Drei Prinzipien nach Sydney Banks

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Die Drei Prinzipien (en.: The Three Principles) sind der Name einer auf dem Psychomarkt zu findenden "self empowerment" - Heilslehre, die auf einem Erweckungserlebnis[1] des verstorbenen schottisch-kanadischen Schweissers und Buchautors Sydney Banks zurückgeht. Banks behauptet 1973 nach einem Gespräch mit einem Psychotherapeuten nach einem Ehestreit ein Erweckungserlebnis erlebt zu haben, das zur Erfindung seiner "Drei Prinzipien" geführt habe. Zu diesem Zeitpunkt wohnte er auf der kanadischen Insel Salt Spring Island, nahe Vancouver (Provinz British Columbia). In den achziger Jahren wurde die Methode durch die Autoren Roger C. Mills und George Pransky weiterverbreitet und publik gemacht. Inzwischen wenden Therapeuten aller Art eine "Drei Prinzipien Lehre" auf dem Psychomarkt an. Lizenzrechte scheinen die Firmen The Three Principles Global Community LLC und 3 Principles Professional Institute zu haben. 2000 gründete Erfinder Sydney Banks ein The Sydney Banks Institute for Innate Health, das der West Virginia University angegliedert war. Nach Protesten von Lehrtätigen an der Universität wurde die Einrichtung umbenannt in "The West Virginia Initiative for Innate Health" und blieb bekannt als "Positive Health Clinic". Mehrere Ärzte der West Virginia University kündigten und verliessen die Hochschule als Zeichen ihres Protests gegen eine Unterstützung von New Age und "junk science". Tatsächlich wurden an der Einrichtung das Innate Health-Konzept und eine "Philosophie" des Autodidakten Banks verbreitet.

Die Methode, die während der "Hippie"-Zeit an der kanadischen Westküste entstand, ist unter verschiedenen Namen bekannt geworden. Ursprünglich wurde sie "Psychology of Mind" (POM) genannt oder auch "neo-cognitive therapy". Später wurde von "Health realization" gesprochen. Zuletzt wird die Bezeichnung The Three Principles - Die Drei Prinzipien genutzt. Zwischenzeitlich wurde die Methode ebenfalls "Innate Health", "The Inside out Understanding" oder "Principles-based Psychology" genannt.

Banks, der nur bis zum Alter von 14 zur Schule ging, bezeichnete seine Methode als "den grössten Durchbruch in der Geschichte von Psychologie und Psychiatrie" (“the greatest breakthrough in the history of psychology and psychiatry”) und gleichzeitig als einzigartig. Ausserdem sei seine Methode mit der herkömmlichen Psychologie nicht vereinbar. (“My work completely opposes the psychological approach.” Tatsächlich ist sein Ansatz Kern zahlreicher ähnlicher ausserwissenschaftlicher Psychomarktangebote.

Befürworter behaupten dass das Prinzip der Psychology of Mind nach Banks geeignet sei alle Formen menschlicher krimineller Handlungen und ihre Entstehung zu erklären.[2] Kriminelles Handeln sei das Ergebnis vom eigenen "moods"-Prinzip, eigener Unsicherheit und "conditioned thinking": ..the combination of moods, insecure feelings, and conditioned thinking creates a vicious cycle which explains virtually all forms of delinquent and criminal behavior..[3] Auch wurde vorgeschlagen das Prinzip zur Vorbeugung und Frühintervention bei Gefährdeten einzusetzen. Tatsächlich wurde die Methode bei Gefängnisinsassen, Bandenmitgliedern und Bewohnern in Gegenden mit hoher Kriminalität probeweise eingesetzt.

Laut Werbung soll die Drei Prinzipien Lehre Kunden zu körperlichem Wohlbefinden führen. Unter der Hand wird behauptet die Methode sei auch dazu geeignet Erkrankungen wie Fibromyalgie oder das Reizdarmsyndrom zu heilen. Aber auch Depressionen sollen durch die Methode heilbar sein, wird behauptet. Zu diesen Behauptungen werden jedoch keine seriöse zu nennenden Quellen oder Literatur genannt. Des weiteren soll die Methode geeignet sein zwischenmenschliche Konflikte quasi aufzulösen und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. Letztendlich soll die Methode auch eigene Kreativität wecken können und die Stimmungslage heben.

Die Methode wird auch in begrenztem Umfang im deutschsprachigen Raum angeboten. Personen die Drei Prinzpien - Dienstleistungen anbieten sind im englischsprachigen Raum "HR counselor" (HR-Berater). Inzwischen wird die Methode in veränderter Weise unter wieder anderen Bezeichnungen angeboten.

Die Kosten können erheblich sein. In den USA wurden eine fünftägige Psychology of Mind - Behandlung 2500 US Dollar berechnet.[4]

Methode Drei Prinzipien nach Sydney Banks

Kurz gefasst besagt Banks einfache psycho-spirituelle Lehre dass Veränderungen von eigenen empfundenen Unzulänglichkeiten, Geldmangel oder Problemen stets einfach nur durch eigene Anstrengungen zu beseitigen seien. Hilfe sei daher nur bei sich selbst zu suchen. Bei einem Misserfolg sei man daher selbst für diesen schuld. Überhaupt seien nach Banks eindimensionaler Lehre unglückliche Menschen nur desshalb unglücklich, weil sie sich diesen Zustand ausgesucht hätten. Es wird nicht klar auf welche Weise die "Drei Prinzipien" - Trainer und Therapeuten als Nichtärzte psychiatrische Notfälle oder psychiatrische Kranke erkennen, um diese einer tatsächlich effektiven Therapie durch Psychiater zuzuführen. Nicht thematisiert wird die Frage, ob psychisch kranke Menschen immer in akuten Krisensituationen in der Lage sind, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Die Vancouver-Times, die ihn 2007 interviewte, zitiert Banks wie folgt: ..“I’d talk to people with serious psychological problems, and they’d just change: Like that,” he says, snapping his fingers.. Eine Rückbetrachtung oder "Aufarbeitung" der eigenen Vergangenheit (siehe Psychoanalyse nach Freud) sei unnötig und abzulehnen.

Die Methode lehrt drei so genannte Prinzipien, für die einfache Erläuterungen gegeben werden:

  • Gedanken - Prinzip oder Denken - Prinzip (The Principle of Thought). Beschrieben wird ein quasi allmächtiges, universelles und breites mentales Prinzip zur Überwindung körperlicher und psychischer Beschwerden. Eigenes Denken wird dabei unterteilt in "Unconditioned" (original oder innate) und "Conditioned Thinking" (auch "reactive thinking"). Von Bedeutung sei das unconditioned-original Denken, welches zu positiven Veränderungen führe. Die Legende der Befürworter besagt dass das Prinzip des unconditioned/innate Denkens zuvor der Fachwelt unbekannt gewesen und sei und erst mit den Banks Eingebungen entdeckt worden sei.
  • Bewusstsein Prinzip (The Principle of Consciousness) wird als Fähigkeit zur Erkennung der Aussenwelt beschrieben, als Transformation von Denkinhalten. Bewusstsein wird definiert als sensorisch erfassbare Gedanken die zur eigenen Realität führen.
  • Geist Prinzip (The Principle of Mind) als Quelle des eigenen Denkens und seiner Gefühle als kreative "mind force" oder antreibende Lebensenergie.

Sydney Banks

Sydney Banks wurde am 25. Januar 1931 in Schottland geboren. Er starb am 25. Mai 2009 in Kanada an einem Krebsleiden. Banks besuchte bis zum Alter von 14 Jahren die Schule und wurde Schweisser. Er zog 1957 von Schottland in den sechziger Jahren an die kanadische Westküste und arbeitete dort weiter als Schweisser. Er bezeichnete sich als Spiritueller Lehrer (spiritual teacher) und und "philosopher-theosophist". Fünf Jahre lebte er auf Hawaii. Banks war auch Buchautor, soll aber nach eigenen Angaben wenig gelesen haben. Er selbst gab beispielsweise scherzhaft an mehr Bücher geschrieben zu haben als gelesen zu haben. Die einzigen Bücher die er gelesen habe, hätten sich mit der Schweisstechnik befasst.[5] Journalisten ging er weitgehend aus dem Weg. Einzige Ausnahme war ein Interview mit der The Vancouver Sun 2007. Die gleiche Zeizung veröffentlichte auch einen Nachruf 2009.[6]

Durchgeführte Studien

Zur Methodik und ihren Varianten liegen einige Studienergebnisse vor.

  • Judith A. Sedgeman, Arif Sarwari: "The effect of a Health Realization/Innate Health psychoeducational seminar on stress and anxiety in HIV-positive patients", Med Sci Monit 2006; 12(10): CR397-399.[7]

Literatur

  • Thomas M. Kelley: Health Realization: A Principle-Based Psychology, Child & Youth Care Forum, 32(1), Februar 2003 Human Sciences Press, Inc.

Weblinks

Quellennachweise

  1. ..What I heard was: there’s no such thing as insecurity, it’s only Thought. All my insecurity was only my own thoughts! It was like a bomb going off in my head … It was so enlightening! It was unbelievable … [And after that,] there was such beauty coming into my life..
  2. Kelley, T. (1990). A neo-cognitive model of crime. Journal of Offender Rehabilitation, 16(1/2), 1-26
  3. https://pdfs.semanticscholar.org/4138/17d27902dfa2c73a34509db68d71652e9e24.pdf
  4. https://www.washingtonpost.com/archive/lifestyle/1992/06/02/focus/658f384a-a300-455b-b5b6-310822e39a07/
  5. https://vancouversun.com/news/staff-blogs/sydney-banks-wrote-more-books-than-he-read
  6. https://vancouversun.com/news/staff-blogs/sydney-banks-obituary-full-version
  7. Zitat: Background: Chronic stress and depression have a negative impact on immune functioning and threaten the wellbeing of HIV-positive patients. Although therapy methods, such as Cognitive Behavioral Therapy, have been shown to reduce stress and depression in such patients, not all patients are willing or able to undergo therapy over time. The Health Realization/Innate Health (HR/IH) psychoeducational approach is a brief intervention alternative that can be presented in a classroom setting. It engages participants’ innate capacity to realize peace of mind.
    Material/Methods: Eight volunteer participants from patients in the Positive Health Clinic at West Virginia University School of Medicine attended a 1-1/2 day HR/IH seminar called “Finding Your Natural Peace of Mind.” Shortly before the seminar started, the Brief Symptom Inventory (BSI) was administered by a Clinic staff member. The BSI was administered again immediately following the seminar. The BSI was mailed to the participants four weeks following the seminar with a return envelope. Participants’ confi dentiality was maintained through a coded ID. Pre-, post- and follow-up results were compared.
    Results: Each case was evaluated individually. The participant who pre-tested in the “psychiatric inpatient” range of the BSI showed no change after the seminar or at follow-up. The participants who tested in the non-patient normal range before the seminar showed some improvement after and at follow-up. The participants who scored in the “psychiatric outpatient” range entering the seminar all showed improvement that was sustained upon follow-up.
    Conclusions: The HR/IH psychoeducational approach deserves further study as a brief intervention for stressreduction in HIV-positive patients.