Terra Preta

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Terra Preta (Terra Preta do Indio) ist die Bezeichnung für eine schwarze, kohlenstoffhaltige Erde aus dem Amazonasgebiert in Brasilien. Terra Preta entstand aus der Verwendung von nährstoffreichen Abfällen, Pflanzenabfällen, Speiseresten, Dung, Tonscherben, Asche und teilweise unverbrannter Holzkohle, die die Ureinwohner des Amazonasgebietes regelmäßig hinter den Hütten auf ihre Pflanzbeete warfen. Daraus entwickelten sich über lange Zeiträume die fruchtbaren humusreichen Erdschichten der Terra Preta.
Terra Preta war auch Forschungsgegenstand außerhalb von Brasilien. Anlass war unter anderem die Klimaerwärmung und Überlegungen Kohlenstoff aus organischen Abfällen im Boden zu binden (C-Sequestrierung). Auch gibt es Vorschläge die Humusproduktion deutscher Ackerböden zu steigern.

Hintergründe und Fakten

Die Vermarktung von Terra Preta in Deutschland als Wundererde entspringt hauptsächlich der ideologischen Adaption des Begriffs für die „ökologische Landwirtschaft. Auffällig und in der Propaganda von Öko-Landwirtschaft nicht unüblich ist, dass die prognostizierte Überlegenheit des Verfahren der Terra-Preta-Produktion und Verwendung, meist mit einer besonders harten Kritik an der konventionellen Landbewirtschaftung verbunden und unterstrichen wird. Plakative Aussagen, Alarmismus und Panikmache sind von einer ausgewogenen Beurteilung der realen Situation weit entfernt und werden der Situation nicht gerecht.[1]
Über den ideologischen Stellenwert hinaus, spielen auch kommerzielle Aspekte eine Rolle. Weiter wird nicht ausreichend dargestellt, dass die Beispiele von Terra-Preta aus dem Amazonasgebiet Ergebnisse komplexer Vorgänge sind, welche bei uns auf ein einziges Element reduziert werden.
Was in Deutschland als Terra Preta angeboten wird, ist im Prinzip Biokohle, die mit der wirklichen Terra Preta aus dem Amazonasgebiet wenig gemein hat. Der Hauptbestandteil von z.B. der Fa. Tria Terra’s sogenannter „Terra Preta“ kommt aus einer Anlage des Labormediziners Bernd Schottorfs in Rumänien.

moderne Eden mit Pflanzenkohle-Zusätzen ähneln laut aktueller Datenlage der Terra Preta nicht einmal im Entferntesten. Die Amazonasindianer haben schon gar nicht Mischungen von Pflanzenkohle mit Dünger oder mit „Effektiven Mikroorganismen“ hergestellt, wie es hierzulande propagiert wird. [2]

Kompost-Toiletten

Zu teilweise anspruchsvollen Konditionen [3] werden Behältnisse angeboten, mit welchen Menschen ihren Stuhlgang angeblich einfach und risikoarm zum Terra-Preta verarbeiten lassen können. Die dabei bestehende Gefahr der Belastung bei der Düngung durch den Befall von Würmern und der damit verbundenen Übertragung auf andere Menschen wird dabei verschwiegen oder in seiner Bedeutung herunter gesetzt. Danach sollen Regenwürmer die fermentierten Fäkalien in 3-6 Monaten zu Terra Preta-Erde umsetzen. Woher der Regenwurm weiß, dass er, trotz der weitgehenden Abwesenheit einiger anderer der dafür notwendigen Substanzen, Erde gemäß der südamerikanische Vorgabe produzieren soll, bleibt unklar. [4] Auf die möglichen Risiken der Kontamination von Urin und Stuhl wird hingewiesen [5]

Darüber hinaus wird noch behauptet, dass auch der menschliche Urin durch den Einsatz von sogenannten TriaTerra-Streu, [6] welches natürlich erworben werden muss, von Kontaminationen bereinigt werden kann. Konkrete Richtwerte und Zeiten für die Vielzahl der möglichen Giftstoffe, ihres unterschiedlichen Gehaltes und den verschieden Abbauzeiten werden nicht aufgeführt. Behauptet wird, dass eine Urin-Sägespänne-Mischung mit dem Streu in Terra-Preta verwandelt. Konkrete Beschreibungen der chemischen Umwandlung-Prozesse waren nicht zu finden.

Weblinks

Quellenverzeichnis