Angie Holzschuh

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Angie Holzschuh (geb. 1968 in Leonberg) ist eine deutsche ausgebildete Sportlehrerin und Heilpraktikerin, die abwechselnd in Deutschland, auf Gran Canaria oder Maui (Hawaii) lebt. Ihr Name taucht auf Teilnehmerlisten von Windsurf-Wettbewerben auf. Sie vermarktet eine eigene Therapieerfindung unter dem Namen "Endlich Schmerzfrei" in Form von kostenpflichtigen Seminaren und Kursen zu einer "Totalen Regeneration der Wirbelsäule". Ihre Methode basiert auf Ansichten des Landwirts und Sägewerksbetreibers Dieter Dorn (geb. 13. August 1938), Erfinder der Dorn-Therapie, die der Alternativmedizin zuzuordnen ist. Die Behandlungsmethode bezieht sich andererseits auch auf Vorstellungen des Vaters von Angie Holzschuh (Rainer Holzschuh) zu einer etwaigen gesundheitlich relevanten Wirkung von Permanentmagneten. Vater und Tochter sind Autoren eines Werks "Endlich schmerzfrei!"

Sowohl im Jahre 2014 als auch 2015 trat Angie Holzschuh bei der MMS-Promotionveranstaltungen Spirit of Health Kongress auf.

Im November 2011 Mai 2013 bewarb Angie Holzschuh ihre Methode bei Jo Conrad in seinem Marketingprogramm Bewusst TV und im Mai 2013 bei TimeToDo von Norbert Brakenwagen, ebenfalls Marketingplattform für Alternativmedizin und Esoterik.

"Endlich Schmerzfrei" und "Totale Regeneration der Wirbelsäule" nach Holzschuh

Angie Holzschuh, die in der Presse auch als Wunderheilerin genannt wurde, propagiert eigene Rückenschmerzen- und Wirbelsäulenbehandlungen unter der Bezeichnung Endlich Schmerzfrei und behandelt damit nach eigenen Angaben Spitzensportler. Bei der Methode soll es sich um eine Variante der Dorn-Therapie handeln. Zu diesen Zwecken verwendet sie ein eigenes von ihr erfundenes Werkzeug, "Holzlöffel" genannt. Zum Einsatz kommt auch ein Massagegerät "Relaxer" mit dreidimensionalen Vibrationen. Die Therapie soll eine systematische Korrektur der Körperstatik bewirken. Nach eigenen Angaben sei ihre Behandlung schmerzhaft, wenn sie etwa mit ihrem Holzlöffel oder ihrem "Relaxer" verschobene Wirbel an die richtige Stelle drücke.

Zum Einsatz kommen aber auch Permanentmagneten, die im Rahmen einer pseudomedizinischen Magnetfeldtherapie als selbstklebende Aufkleber auf die Hautoberfläche geklebt werden sollen. Ziel der Bemühungen sei es eine systematische Sanierung der Wirbelsäule zu erreichen. Auch komme es laut Laiin Angie Holzschuh dank der Magnetpflaster zu einer Durchblutungssteigerung von Muskeln. Demnach sollen die Permanentmagneten die Muskeln reinigen und regenerieren, ein Effekt der in der wissenschaftlichen Medizin für derartige Magneten unbelegt ist.

Zum Einsatz kommen auch Magnetfeldmatten (magnetics effect), die Vater Rainer Holzschuh 2003 patentieren liess. Rainer Holzschuh behauptet sich als Medizinlaie intensiv die Wirkungen von Magnetfeldern auf den menschlichen Organismus untersucht zu haben. Für die Anwendung von Permanentmagneten in Form von Armbändern und am Körper zu tragenden Permanentmagneten gibt es keinen Nachweis einer Wirksamkeit, die über den Placeboeffekt hinausginge.[1][2][3][4]

Zitate

  • Seit ich denken kann wurden Verletzungen und Beschwerden bei uns in der Familie mit Magneten behandelt. Ich bin sozusagen damit aufgewachsen. Als Sportlerin hatte ich natürlich oft Verletzungen, die ich jedoch immer erfolgreich mit Magneten behandeln konnte. Irgendwann kam dann logischerweise die Behandlung von Freunden und Kollegen dazu. Und vor etwa 10 Jahren begann ich mich voll und ganz auf die Weiterentwicklung meiner Wirbelsäulen-Therapie zu konzentrieren. Wenn man jeden Tag so viel Sport macht wie ich, gehören Verletzungen einfach dazu. Ich bin froh, dass ich mich so oft verletzt habe, denn sonst wäre meine Behandlung heute niemals auf diesem Niveau

Patent

  • DE000020307404U1, Matratzenauflage mit Magneten, Erfinder: Rainer Holzschuh aus Heilbronn. Veröffentlichungsdatum 18.09.2003. Das Patent beschreibt eine Matratzenauflage mit Permanentmagneten, die als Besonderheit einen magnetfreien Bereich in Höhe der Lunge aufweist.

Quellennachweise

  1. Pittler MH, Brown EM, Ernst E. Static magnets for reducing pain: systematic review and meta-analysis of randomised trials. CMAJ 2007, 177: 7; 736-742
  2. Leonard Finegold, Bruce L Flamm: Magnet therapy. BMJ 2006;332:4 (7.1.2006), doi:10.1136/bmj.332.7532.4
  3. National Center for Complementary and Alternative Medicine. National Institutes of Health Research Report. Questions and answers about using magnets to treat pain. http://nccam.nih.gov/health/magnet/magnet.htm
  4. Stewart J. Richmonda, Sally R. Brownb, Peter D. Campionc, Amanda J.L. Porterd, Jennifer A. Klaber Moffette, David A. Jacksone, Valerie A. Featherstonec and Andrew J. Taylord: Therapeutic effects of magnetic and copper bracelets in osteoarthritis: A randomised placebo-controlled crossover trial. Complementary Therapies in Medicine. August 2009. doi: 10.1016/j.ctim.2009.07.002