Burkhard Aschhoff

Burkhard Aschhoff (rechts) mit Ralf Kollinger)

Burkhard Aschhoff (geb. 1946) ist ein promovierter deutscher Arzt aus Edenkoben. Bis August 2011 war Aschhoff ärztlicher Leiter und Klinikleiter der 1991 gegründeten Privatklinik „Villa Medica“ in Edenkoben. Die Klinik wirbt mit experimentellen naturheilkundlichen Behandlungsmethoden, darunter mit dem nicht zugelassenen Arzneimittel Ukrain, sowie mit der umstrittenen Frischzellentherapie. Aschhoff wirbt auch mit Injektionen von "Knorpelextrakten" zur Arthrosebehandlung (biologische Therapie mit Knorpelextrakten nach Dr. Aschhoff).

Auf den Webseiten von Jürgen Fliege ist Aschhoffs Klinik in der Kategorie "Verzeichnis für Astrologie, Energiearbeit, Heiler, Heilpraktiker, Lebensbegleitung und Nummerologie" eingeordnet und soll offenbar Patienten aufmerksam machen.

Ein weiterer Unterstützer von Aschhoff ist Ralf Kollinger.

Kurzbiographie

Aschhoff wurde 1977 in Düsseldorf approbiert und promovierte 1987 an der Universität Münster. 1991 erwarb er die Privatklinik Villa Medica, die zuvor vom Schweizer Arzt Paul Niehans für dessen Experimente mit der Frischzellentherapie genutzt wurde.

Engagement für Ukrain

Zu Werbezwecken des Herstellers des in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels Ukrain veröffentlichter nicht anonymisierter Krankenbericht über eine ausgesuchte Ukrainanwendung von Aschhoff. (Psiram hat aus Respekt vor dem Patienten die Personendaten unkenntlich gemacht)

Werbung für eigene Ukraintherapie mit Foto eines behandelten Patienten sowie ausführlichem Krankenbericht auf den Webseiten des Werbedienstes gesundheit-topnews (Bild: November 2015)

Die Privatklinik "Villa Medica" von Aschhoff wurde in der Vergangenheit vom Ukrainhersteller als Behandlungsort für Ukrainanwendungen angegeben. Die Webseite wurde inzwischen jedoch gelöscht. Bereits im August 2001 warnte das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wiederholt vor Ukrain.

Der Ukrainhersteller veröffentlicht im Internet zu Werbezwecken nicht anonymisierte Krankenberichte von Aschhoff, die eine Heilwirkung von Ukrain belegen sollen. Offensichtlich sieht Aschhoff in dem problemlos im Internet auffindbaren Patientenbericht keinen Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz. Dem Bericht ist sogar ein Copyright-Hinweis Aschhoffs angefügt. Unklar bleibt, nach welchen Kriterien Aschhoff den Patientenbericht zur Veröffentlichung aussuchte. Ein weiterer, nach unbekannten Kriterien ausgewählter angeblicher Heilerfolg durch Ukrain wird vom Werbedienst "gesundheit-topnews.de" verbreitet. Aschhoff berichtet dabei über zwei Patienten und zeigt sich selbst mit einem der Patienten auf einem Foto.

Laut deutschem Heilmittelwerbegesetz und aus Datenschutzgründen sind derartige Werbemethoden mit behaupteten Heilerfolgen verboten.

2014 trat Aschhoff auf der MMS-Promotionveranstaltung Spirit of Health Kongress 2014 auf, um unkritisch-werbend über das Thema "Krebsherapie mit Ukrain" zu referieren.

Aschhoff und die Frischzellentherapie

Nach eigenen Angaben setzte sich Aschhoff für die umstrittene Frischzellentherapie nach Niehans ein. Zitat von der privaten Webseite von Burkhard Aschhoff:

"In meinem ehemaligen Hospital wird seit mehr als 35 Jahren die Frischzellentherapie nach Prof. Niehans angewendet, wobei ich selbst diese Therapie seit mehr als 20 Jahren durchführe. Ich bin Mitglied und Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Frischzellentherapie. Aufgrund meiner langen ärztlichen Erfahrung und insbesondere aufgrund meiner wissenschaftlichen und praktischen Erfahrung mit der Frischzellentherapie bin ich einer der wenigen Ärzte in Deutschland, der Frischzellen herstellen können und entsprechend den behördlichen und juristischen Vorgaben auch herstellen und anwenden dürfen...
Die Frischzellentherapie ist eine im höchsten Maße unkomplizierte und Nebenwirkungsarme Therapie. Allerdings erfordert diese Therapie erhebliche Kenntnisse und Erfahrungen vom Therapeuten. Bedingt dadurch, dass diese Präparate (Lyophilisate und Eiszellen) von Jedermann zu kaufen waren, kam es zu Therapiezwischenfällen, so dass sich das deutsche Bundesgesundheitsamt veranlasst sah, im August 1987 diesen Präparaten die Verkehrsfähigkeit zu entziehen."