragwürdiger sexueller Zudringlichkeiten haben verschiedene Ex-Anhänger hartnäckig wiederholt. Verschiedene frühere Anhänger Sai Babas haben mit der Begründung, von dem Guru sexuell missbraucht worden zu sein, außerhalb Indiens rechtliche Schritte gegen ihn angestrengt, beispielsweise hat in jüngerer Zeit der Münchener Jens Sethi den Guru wegen sexuellen Missbrauchs bei der Münchener Polizei angezeigt. Wiewohl die Vielzahl der Bezichtigungen und die Ausdauer der Bezichtigungen bedenklich erscheinen, konnten die Vorwürfe bisher nicht gerichtsfest bewiesen werden. Dem stehen natürlich die Umstände solchen Missbrauchs entgegen, unter anderem, dass Sai Baba junge männliche Schüler in so genannten „Privatinterviews“ missbraucht haben soll, demnach vermutlich ohne weitere Zeugen. Trotz solch schwerer Anklagen glauben Zehntausende aber immer noch an die Göttlichkeit ihres Meisters, an seine übermenschlich-göttlichen Qualitäten."


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